Heimparenterale Ernährung bei Kindern über zentrale Venenkatheter – Schulung und Simulation am Zentrum für chronisches Darmversagen und Intestinale Rehabilitation der Universitätskinderklinik Tübingen.
Kinder mit chronischem Darmversagen können ihren Bedarf an Flüssigkeit und Nährstoffen, um zu wachsen, zu gedeihen und sich optimal zu entwickeln, nicht ohne Unterstützung decken. Eine Vielzahl der Kinder ist daher über einen Zeitraum von Monaten bis vielen Jahren abhängig von Infusionen über einen unter der Haut getunnelten und in das Venensystem des Körpers einmündenden Katheter.
Die engsten Bezugspersonen - zumeist die Eltern - werden im Umgang mit dem medizinischen Material an der Universitätskinderklinik durch spezialisiertes Fachpersonal vor der ersten Entlassung nach Hause und im Verlauf intensiv geschult. Strikt steriles Arbeiten beim An- und Abhängen der Infusionsbeutel, das Verhindern von Katheterinfektionen und Materialdefekten sind einige Bestandteile des des weiterentwickelten Schulungskonzeptes am Zentrum für Chronisches Darmversagen und Intestinale Rehabilitation. Nach Durchlaufen der modularen Inhalte bzw. gezieltem Auffrischen einzelner Übungseinheiten kann eine optimale Versorgung zu Hause gelingen.
Für eine realistische Schulungs- und Trainingsumgebung steht seit kurzem auch ein lebensnahes Katheter-Modell des Brustkorbes zur Verfügung. Dies soll die Lerneffektivität steigern und die Berührungsängste mit dem Katheter am eigenen Kind verringern. Damit die Familien auch auf unvorhergesehene – mitunter lebensbedrohliche – Komplikationen, welche im häuslichen Umfeld auftreten können, auch praktisch vorbereitet werden, steht das gänzlich neu entwickelte fallbasierte Simulationstraining kurz vor dem Start.
Die beiden Fachkräfte für intestinale Rehabilitation sind Franziska Winkler und Franziska Beller.