Pharmazeutische Logistik
Gewährleistung der Arzneimittelversorgung

Arzneimittelversorgung

Die Universitätsapotheke stellt für das gesamte Klinikum sowie für alle mitzuversorgenden Einrichtungen die Arzneimittelversorgung sicher. Pro Jahr werden mehr als 1,36 Millionen Arzneimittelpackungen an über 260 Stationen geliefert. Umgerechnet verlassen somit an Wochentagen etwa 5300 Arzneimittelpackungen die Universitätsapotheke. Die Wegstrecken, die die Medikamente dabei zurücklegen, liegen zwischen 200 m und bis zu 53 km (beim Transport in mitzuversorgende Einrichtungen). Dabei sind Wirtschaftlichkeit und Qualitätssicherung (wie z.B. Temperaturkontrolle) von größter Bedeutung.

Die Arzneimittelausgabe, als Teil der Pharmazeutischen Logistik, prüft und bearbeitet die Bestellanforderungen der Stationen. Die bestellten Produkte (Arzneimittel, Medizinprodukte, Desinfektionsmittel, Ernährungslösungen) werden kommissioniert, anschließend erfolgt die Auslieferung der Arzneimittel. Mit dazu gehören auch für die Therapiesicherheit wichtige Überwachungspflichten, wie die Chargendokumentation von Blutprodukten nach dem Transfusionsgesetz. Darüber hinaus werden Sonderanforderungen für spezielle und z. T. sehr teure Medikamente oder aus dem Ausland benötigte Importarzneimittel bearbeitet und nicht vorrätige Arzneimittel zeitnah besorgt. Bei immer häufiger auftretenden Lieferengpässen und -abrissen werden Alternativlösungen gesucht und Empfehlungen für Ausweich- und Ersatzpräparate gegeben.  Vorrausschauende Firmenbestellungen ermöglichen so, dass ausreichend Arzneimittel für die Patientenversorgung am Klinikum und den mitzuversorgenden Einrichtungen, inkl. den Rettungsdiensten zur Verfügung stehen. Dabei deckt das Arzneimittellager mit über > 1000m2 Lagerfläche den Bedarf an Präparaten für 2 bis 4 Wochen ab.

2.659 m²
Nutzfläche
56 m²
Kühlraum
> 5.300
Packungen pro Tag

Wie sieht der Ablauf in der Arzneimittelversorgung aus?

1. Bestellung

Die elektronischen Bestellungen der Arzneimittel für die Stationen werden durch Apothekerinnen und Apotheker bearbeitet, geprüft und die Bestellung zur Kommissionierung (Zusammenstellung) freigegeben.

2. Kommissionierung

Anschließend erfolgt die Kommissionierung der im Lager vorhandenen Arzneimittel mithilfe einer halb- und vollautomatischen Kommissionieranlage, unterstützt durch Bilderkennungssysteme.

3. Auslieferung

Vor Auslieferung der Transportkiste an die Station findet die Endkontrolle des Inhalts in der Apotheke statt. So kann die Apotheke die Fehlerquote auf ein Minimum reduzieren. Die Apotheke setzt in diesem Zusammenhang die gesetzlichen Vorgaben zur Lagerung von Arzneimitteln engmaschig mit einem Temperaturmapping um, d.h. das Einhalten der Kühlung zwischen 2-8°C bzw. bei Raumtemperatur bis max. 25°C.

Was passiert, wenn Medikamente nicht lieferbar sind?

Gibt es bei dem einen oder anderen Medikament Lieferschwierigkeiten, findet die Apotheke in enger Abstimmung mit den Stationen immer eine Lösung:

  • Gibt es ein wirkstoffgleiches oder wirkstoffähnliches Arzneimittel von einer anderen Firma?
  • Kann das Arzneimittel aus dem Ausland importiert werden?
  • Gibt es eine alternative Darreichungsform, die zur Verfügung steht? Z. B. ein Saft statt einer Kapsel oder Tablette?
  • Ist eine Herstellung des Arzneimittels durch die Herstellungsabteilung der Apotheke möglich? Ist das technisch möglich? Sind die Rohstoffe in der erforderlichen Qualität verfügbar? Ist eine ausreichende Haltbarkeit gewährleistet?

Pflegepersonal, Ärztinnen und Ärzte werden stets rechtzeitig über Lieferschwierigkeiten informiert und über alternative Therapiemöglichkeiten beraten. Bei längerfristig notwendigen Umstellungen entscheidet am Ende die Arzneimittelkommission des Universitätsklinikums über das vorrätig zu haltende Sortiment.

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