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72076 Tübingen


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Informationen für Patienten und Patientinnen

Individuelle Behandlungskonzepte in der Strahlentherapie

Die Strahlentherapie ist neben der Operation, der Chemotherapie und Molekularen Therapien, wie z. B. Immuntherapien eine wichtige Säule in der Behandlung von Krebserkrankungen. Sie ist bei ca. 50% der Krebsbehandlungen Teil der Therapie. Wir behandeln in unserer Klinik alle Arten an Tumorerkrankungen. Die individuellen Behandlungskonzepte werden zusammen mit den anderen Fachgebieten in interdisziplinären Tumorboards des CCC Tübingen-Stuttgart besprochen und unter Anwendung modernster Bestrahlungsverfahren von spezialisierten Radioonkologen und Medizinphysikern umgesetzt.

Neben Krebserkrankungen können auch ausgewählte gutartige Erkrankungen mit einer Strahlentherapie behandelt werden.

Terminvereinbarung

Einen Termin zur Sprechstunde können Sie per E-Mai oder über unser Servicetelefon vereinbaren:

Termine

Wie läuft die Strahlentherapie ab?

Ionisierende Strahlung schädigt die Erbsubstanz (DNS) im Kern der Zelle. Gesunde Zellen verfügen über Reparaturmechanismen, die solche Schäden an der DNS beheben können. Bei Tumorzellen hingegen sind diese Reparaturmechanismen gestört, sie können sich nicht mehr teilen und sterben ab. Damit die gesunden Zellen Zeit haben, die Schäden zu reparieren, erfolgt die Bestrahlung in kleinen Einzelportionen (Fraktionen). Das bedeutet, dass eine Strahlentherapie in der Regel über mehrere Wochen abläuft und täglich von Montag bis Freitag in kleinen Dosen bestrahlt wird. Die Gesamtzahl der Behandlungen hängt von der notwendigen Gesamtdosis ab, die für jede einzelne Tumorart festgelegt ist. Dies wird vom Arzt oder der Ärztin mit Ihnen besprochen, bevor die Behandlung beginnt. Vor oder nach der Operation eines Tumors wird häufig eine Bestrahlungsdauer von 5-6 Wochen benötigt. Ist die Strahlentherapie die einzige Behandlung oder findet sie in Kombination mit einer Chemotherapie statt, kann die Dauer 7-8 Wochen betragen.

Ablauf der Strahlentherapie bei

Für die Anzeichnung des Bestrahlungsfeldes werden meist spezielle Kunststoffmasken verwendet, die für jeden Patienten individuell angefertigt werden. Eine solche Maske ermöglicht darüberhinaus eine stabile Lagerung und Fixierung des Kopfes. Dadurch wird verhindert, dass bei unwillkürlichen Bewegungen das Bestrahlungsfeld "verrutscht". Nach Anpassung der Maske erfolgt die Simulation, d.h. die Anzeichnung des Bestrahlungsfeldes unter Durchleuchtungskontrolle.
Für diese Vorbereitungen ist etwas Geduld erforderlich, da hier "Maßarbeit" geleistet werden muss, um die Tumorregion so exakt wie möglich zu erfassen und gleichzeitig das umgebende, gesunde Himgewebe maximal zu schonen.

Was wird bestrahlt?

Je nach Tumorart umfasst das Bestrahlungsfeld nicht nur die Tumorregion selbst, sondern zusätzlich einen Sicherheitssaum. Erschrecken Sie also nicht, wenn Ihnen das Bestrahlungsfeld größer erscheint als Sie dies erwartet hätten.

Um in der Tumorgegend eine ausreichende Dosis zu erreichen und das gesunde Himgewebe gleichzeitig zu schonen, sind oftmals aufwendige Bestrahlungstechniken über mehrere Felder und mit unterschiedlichen Einstrahlrichtungen notwendig. Je nach Gewebetyp des Hirntumors können unterschiedliche Einzeldosen und Behandlungszeiten notwendig sein.

 Akute Nebenwirkungen 

Bei den meisten Patienten tritt in der zweiten Hälfte der Bestrahlungsserie Haarausfall in der bestrahlten Region auf. Die Haare können ganz ausgehen oder bei manchen Patienten lediglich dünner werden. Sie können sich von uns eine Perücke oder ein Haarteil verschreiben lassen. Wenn Sie ein solches wünschen, sollten Sie sich rechtzeitig beraten und einen Haarersatz anpassen lassen.
Unter der Bestrahlung kann es zu Kopfdruck oder Kopfschmerzen, gelegentlich auch zu Müdigkeit kommen. Sie sollten solche Symptome unbedingt sofort mit Ihrem behandelnden Radioonkologen besprechen. Er wird Ihnen die entsprechenden Medikamente verschreiben.

