Institut für Medizinische Virologie und Epidemiologie der Viruskrankheiten

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Häufige Fragen zu Humanen Papillomviren (HPV) und Gebärmutterhalskrebs

Humane Papillomviren (HPV)

Humane Papillomviren (HPV) können Warzen (Papillome) und Krebsvorstufen (Dysplasien, cervical intraepithelial neoplasia, CIN) bis hin zu Krebs verursachen.

Bisher wurden über 225 HPV-Typen beschrieben. Etwa 40 davon infizieren die Haut oder Schleimhaut im Genitalbereich und am After. Die meisten HPV-Infektionen bleiben unbemerkt und verursachen keine Veränderungen wie Warzen oder Krebsvorstufen. Bleibt eine Infektion mit HR-HPV aber länger bestehen, können sich ausgeprägte Zellveränderungen, Krebsvorstufen (Cervicale Intraepitheliale Neoplasien, CIN) und - falls keine Behandlung erfolgt - auch Krebs entwickeln.

Die genitalen HPV-Typen werden in zwei Gruppen eingeteilt. Die Einteilung erfolgt entsprechend ihrer Fähigkeit, Krebswachstum auszulösen:

Niedrig-Risiko-HPV-Typen

Low-Risk-HPV, LR-HPV werden praktisch nie bei Gebärmutterhalskrebs gefunden. HPV 6 und – weniger häufig – HPV 11 sind aber Hauptverursacher (etwa 90 Prozent) von (gutartigen) Warzen im Genitalbereich.

Einige HPV-Typen spielen auch eine Rolle bei der Entstehung von Krebs an der Vulva , am Penis und am After (Anus) sowie im Mund- und Rachenraum. ink zu )

Hoch-Risiko-HPV-Typen

High-Risk-HPV, HR-HPV sind bei mehr als 99 Prozent der Fälle von Gebärmutterhalskrebs im Tumorgewebe nachweisbar. Es gilt heute als gesichert, dass eine Infektion mit HR-HPV eine notwendige Voraussetzung für die Entstehung eines Zervixkarzinoms darstellt.

Die WHO hat die HPV-Typen 16, 18, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58, 59 und 68 als krebserregend eingestuft. Die Mehrheit der Gebärmutterhalskrebserkrankungen (circa 70 %) wird durch die zwei HR-HPV-Typen HR-HPV 16 (etwa 50 %) und HPV 18 (etwa 20 %) hervorgerufen. (Lin

 

Gebärmutterhalskrebs: Zervixkarzinom

Weltweit ist Gebärmutterhalskrebs nach Brustkrebs die dritthäufigste Tumorerkrankung der Frau. Seit der Einführung der gesetzlichen Krebsfrüherkennung in den 1970er Jahren konnte die die Gebärmutterinzidenzrate eingedämmt werden. Darüber hinaus wurde 2006 eine Impfung gegen die zwei gefährlichsten HPV Typen eingeführt. Trotz dieser Fortschritte sterben in Deutschland alljährlich rund 1.600 Frauen an Gebärmutterhalskrebs; europaweit steht er hinter Brustkrebs an zweiter Stelle der krebsbedingten Todesursachen bei Frauen unter 45 Jahren.

 Weitere Informationen:

Die Projektgruppe ZERVITA wurde 2006 auf Initiative von Prof. Thomas Iftner gegründet. Ziel von ZERVITA ist es, in der Bevölkerung und in medizinischen Fachkreisen, das Bewusstsein für das Zervixkarzinom, für dessen Ursachen und für die Möglichkeiten der Prävention und Früherkennung zu erhöhen.

(Link zu )Zwww.zervita.de

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