Institut für Medizinische Virologie und Epidemiologie der Viruskrankheiten

610

Adresse: Elfriede-Aulhorn-Str. 6
72076 Tübingen


Telefonnummer: 07071 29-80247


Faxnummer: 07071 29-5790


E-Mail-Adresse: sekretariat.​iftner@​med.​uni-​tuebingen.​de


Konsiliarlabor für Cytomegalievirus (CMV)

Das Konsiliarlabor für Cytomegalievirus (CMV) des Robert-Koch-Institutes führt an zwei Standorten fachliche Beratung, Diagnostik sowie klinisch-virologische Studien im Zusammenhang mit Fragestellungen zu Infektionen mit CMV in der Schwangerschaft sowie bei kongenital oder postnatal infizierten Kindern durch. Hierfür steht ein umfangreiches Spektrum an diagnostischen Methoden zur Verfügung. Es besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen den Standorten.

Kontakt

Leitung: 
Dr. med. Alfred Bissinger, Stellvertreterin: Dr.med. Charikleia Gkioule 

Dr. med. Alfred Bissinger
Oberarzt

07071 29-80248

Sekretariat

07071 29-84921

07071 29-5790

cmv@med.uni-tuebingen.de

Konsiliarlabor CMV
Elfriede-Aulhorn-Str. 6
72076 Tübingen

Sprecher beider Standorte und Leitung Standort Ulm:
Prof. Dr. Stamminger, Universität Ulm, Stellvertreter: Prof. Dr. Michel und Prof. Dr. Sinzger

Prof. Dr. med. Thomas Stamminger
Ärztlicher Direktor

thomas.stamminger@uniklinik-ulm.de


Labor

Prof. Dr. rer. nat. Detlef Michel

0731 500-65107

detlef.michel@uniklinik-ulm.de

Prof. Dr. med. Christian Sinzger

0731 500-65110

christian.sinzger@uniklinik-ulm.de


Sekretariat
Ingrid Bennett

0731 500-65100

0731 500-65102

Arbeits- und Forschungsschwerpunkte

Das Konsiliarlabor für Cytomegalievirus (CMV) des Robert-Koch-Institutes führt Beratungen, Diagnostik sowie wissenschaftliche Studien durch und besitzt zwei Standorte: Schwerpunkt des Standorts am  Universitätsklinikum Ulm sind CMV-Infektionen bei immunsupprimierten Personen (Sprecher beider Standorte und Leitung Standort Ulm: Prof. Dr. Stamminger, Universität Ulm, Stellvertreter: Prof. Dr. Michel und Prof. Dr. Sinzger),  Schwerpunkt des Standorts am Universitätsklinikum Tübingen  sind kongenitale und postnatale CMV-Infektionen  (Leitung: Dr. med. Alfred Bissinger, Stellvertreterin: Dr.med. Charikleia Gkioule). Es besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen den Standorten. Die Ansprechpartner vertreten sich wechselseitig, Materialien und Anfragen werden ausgetauscht.

Das Konsiliarlabor für kongenitale und postnatale CMV-Infektionen am Standort Tübingen wurde bereits 1997 am Institut für Medizinische Virologie des Universitätsklinikum Tübingen eingerichtet und seitdem in regelmäßigen Abständen nach externer Evaluierung in dieser Funktion bestätigt. Das Konsiliarlabor führt fachliche Beratung, Diagnostik sowie klinisch-virologische Studien im Zusammenhang mit Fragestellungen zu Infektionen mit CMV in der Schwangerschaft sowie bei kongenital oder postnatal infizierten Kindern durch. Hierfür steht ein umfangreiches Spektrum an diagnostischen Methoden zur Verfügung. Es besteht enge Kooperation mit klinischen Partnern, wie z.B. der Pränatalmedizin der Universitätsfrauenklinik und der Neonatologie der Universitätskinderklinik. Das Tübinger Konsiliarlabor ist Mitglied im Zentrum für seltene Erkrankungen (ZSE) des Universitätsklinikum Tübingen.

