Tagesklinik für Kinder

Tagesklinik für Kinder

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Was ist eine Tagesklinik?

Patientenzimmer und -betten gibt es in der Tagesklinik nicht, nur Gemeinschafts- und Therapieräume. Die Kinder kommen morgens zur Behandlung und verbringen den Tag bei verschiedenen therapeutischen Angeboten zusammen, auch in den Schulferien. Abends, am Wochenende und an Feiertagen sind sie zu Hause bei ihrer Familie und in ihrem gewohnten sozialen Umfeld. Die Eltern – oder andere wichtige Bezugspersonen – kommen regelmäßig zu Gesprächen und beteiligen sich an der Behandlung. Außerdem absolvieren sie ein Elterntraining auf Station.

Für wen ist die Tagesklinik gedacht?

Die Tagesklinik stellt 10 Behandlungsplätze für Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren zur Verfügung. Sie bietet die Möglichkeit, intensiv an Problemen zu arbeiten und sich in einem therapeutisch, pädagogisch begleiteten Alltag in einer Gruppe mit anderen Kindern auszuprobieren. Zielgruppe sind Kinder mit Problemen im schulischen, familiären, sozialen oder emotionalen Bereich.

Wer arbeitet in der Tagesklinik?

Das multiprofessionelle Team der Tagesklinik besteht aus Ärzten, Psychologen, Sozialpädagogen und Sozialarbeitern, Bewegungs- und Ergotherapeuten, Jugend- und Heimerziehern, Kinderkrankenpflegern, Sonderschullehrern der eigenen Klinikschule, sowie einigen Praktikanten. 

Das Bezugspersonensystem

Jedes Kind hat zwei Bezugspersonen, die es durch die Behandlung begleiten – einen Mitarbeiter aus dem Pflege- und Erziehungsteam, der es hauptsächlich im Alltag unterstützt, sowie einen festen Therapeuten. 

Behandlungskonzept

Die in unterschiedlichen Bereichen ausgebildeten Fachkräfte arbeiten eng zusammen; entsprechend ist das Behandlungsangebot der Tagesklinik sehr vielfältig. Die Schwerpunkte liegen auf enger einzeltherapeutischer Behandlung durch die Bezugspersonen, sowie auf gruppentherapeutischen Angeboten aus den Bereichen der Gestaltungs-, Körper- und Psychotherapie (Backen, Kreativgruppe, Anti-Gewalt-Training, Catchen, Schwimmen, therapeutisches Reiten, Laufen, Trampolin, Theater, Entspannung, Konzentrationstraining, Soziales Kompetenztraining, Aufmerksamkeitstraining, Kinderkonferenz). Eines der Hauptziele der Behandlung ist es, dass das Kind seinen Alltag  mit festen Aufgaben gestalten und bewältigen kann. So gehört zur Therapie in der Tagesklinik auch der tägliche Besuch des Unterrichts in der Klinikschule oder, zu einem späteren Zeitpunkt in der Behandlung, der Besuch der Heimatschule oder gegebenenfalls einer gemeinsam gesuchten neuen Schule.

Die Klinikschule

Während der Behandlung in der Tagesklinik sind die Kinder Schüler der Klinikschule. Das spezialisierte Angebot der Sonderschullehrer erweitert unter anderem die diagnostischen Möglichkeiten wesentlich. Die Schule arbeitet in enger Vernetzung mit dem Behandlungsteam. Sie unterrichtet die Kinder in Kleingruppen, teilweise auch in Einzelstunden. Zu den weiteren Aufgaben der Schule gehören der Entwurf von Förderkonzepten, Schullaufbahnberatung sowie die Beratung und Zusammenarbeit mit den Eltern. Am Ende der Behandlung steht die Rückführung in die Heimatschule an, die in der Regel durch einen Schulversuch angebahnt und eng von den Bezugspersonen begleitet wird. 

Elterngespräche

Die enge Zusammenarbeit mit den Eltern ist ein weiterer Schwerpunkt der Behandlung in der Tagesklinik für Kinder. Die Eltern und die Bezugspersonen führen regelmäßig (etwa alle zwei Wochen) Gespräche auf Station. An zwei Tagen in der Woche telefonieren sie außerdem miteinander. Die Termine sprechen sie individuell ab. Getrennt lebende Eltern mit gemeinsamem Sorgerecht haben die Möglichkeit, auch einzeln zu Gesprächen zu kommen. Die Bezugspersonen besuchen mindestens ein Mal das Kind mit seinen Eltern zu Hause.
Ebenfalls zur Behandlung des Kindes gehört das Elterntraining. Die Teilnahme an vier Terminen, die die Eltern zeitnah nach der Aufnahme verabreden, ist verpflichtend. 

Medikamente

Eine Medikation als Ergänzung zur psychotherapeutischen Behandlung wird im gemeinsamen Gespräch mit den Eltern erwogen und nur nach differenzierter Aufklärung oder im Notfall eingesetzt. Die Medikamente erhält das Kind gegebenenfalls über die Klinikapotheke. Die Bezugspersonen händigen sie den Eltern im Rahmen der Elterngespräche aus. 

Zusammenarbeit mit der Heimatschule, Ärzten, Therapeuten, etc.

Die Tagesklinik bietet einen umfassenden Austausch und eine Vernetzung mit dem weiteren Umfeld des Kindes an. Dazu gehören Lehrer sowie behandelnde Ärzte und Therapeuten oder das Jugendamt. Dazu erhalten die Eltern ein Formular zur Schweigepflichtentbindung zu Beginn der Behandlung. 

Tagesablauf

Die Tagesklinik beginnt jeden Morgen um 8 Uhr und endet um 16 Uhr, am Freitag um 15 Uhr.

  • Gemeinsames Frühstück
  • Schule
  • Einzelstunden (schulische Förderung, Psychotherapie, Bewegungs-, Ergotherapie)
  • Gemeinsames Mittagessen
  • Pause
  • Hausaufgabenbetreuung / Einzelstunden
  • Gruppenangebote
  • Gemeinsamer Tagesabschluss und Aufräumen
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Zertifikate und Verbände