Morgens – mittags – abends: Über den Tag verteilt kommt bei vielen, insbesondere schwerkranken Patienten und Patientinnen ein durchaus bunter Cocktail an Medikamenten zusammen. Hier ist die Frage nach der „Verträglichkeit“ solcher Kombinationen sehr wichtig:
Denn verschiedene Arzneistoffe können sich im Körper gegenseitig beeinflussen und zu einer Wechselwirkungen, sogenannten Arzneimittelinteraktionen, führen. Diese können die Wirkung eines Medikaments abschwächen, verstärken, die Wirkdauer beeinflussen oder unerwünschte Wirkungen hervorrufen. Solche Effekte können aber auch durch pflanzliche Präparate (z. B. Johanniskrautpräparate), bestimmte Nahrungs- oder Genussmittel wie Tabak, Alkohol, Milch, Tee oder Obstsäfte (besonders Grapefruit-Saft) ausgelöst werden.
Beratung vor Ort
Solche Wechselwirkungen bedürfen dann häufig einer Anpassung der Therapie, z. B. durch eine Dosisänderung oder den Wechsel auf einen geeigneteren Arzneistoff.
Um solche Wechselwirkungen (Interaktionen) verschiedener Medikamente zu vermeiden, werden einerseits automatisierte Überprüfungen eingesetzt, wie sie direkt bei der Verordnung in der elektronischen Patientenakte durchgeführt werden, zum anderen aber auch in speziellen Fällen komplexe Interaktionschecks bei denen in der Arzneimittelberatung der Apotheke spezielle Datenbanken und Fachliteratur zu Rate gezogen wird.
Das medizinische Personal am Uniklinikum Tübingen wird regelmäßig im Hinblick auf die Arzneimittelsicherheit geschult.