Ernährungsmanagement

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Prävention und Therapie von Mangelernährung in den Krankenhäusern

Die Stabsstelle Ernährungsmanagement am Universitätsklinikum Tübingen rückt das Thema Mangelernährung im Krankenhaus in den Fokus, denn die Problematik ist sehr viel stärker verbreitet als angenommen: Ernährungsscreening und -therapie spielen in den deutschen Krankenhäusern kaum eine Rolle – nur ca. vier Prozent verfügen über ein spezielles Ernährungsteam. 

Doch durchschnittlich jeder vierte Patient ist bei der stationären Aufnahme im Krankenhaus bereits unentdeckt mangelernährt. 

Studien zufolge versterben sogar 25 Prozent der Krebskranken nicht an ihrem Tumor, sondern an den Folgen von Mangelernährung.

Fragebogen Mangelernährung

Vor allem onkologische, geriatrische und chirurgische Patientinnen und Patienten bilden die Risikogruppen für Mangelernährung, im Krankenhaus verlieren sie meistens weiter an Gewicht. „Oftmals sind Infektionen und Komplikationen die Folge, die nicht nur eine zusätzliche Diagnostik und Therapie erfordern und den Krankenhausaufenthalt verlängern, sondern die Lebensqualität der Betroffenen senken und die Sterblichkeit steigern. Auch die knappen Krankenhausbudgets werden so zusätzlich belastet“, so Dr. med. Michael Adolph, Ärztlicher Leiter der Stabsstelle Ernährungsmanagement.

Um die alarmierenden Zahlen, die vielfältigen Risiken für die betroffenen Patientinnen und Patienten sowie die finanziellen Folgen für die Krankenhäuser zu reduzieren, hat die Stabsstelle Ernährungsmanagement gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg – hier vertreten durch das Ministerium für Soziales und Integration –  Ende 2020 das Projekt „Prävention und Therapie von Mangelernährung in Krankenhäusern“ ins Leben gerufen.


Informationen zum Fragebogen

Die wichtigsten Ziele des Projekts:

  • Sensibilisierung aller am Prozess Beteiligten für das Thema Mangelernährung in den Kliniken und Krankenhäusern
  • Aufbau moderner Ernährungsmanagements in Baden-Württembergs Krankenhäusern
  • Optimierung der ärztlichen Aus-, Fort-, und Weiterbildung sowie der Weiterbildung von Pflegenden im Bereich der Ernährungsmedizin und des Ernährungsmanagements
  • Etablierung einer gesundheitsförderlichen und nachhaltigen Ernährung in den Krankenhäusern

Die Projektmaßnahmen im Detail:

  • Versand eines eigens konzipierten Fragebogens zur Erfassung der Ist-Situation bei der ernährungstherapeutischen Versorgung in den baden-württembergischen Krankenhäusern über Herrn Manne Lucha, Gesundheitsminister Baden-Württemberg.
  • Kick-off-Meetings in ausgewählten Kliniken und Krankenhäusern zur Information rund um das Thema Mangelernährung und den Aufbau eines Ernährungsmanagements. Hierzu gehören die Evaluierung der bestehenden ernährungstherapeutischen Versorgung sowie die gemeinsame Identifizierung individueller Ziele.
  • Auf Grundlage des Fragebogens und der Kick-Off-Meetings steht die Stabsstelle Ernährungsmanagement des Universitätsklinikums Tübingen den Krankenhäusern im Land beratend zur Seite: bei der Implementierung und Weiterentwicklung von modernen Ernährungsmanagements in Richtung integrativer Versorgungsstrukturen.
  • Weiterentwicklung der vorhandenen Vorlesungsreihe „Ernährungsmedizin“ für Studenten und Studentinnen der Humanmedizin.
  • Etablierung der Strukturen für die Zusatzweiterbildung „Ernährungsmedizin“ gemäß der Landesärztekammer Baden-Württemberg auf Grundlage der Musterweiterbildungsordnung für Ärzte.
  • Weiterbildungsangebote für die Pflege mit dem Schwerpunkt „Ernährungsmedizin“.

Das Ernährungsmanagement am Universitätsklinikum Tübingen

Am Universitätsklinikum Tübingen erfolgt direkt bei der stationären Aufnahme bei den meisten Patientinnen und Patienten ein explizites Screening auf Mangelernährung – so lassen sich Risikopersonen zuverlässig erfassen. Filtern sich dabei Auffälligkeiten heraus, wird das Nutrition Support Team (NST) umgehend hinzugezogen. 

Dann wird der exakte Bedarf für eine Ernährungstherapie durch ein genaueres Ernährungsassessment erhoben, anschließend folgt die Planung und Umsetzung der Ernährungstherapie – diese reicht von einfachen Möglichkeiten wie Nahrungsergänzung oder Kostumstellung bis hin zur enteralen oder parenteralen künstlichen Ernährung. Der Verlauf der Maßnahmen wird engmaschig überwacht und bedarfsgerecht angepasst. Nicht allein die Betroffenen profitieren vom großen Erfolg einer individuellen Ernährungstherapie, auch die Ärztinnen und Ärzte sowie das Gesamtsystem Krankenhaus werden durch mobilere, selbstständigere und schneller genesene Patientinnen und Patienten vielseitig entlastet.

Kontakt

Ansprechpersonen für das Projekt „Prävention und Therapie von Mangelernährung in den Krankenhäusern“ bei der Stabsstelle Ernährungsmanagement:

Dr. Britta Wessels (Ernährungswissenschaftlerin)

Telefonnummer: 07071 29-88637

E-Mail-Adresse: Britta.Wessels@med.uni-tuebingen.de

PD Dr. Michael Adolph (Ärztlicher Leiter der Stabsstelle Ernährungsmanagement)

Telefonnummer: 07071 29-68054

E-Mail-Adresse: Michael.Adolph@med.uni-tuebingen.de

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