Spätreaktionen

Gehirngewebe ist relativ wenig strahlenempfindlich; dennoch können gelegentlich durch eine Bestrahlung Beeinträchtigungen der Himfunktionen auftreten.
Der Haarausfall kann dauerhaft sein, oft wachsen die Haare zwar nach, sind aber dünner als vor der Bestrahlung.

Was kann man tun, um die Bestrahlung besser zu vertragen?
  • Sie sollten Ihre Haare bzw. den Kopf nur mit einem besonders milden Shampoo (z.B. Babyshampoo) waschen. Das Wasser sollte höchstens lauwarm sein.
  • Schützen Sie Ihren Kopf vor direkter Sonneneinstrahlung. Wenn Sie unbedingt die Sonne genießen wollen, dann tragen Sie einen Hut oder eine Mütze.
  • Alkohol sollte gemieden werden, vor allem, wenn Sie zentral (d.h. auf das Gehirn) wirkende Medikamente einnehmen oder Krampfanfälle hatten.

Für die Anzeichnung des Bestrahlungsfeldes verwendet man Bestrahlungsmasken, die für jeden Patienten speziell angefertigt werden. Sie ermöglichen nicht nur die Anzeichnung der Felder, sondern sorgen auch für eine stabile Lagerung. Dadurch wird verhindert, dass bei unwillkürlichen Bewegungen das Bestrahlungsfeld "verrutscht". Nach Anpassung der Maske erfolgt die Simulation, d. h. die Anzeichnung des Bestrahlungsfeldes unter Durchleuchtungskontrolle.

Für diese Vorbereitungen ist etwas Geduld erforderlich, da hier "Maßarbeit" geleistet werden muss, um die Tumorregion so exakt wie möglich zu erfassen und gleichzeitig das umgebende gesunde Gewebe maximal zu schonen. Für die endgültige Festlegung der Bestrahlungsfelder können zusätzliche computertomographische Aufnahmen notwendig sein, die direkt in den Bestrahlungsplanungscomputer eingelesen werden können.

Oft ist es unerlässlich, vor der Bestrahlung defekte Zähne zu behandeln oder zu entfernen, da sonst später Knochenentzündungen entstehen.

Was wird bestrahlt?

Meist wird nicht nur die Tumorregion, sondern auch das Lymphabflussgebiet des Halses einschließlich der Schlüsselbeingruben bestrahlt.

Falls möglich, werden Mundhöhle und Speicheldrüsen geschont. Im hinteren Teil des Halses verläuft das Rückenmark, das nur eine begrenzte Strahlendosis verträgt. Um eine ausreichend hohe Dosis im "Zielgebiet" zu erreichen, ohne die Toleranzdosis des Rückenmarkes zu überschreiten, sind spezielle Bestrahlungstechniken notwendig.

Auch bei Kopf-Hals-Tumoren entscheidet man sich gelegentlich für eine Kombinationsbehandlung aus Strahlen- und Chemotherapie. Bei manchen Tumoren sind die Heilungsergebnisse besser, wenn zweimal täglich bestrahlt wird (Hyperfraktionierung). In beiden Fällen ist mit verstärkten akuten Nebenwirkungen während der Therapie zu rechnen.

Akute Nebenwirkungen 

Haut und Schleimhäute im Kopf-Hals-Bereich sind besonders empfindlich, so dass man unter der Behandlung meist einige Nebenwirkungen in Kauf nehmen muss. Nahezu unvermeidlich sind entzündliche Veränderungen der Schleimhäute. Diese führen zu Schluckbeschwerden und können die Nahrungsaufnahme erschweren. Dadurch wird gelegentlich eine spezielle Form der Ernährung notwendig; z.B. wird mitunter eine Sonde durch die Bauchwand in den Magen gelegt, um die Nahrungsaufnahme auch bei Schluckstörungen sicherzustellen (sogenannte PEG). Unter der Bestrahlung kommt es meist auch zu Geschmacksstörungen; viele Patienten berichten, "alles schmecke nach gar nichts". Die Haut im Halsbereich ist besonders dünn und trocken. Dies macht sie anfälliger für Strahlenreaktionen wie Rötungen, Trockenheit oder manchmal kleine Hautablösungen.