Leistungsübersicht

CMV Diagnostik Konsiliarlabor

Serologische Methoden 

  • Antikörperbestimmungen (IgG/IgM) mittels Enzymimmunoassay und Immunblot
  • IgG-Aviditätsbestimmungen 
  • anti-gB2-IgG- Bestimmung 
  • CMV-Neutralisationstest im Rahmen klinischer Studien

Molekularer CMV-Nachweis 

  • Nukleinsäureamplifikation-und Quantifizierung (qPCR)
  • Nested PCR 
  • Genotypisierung von Virusisolaten bzw. DNA-Extrakten
  • Genotypische CMV Resistenztestung (Sequenzierungen der  UL97 und UL54-Genregionen)

Virusisolierung auf Zellkulturen

  • Kurzzeitmikrokultur (18h, Virusinfektiositätsquantifizierung)
  • Langzeitmikrokultur (10 Tage, für weitere genotypische Analysen)

Nachweis der CMV-spezifischen zellulären Immunantwort

  • IFN-gamma release assay (Enzymimmunoassay und ELISPOT)

Kongenitale CMV-Infektion

Die kongenitale CMV-Infektion ist weltweit die häufigste angeborene Virusinfektion. Sie beruht in Deutschland den meisten Fällen auf einer Primärinfektion mit dem Cytomegalievirus in der Schwangerschaft. Das infizierte Neugeborene kann in etwa 10% der Fälle eine schwere Symptomatik aufweisen. Etwa 10-15% der bei Geburt klinisch unauffälligen infizierten Neugeborenen können im Laufe des Kleinkindalters ein- und beidseitige Hörstörungen bis hin zur Taubheit entwickeln.

Fragestellungen CMV-Infektion in der Schwangerschaft/ bei Geburt:

  • Differenzierung von Primär- und rekurrenter Infektion in der Schwangerschaft und Eingrenzung des Infektionszeitpunktes 
  • Abklärung der vertikalen CMV-Transmission mittels Fruchtwasseranalyse
  • CMV-Status des Neugeborenen mit Differenzierung konnataler und postnataler CMV-Infektion des Kindes
  • CMV-Monitoring des antiviral behandelten Kindes 
  • Abklärung einer Virostatika-Resistenz bei antiviraler Therapie des Kindes
  • Genotypische und phänotypische Untersuchungen zur Erfassung der Virostatikaresistenz;
  • Sequenzierungen der HCMV UL97 und UL54-Gene;
  • Phänotypische Testung in unterschiedlichen Plaquereduktionstestformaten;
  • Markertransfer zur phänotypischen Charakterisierung bislang nicht bekannter oder nicht charakterisierter Punktmutationen der HCMV UL97/UL54-Gene via BACMID-Technologie.

Postnatale CMV-Infektion

Der häufigste Mutter-Kind-Übertragungsweg von CMV ist das Stillen. Die über die Muttermilch erworbene CMV-Primärinfektion des reifen Neugeborenen ist in aller Regel asymptomatisch. Bei manchen Frühgeborenen jedoch kann die CMV-Infektion mit klinischer Symptomatik assoziiert sein. Nahezu jede seropositive Mutter reaktiviert CMV während des Stillens.

Fragestellungen postnatale CMV-Infektion/Stillzeit

  • Virusauscheidung in der Muttermilch  (DNA-Quantifizierung und Kurzzeitmikrokultur) 
  • Virusausscheidung beim Neugeborenen (z.B. im Urin/Speichel/Blut/Trachealsekret)
  • genotypische Aufklärung bei Muttermilchverwechslung
  • Prävention der Virustransmission durch Muttermilch (Virusinaktivierung)
  • Retrospektive Analyse der Neugeborenen-Trockenblutfilterkarten(Guthrie-Karte) 

Zertifikate und Verbände