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Kurzinterventionen

Wirksamkeit von Interventionen

Entscheidend für die Beurteilung der Effektivität einer Behandlungsmethode sind die langfristigen Abstinenzquoten (nach 12 Monaten). Der Spontanentschluss, das Rauchen aufzugeben, führt nur bei 1 bis 5% der Raucher zur Abstinenz, der ärztliche Rat kann immerhin bei 5% der Raucher erfolgreich sein. Erfolgt der Ratschlag durch Pflegepersonal ist ein ähnlicher Effekt zu erwarten. Eine Kurzintervention von weniger als 5 Minuten führt bei 6-7% der Raucher zur Abstinenz. Während die alleinige Gabe von Nikotin zur Raucherentwöhnung Erfolgsraten zwischen 10 und 15% vermittelt, der Einsatz verhaltenstherapeutischer Selbsthilfemanuale zwischen 15 und 20% abstinente Raucher erzielt und die verhaltenstherapeutische Gruppenbehandlung bei bis zu 25% der Raucher wirksam ist, kann die Kombinationsbehandlungen aus Verhaltenstherapie und Nikotinsubstitution bis zu 35% Abstinenz nach einem Jahr erreichen. Die Wirksamkeit der Behandlung mit Bupropion wird ähnlich eingeschätzt.

Die Erfolgsaussichten einer Raucherentwöhnung werden durch eine medikamentöse Unterstützung nahezu verdoppelt.

Hinweise zur Gesprächsführung

Patienten mit Abhängigkeitserkrankungen neigen dazu Fragen zu Ihrem Suchtmittelkonsum zu bagatellisieren oder zu verleugnen. Bei Ansprache des abhängigen Verhaltens wird häufig mit Abwehr- bzw. Widerstand reagiert. Für das ärztliche und pflegerische Personal sind Gespräche mit betroffenen Patienten über den Suchtmittelkonsum daher selten zielführend und werden oft als frustrierend erlebt.

Um der oben beschriebenen Gesprächcharakteristik erfolgreich zu begegnen, hat sich in der Behandlung von Suchtkranken die Methode der "Motivierenden Gesprächsführung" (Miller, Rollnick, 2005) als besonders hilfreich erwiesen. Folgende Grundprinzipien der Gesprächsführung liegen der Motivierenden Gesprächsführung zu Grunde:

  • Empathie: nicht wertendes, einfühlsames Verstehen, aktives Zuhören
  • Beweisführung vermeiden - Vermeiden von Konfrontationen
  • Selbstoffenbarung des Patienten unterstützen - offene Fragen stellen
  • Selbstwirksamkeit fördern - vermitteln von Zuversicht und Vertrauen in die Fähigkeiten der Patienten zur eigenen Problemlösung. Vermeiden Sie das Auftreten als "Experte"
  • Widerspruch aufzeigen: Widersprüche zwischen persönlichen Lebenszielen und Folgen des Kosums bewusst machen
  • Widerstände aufnehmen: Akzeptieren bestehender Ambivalenzen, Anerkennen der Eigenverantwortung des Patienten
  • Rückmeldung geben - Lob und Bestätigung für erzielte Erfolge aussprechen.

Beratungsangebot der Präventionsambulanz

Per Telefon kann Kontakt mit dem Konsilar-Arzt der Präventionsambulanz Sucht aufgenommen werden.

Konsiliardienst

Zertifikate und Verbände