Spätreaktionen 

Gelegentlich treten im Bestrahlungsfeld leichte Verfärbungen der Haut sowie Verhärtungen des Unterhautgewebes auf. Eine Störung des Lymphabflusses kann zu Schwellungen, vor allem unter dem Kinn führen (sogenanntes Lymphödem). Hier kann durch Lymphdrainage oft eine Besserung erzielt werden.
Wenn größere Anteile der Speicheldrüsen mitbestrahlt werden mussten, entsteht mitunter eine dauerhafte Mundtrockenheit. Nach Bestrahlung der Mundhöhle kommt es selten zu dauerhaften Schleimhautentzündungen oder anhaltenden Beeinträchtigungen des Geschmacksempfindens. Gelegentlich kann eine schmerzhafte Kehlkopfentzündung durch strahlenbedingte Veränderung des Kehlkopfknorpels auftreten.
Extrem selten sind Lähmungen in Folge einer Vernarbung im Bereich des Rückenmarkes.

   
Was kann man tun, um die Bestrahlung besser zu vertragen?
  • Am wichtigsten ist: Nicht rauchen! Der blaue Dunst ist Gift für die Schleimhäute und führt dazu, dass schon früh Nebenwirkungen auftreten, die auch meist deutlich heftiger sind als beim Nichtraucher.
  • Auch Alkohol sollte allenfalls in Maßen genossen werden. "Scharfe Sachen" - also alles Hochprozentige, v.a. Schnaps - sind strikt zu meiden. Zu heiße oder zu scharf gewürzte Nahrungsmittel und Getränke, die sehr viel Säure enthalten, sollten Sie ebenfalls eher meiden.
  • Eine konsequente Mund-, Zahn- und Hautpflege sind von entscheidender Bedeutung. Sie sollten sich diesbezüglich strikt an die Anordnungen Ihres behandelnden Strahlentherapeuten halten.
  • Zur Kariesprophylaxe ist es wichtig, regelmäßig eine fluorhaltige Zahncreme zu verwenden.
  • Nassrasieren ist während der Bestrahlung und in den ersten Wochen danach verboten! Bitte verwenden Sie einen Elektrorasierer!
  • Während der Bestrahlung sollte Ihre Kleidung im Halsbereich keinesfalls reiben oder scheuern (Hemdkragen). Am besten sind Baumwollhemden, die den Hals frei lassen, eventuell in Verbindung mit einem leichten Seiden- oder Baumwollschal.
  • Im Bereich des Bestrahlungsfeldes sollten Sie sich keiner direkten Sonneneinstrahlung aussetzen (Haut abdecken, keine Sonnenschutzcremes!). Auch in den ersten Monaten nach der Bestrahlung kann die Haut noch eine erhöhte Sonnenempfindlichkeit aufweisen. Warten Sie also bitte mit dem Sonnenbaden, bis eventuelle Strahlenreaktionen vollständig abgeklungen sind, und verwenden Sie dann eine Sonnenschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor.

In der Regel, und wenn es der Allgemeinzustand erlaubt, ist die Operation die Therapie der Wahl, in bestimmten Fällen erfolgt eine Nachbestrahlung. Bei inoperablen Bronchialkarzinomen kann primär eine Radiochemotherapie durchgeführt werden. Auch gibt es die Möglichkeit, eine Radiochemotherapie der Operation vorzuschalten, um den Tumor zu verkleinern. In zahlreichen groß angelegten Studien wird derzeit überprüft, welche Therapieform in welcher Situation die beste ist. Für kurative Therapien wird eine histologische Diagnose, eine Bronchoskopie, eine Lungenfunktionsuntersuchung sowie eine radiologische Untersuchung von Gehirn, Leber, Lunge und Knochen durchgeführt. Ist eine Strahlentherapie indiziert, wird diese unter Berücksichtigung der Atemverschieblichkeit durch ein atemabhängiges Planungs-CT durchgeführt. Da die Planung in der Regel komplex ist, werden meist einige Tage benötigt, bis die Therapie beginnen kann.

Begleitende Chemotherapien können tagesstationär in unserer Tagesklinik oder vollstationär erfolgen.

