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Adresse: Calwerstraße 14
72076 Tübingen


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Ergotherapie an der Psychiatrischen Klinik

Die Bezeichnung „ergon“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Werk/Arbeit“, dies heißt auch Werken und Arbeiten im Sinne von kreativem Tun. Ergotherapie ist eine handlungs- und ausdrucksorientierte Therapieform, in der die handwerklich/kreativen Techniken (Ton, Holz, Textil, Malen etc.) als Medium dienen, um Handlungsfähigkeit zu erhalten oder wieder zu gewinnen, Kommunikationsfähigkeit und realistische Selbst-einschätzung zu fördern und Grundarbeitsfähigkeiten zu trainieren. Dabei steht nicht das Produkt im Vordergrund, sondern der Prozess, in dem versucht wird, ein selbstgesetztes oder von der Gruppe gewähltes Ziel zu erreichen. 

Basierend auf diesem Hintergrund bietet die Ergotherapie durch gestalterische, handwerkliche und lebenspraktische Tätigkeiten Angebote mit unterschiedlichen Schwerpunkten an.

  

Kontakt

Team Ergotherapie

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Team Café Hölderlin

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Immer wieder kommt es vor, dass sich Patienten krankheitsbedingt noch nicht auf ein Gruppensetting einlassen können. Hier gibt die Einzeltherapie die Möglichkeit Kontakt aufzubauen, Motivation zu fördern und auf Ängste und Unsicherheit gezielt einzugehen.

Die Basisgruppe bildet den „Erstkontakt“ mit der Ergotherapie. Diese Gruppe ist eine stationsbezogene Ergotherapie in der die Patienten an themenbezogene (mehr oder weniger strukturierten und je nach Krankheitsbild orientiert) ausdruckszentrierte Aufgaben herangeführt werden.

Für Patienten, die ausdauernd arbeiten und eine größere Gruppe tolerieren können. Dabei werden Werkgruppen mit den Materialien Holz, Textil, Ton und Papier/Pappe angeboten.

Je nach Zielsetzung sind die verschiedenen Materialien einsetzbar. Während Holz, Textil und Papier/Pappe eher stärker strukturierende Tätigkeiten bieten, gibt es im Bereich Ton größere Möglichkeiten sich kreativ zu entfalten. Patienten haben in der Werkgruppe die Möglichkeit für längere Zeit an einem Werkstück zu arbeiten. Hierbei ist eine Steigerung des Schwierigkeitsgrades vorgesehen und ein auf die Bedürfnisse des Patienten zugeschnittenes Übungsfeld geboten.

Die alltäglichen Aufgaben des Lebens, vom Einkaufen über Kochen bis hin zum gemeinsamen Essen und Aufräumen, können hier in vertrautem Rahmen geübt werden. Es geht nicht nur um das Erlernen neuer Gerichte sondern um die Fähigkeit sich im Team einzubringen, Eigenverantwortung zu übernehmen, aber sich auch mit den anderen Gruppenmitgliedern abzustimmen. Dabei soll Genuss und soziales Miteinander geweckt werden.

In dieser zeitlich kürzeren Einheit können ältere und schwächere Patienten (genau wie Haushaltstraining) miteinander alte und neue Backrezepte ausprobieren und somit genussvoll wieder an lebenspraktische Tätigkeiten herangeführt werden.

Die Intensivgruppe ist für Patienten, die aufgrund ihrer Symptomatik nicht in die Basisgruppe eingebunden werden können. In dieser Gruppe liegt der Schwerpunkt auf der basisorientierten Arbeit, wie der Nutzung kognitiver Ressourcen zum Beispiel das Langzeitgedächtnis in Form von altbekannten Liedern, Bilder und Texten.

Im geschützten Rahmen einer therapeutischen Begleitung können verschiedene Möglichkeiten im Umgang mit Farbe und anderen Materialien ausprobiert werden. Jenseits von Leistungsdruck und Konkurrenz wird es möglich, eigene Ausdrucksformen zu finden und heilsame Potentiale zu entdecken, die im Alltag oft brachliegen. Die Gestaltung wird zum Ausdrucksträger der psychischen Innenwelt des Patienten.

In der Gestaltungstherapie geht es letztlich um Veränderung, die durch Anregung von Phantasie, Kreativität und Experimenttierfreudigkeit möglich ist.
So können neue Wege und Sichtweisen reflektiert werden. Diese Erfahrungsdimensionen können bei der Bewältigung einer Krankheit oder Krise eine Hilfe sein.

Am Samstagvormittag gibt es für Patienten, die am Wochenende in der Klinik sind, ein offenes Angebot, bei dem sie selbständig mit gestalterischen Medien (verschiedene Mal- und Zeichentechniken oder Speckstein) arbeiten können.

Das Café Hölderlin ist ein arbeitstherapeutisches Angebot im Klinikum für stationäre, teilstationäre und ambulante Patienten.

Hier können Patienten Fähigkeiten und Fertigkeiten trainieren, erlernen ihren Alltag zu strukturieren, soziale Fähigkeiten aufbauen und/oder wieder erlangen, sowie Ausdauer und Belastbarkeit, unter anderen auch in Stresssituationen, einüben.

Arbeitstherapie und unterstütze Arbeitsangebote eröffnen psychisch kranken Menschen die Möglichkeit ihr Befinden mittels lebenspraktischer Übungen zu verbessern und damit vorhandene Ressourcen und Eigeninitiative zu stärken. Die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeits- und Vorgehensweise ist dabei behilflich zu einer realistisches Selbsteinschätzung der eigenen Möglichkeiten zu gelangen.

Nach der Entlassung haben Patienten die Möglichkeit mit einem Rezept eines niedergelassenen Psychiaters oder des Hausarztes, einmal in der Woche an der ambulanten Gruppe teilzunehmen. Die weitere Anbindung an die Klinik mit einem wöchentlichen Termin erleichtert häufig den Wiedereinstige in den Alltag und trägt zur allgemeinen Stabilisierung bei.

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