Akute Nebenwirkungen

Im Bereich der Bestrahlungsfelder kann die Haut mit Trockenheit oder Rötung reagieren (ähnlich wie nach einem intensiveren Sonnenbad).
Wenn die Speiseröhre im Bestrahlungsfeld liegt, können Schluckbeschwerden auftreten. Diese kann man meist problemlos behandeln.

Spätreaktionen

Diese hängen von der Größe und der Lage des zu bestrahlenden Volumens und der Bestrahlungsdosis ab. Relevant sind meist Nebenwirkungen an Lunge, Herz und Speiseröhre. Das individuelle Risikoprofil wird in einem Aufklärungsgespräch vor Beginn der Bestrahlung erörtert. 

Was kann man tun, um die Bestrahlung besser zu vertragen?
  • Das Rauchen aufgeben oder zumindest einschränken!
  • Auch Alkohol sollte allenfalls in Maßen genossen werden. "Scharfe Sachen" - also alles Hochprozentige, v.a. Schnaps - sind strikt zu meiden.
  • Falls Schluckbeschwerden auftreten, sollten Sie zu heiße oder zu scharf gewürzte Nahrungsmittel meiden. Das gilt auch für Getränke, die viel Säure enthalten.
  • Im Bereich des Bestrahlungsfeldes sollten Sie sich keiner direkten Sonneneinstrahlung aussetzen (Haut abdecken, keine Sonnenschutzcremes!). Auch in den ersten Monaten nach der Bestrahlung kann die Haut noch eine erhöhte Sonnenempfindlichkeit aufweisen.

Zur Vorbereitung der Behandlung erfolgt eine Computertomografie in Bestrahlungsposition. Dabei liegen Sie meist auf dem Rücken in einer Lagerungsschale und nehmen die Arme über den Kopf. Wir bringen Hautmarkierungen an, die bis zum Ende der gesamten Serie für jede einzelne präzise Bestrahlung benötigt werden. Bis Sie wieder zu uns kommen, berechnen wir Ihren persönlichen Bestrahlungsplan.

Was wird bestrahlt?

In der Regel wird die gesamte Brust bestrahlt, häufig erfolgt danach eine zusätzliche Bestrahlung des ehemaligen Tumorgebiets. Bei Nachweis befallener Lymphknoten kann eine Behandlung der Lymphabflusswege empfohlen werden. Die Behandlung dauert insgesamt zwischen 5 und 7 Wochen, die tägliche Behandlungszeit beträgt nur wenige Minuten. Manchmal können auch kürzere Behandlungszeiten sinnvoll sein.

Akute Nebenwirkungen

treten in den ersten Wochen der Bestrahlung eher selten auf. Ab der dritten Woche kann es zu Hautrötungen, Überwärmungen und einem trockenen Hautgefühl kommen. Wir vereinbaren mit Ihnen die notwendigen Pflegemaßnahmen.

Immer wieder klagen Patientinnen über Müdigkeit. Viele haben zum Zeitpunkt der Bestrahlung schon eine Menge Behandlungen hinter sich, und die Ursache der Müdigkeit (Fatigue) ist schwer zu eruieren. Wir empfehlen ein maßvolles körperliches und geistiges Training zur Steigerung Ihres Wohlbefindens.

Spätreaktionen

sind möglicherweise Pigmentstörungen mit Bräunung oder Abblassen von Haut oder auch sichtbare Gefäßerweiterungen der Haut, Lymphschwellungen der Brust oder narbige Verhärtungen der Brust.

Körperpflege unter Strahlentherapie

Sie können sich waschen und duschen mit lauwarmem Wasser und seifenfreier Waschlösung. Wir empfehlen, auf Deodorants und Parfüms zu verzichten, da diese zu Hautverfärbungen führen können.
Vermeiden Sie Kleidung, die die Haut reizt (z.B. Bügel-BHs), lassen Sie zum Beispiel in der Nacht kühlende Luft an die Haut.



Wir unterscheiden Tumore, die vom Gebärmutterhals ausgehen und solche, die vom Gebärmutterkörper ausgehen. Erstere werden in Abhängigkeit von der Tumorausdehnung entweder operiert oder bestrahlt, manchmal kombiniert mit Chemotherapie. Gebärmutterkörpertumore werden in der Regel operiert und abhängig von der Tumorausdehnung nach der Operation bestrahlt.
Zur Vorbereitung der Behandlung erfolgt eine Computertomografie in Bestrahlungspositition. In der Regel liegen Sie auf dem Bauch in einem Lochbrett zur Schonung Ihres Darms. Sie sollten mit gefüllter Blase zur Planung und Bestrahlung kommen. Wir bringen Hautmarkierungen an, die bis zum Ende der gesamten Serie für jede einzelne präzise Bestrahlung benötigt werden. Bis Sie wieder zu uns kommen, haben wir Ihren persönlichen Bestrahlungsplan berechnet.

Was wird bestrahlt?

In der Regel wird das gesamte kleine Becken mit dem ehemaligen Tumorgebiet und den Lymphabflusswegen bestrahlt. Die Behandlung dauert zwischen 5,5 und 7,5 Wochen, je nachdem ob eine zusätzliche Einlagenbestrahlung in Scheide oder Gebärmutter (Brachytherapie) notwendig ist.

Akute Nebenwirkungen

Beschwerden betreffen die Organe, die im Bestrahlungsfeld liegen, also Blase, Dick- und Dünndarm. Blasenreizungen kann vorgebeugt werden durch reichliches Trinken von Wasser oder leichtem Tee. Möglicherweise müssen Sie öfter Wasser lassen oder bemerken ein "brennendes" Gefühl. Der Darm kann sich bemerkbar machen mit vermehrten Blähungen, häufigeren Stuhlgängen und eventuell Durchfall. Sie können helfen, indem Sie auf Rohkost, Körner, Alkohol und starke Gewürze verzichten sowie auf Speisen, von denen Sie ohnehin Blähungen oder Durchfall bekommen. Nehmen Sie keine Abführmittel ein. Viele Beschwerden sind medikamentös und diätetisch gut zu behandeln, sprechen Sie bitte mit Ihrem Strahlentherapeuten. Hautreaktionen sehen wir vor allem im Dammbereich; wichtig ist eine gute lokale Pflege, die wir mit Ihnen besprechen.

Spätreaktionen

können sein: Pigmentstörungen mit Bräunung oder Abblassen von Haut, Lymphschwellungen der Beine, insbesondere nach vorgeschalteten Operationen, Verengungen und Verklebungen des Darms oder der Harnleiter, die selten eine Operation erfordern. Eine Bestrahlung der Eierstöcke kann bei jüngeren Frauen zu einem Funktionsverlust führen. Hormone können bei vielen Frauen als "Pille" oder Pflaster ersetzt werden.

Da der Darm besonders strahlenempfindlich ist, muss die Simulation und Bestrahlungsplanung besonders sorgfältig vorgenommen werden. In der Regel wird dafür ein Computertomogramm (CT) benötigt. 

Was wird bestrahlt?

Das Bestrahlungsfeld umfasst nicht nur die Tumorregion selbst, sondern auch das Lymphabflussgebiet. Es muss deshalb das gesamte kleine Becken bestrahlt werden. Bei tiefsitzenden Tumoren und nach operativer Eröffnung des Dammes muss zusätzlich die Dammregion in das Bestrahlungsfeld eingeschlossen werden. Die Bestrahlung erfolgt meist über drei oder vier Felder; von denen zwei seitlich und je eines im Bereich des Unterbauches und des Gesäßes lokalisiert sind.

Mitunter wird zur Lagerung ein sogenanntes "Lochbrett" verwendet. Dies ist eine ca. 10 cm dicke Platte aus Styropor mit einem Loch in der Mitte. Legt man sich bäuchlings auf dieses Brett, dann kann der Bauch einschließlich Darmschlingen in dieses Loch fallen und so aus dem Bestrahlungsfeld herausgehalten werden.

Akute Nebenwirkungen

Häufig kommt es unter der Bestrahlung zu Symptomen, die einer Darmgrippe ähnlich sind, also zu Durchfällen, gelegentlich auch verbunden mit Bauchschmerzen. Da ein Teil der Blase im Bestrahlungsfeld liegt, kann es vorübergehend zu Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen kommen. In der Regel sind diese Nebenwirkungen problemlos medikamentös zu behandeln. Wichtig ist es deshalb, solche Beschwerden unverzüglich dem Arzt mitzuteilen, damit eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden kann. Hautreaktionen können v.a. im Dammbereich auftreten. Wichtig ist dann, frühzeitig eine konsequente Lokalpflege zu beginnen, die Ihr Arzt mit Ihnen bespricht.

Spätreaktionen

Gelegentlich treten im Bestrahlungsfeld leichte Verfärbungen der Haut sowie Verhärtungen des Unterhautgewebes auf. Entzündliche Veränderungen des Darmes können zu Durchfall, vermehrtem Stuhldrang oder Blähungen führen. Sehr selten entstehen Verengungen bzw. Verklebungen von Darmschlingen oder Geschwüre, die selten eine Operation notwendig machen. Noch seltener kommt es zu Fistelbildungen. Das Risiko der genannten schweren Nebenwirkungen liegt bei Anwendung moderner Bestrahlungstechniken jedoch unter 5 %. Bei Männern kann - je nach Strahlendosis am Hoden - die Zeugungsfähigkeit beeinträchtigt werden; die Potenz bleibt hingegen meist erhalten. Bei Frauen im geschlechtsreifen Alter kann durch die Bestrahlung die Funktion der Eierstöcke beeinträchtigt werden. In diesem Falle kann ein Ersatz der ausfallenden Hormone durch spezielle ,,Pillen"-Präparate sinnvoll sein, um ein vorzeitiges Eintreten der Wechseljahre zu vermeiden.

Was kann man tun, um die Bestrahlung besser zu vertragen?
  • Günstig ist eine leichte, möglichst wenig blähende Kost. Rohes Obst, Gemüse und Salat sollten während der Bestrahlungswochen eher gemieden werden, ebenso sehr fette, scharf gebratene oder gewürzte Speisen. Günstig sind hingegen gekochtes Gemüse, Kartoffeln, Teigwaren und Reis.
  • Wenn Durchfall auftritt, ist es wichtig, dass man ausreichend trinkt und evtl. Spurenelemente zu sich nimmt.
  • Kleidungs- und Wäschestücke, die drücken oder reiben, sollten vermieden werden. Am günstigsten sind weit geschnittene Baumwollunterhosen ohne stramme oder gar einschneidende Gummizüge. Ungünstig sind Synthetikstoffe, die zu vermehrtem Schwitzen führen.
  • Sitzbäder - z. B. mit Kamillenlösung - können sinnvoll sein; Sie sollten dies mit Ihrem Strahlentherapeuten besprechen.
  • Träger eines künstlichen Darmausganges sollten sich ausführlich über die Stomapflege beraten lassen.
Akute Nebenwirkungen

Häufig kommt es zu vorübergehenden Reizungen von Blase und Darm, da diese Organe in unmittelbarer Nachbarschaft der Prostata liegen.

Spätreaktionen

Selten treten bleibende Entzündungen am Darm oder Vernarbungen der Harnröhre auf. Gelegentlich kann es - abhängig vom Lebensalter - zur Entwicklung einer Impotenz kommen. Eine Inkontinenz (Unfähigkeit das Wasser zu halten) ist bei weniger als 1% der behandelten Patienten zu erwarten.

Was kann man tun, um die Bestrahlung besser zu vertragen?
  • Verwenden Sie während der Bestrahlung keine eigenen Körperpflegemittel auf der bestrahlten Haut.
  • Waschen oder duschen Sie sich während der Bestrahlung nur mit laufwarmem Wasser und pH neutralen Waschlotionen.
  • Ernähren Sie sich ausgewogen und verzichten Sie auf blähende, scharfe oder schwer verdauliche Speisen.
  • Trinken Sie ausreichend (mindestens 2 Liter pro Tag).
  • Verzichten Sie darauf, die Blase direkt vor der Bestrahlung nochmals zu entleeren. Eine leicht gefüllte Blase hat einen größeren Abstand zum Bestrahlungsbereich der Prostata und wird deshalb weniger in Mitleidenschaft gezogen

Teilnahme an klinischen Studien

Bevor eine neue Form der Strahlentherapie in der klinischen Routine eingesetzt werden darf, verlangt der Gesetzgeber, dass für die neue Behandlungsmethode der Nachweis seiner Unbedenklichkeit und Wirksamkeit erbracht worden ist. Die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit wird durch "klinische Prüfungen/Studien" nachgewiesen, welche uns aussagekräftige Informationen über neue Behandlungsformen liefern.  

Wir bieten eine Vielzahl an klinischen Studien an und informieren unserer Patientinnen und Patienten im Rahmen des ersten Arztgesprächs, wenn eine unserer klinischen Studien in das individuelle Therapiekonzept passt.

Klinische Studien

Einen Überblick über aktuelle klinische Studien an der Klinik erhalten Sie über die Studienzentrale.

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