Universitätsklinik für
Anästhesiologie und
Intensivmedizin

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Adresse: Crona Kliniken
Hoppe-Seyler-Str. 3
72076 Tübingen


Personenprofil: 07071 29-86619 Pforte


In dringenden Fällen

frontend.sr-only_#{element.icon}: 07071 29-86724
Oberarzt der Intensivstation 24 Stunden erreichbar


Molekulare Mechanismen des ARDS

Hohe klinische Relevanz

Die unkontrollierte Infiltration neutrophiler Granulozyten (polymorphnuclear cells, PMNs) in die Lunge gehört zu den kritischsten Ereignissen bei der Entstehung einer akuten respiratorischen Insuffizienz (acute respiratory distress syndrome, ARDS), einem häufigen Krankheitsbild der modernen Intensivmedizin, das noch heute mit einer äußerst hohen Mortalität von 30 - 40% behaftet ist.

Kontakt

Zentrum für medizinische Forschung

frontend.sr-only_#{element.contextual_1.children.icon}: Waldhörnlestraße 22, 72072 Tübingen


frontend.sr-only_#{element.contextual_1.children.icon}: Dr. med. Franziska Konrad


Weitgehend ungeklärte Regulation

Die Migration von PMNs in die Lunge erfolgt dabei in einer kaskadenförmigen Abfolge (Akkumulation in der Lungenstrombahn - transendotheliale Migration ins Lungeninterstitium - transepitheliale Migration in den Alveolarraum). Jeder einzelne Migrationsschritt unterliegt der strengen Regulation durch verschiedene Moleküle, z.B. Chemokinen und Chemokinrezeptoren. Die Details der Regulation bzw. der pathophysiologischen Dysregulation sind bis heute weitgehend unbekannt.
 

Migration neutrophiler Granulozyten

Die Auswanderung neutrophiler Granulozyten (polymorphkernige Granulozyten, PMNs) aus dem Blut in inflammatorisches Gewebe ist wesentlicher Bestandteil der unspezifischen Immunabwehr. Dabei akkumulieren die PMNs in der Blutstrombahn, adhärieren am Endothel, migrieren in das Gewebeinterstitium und - im Falle der Lunge - folgend in den Alveolarraum. Diese Migrationsschritte unterliegen feinster Regulation verschiedenster Moleküle.

Die unkontrollierte Auswanderung von PMNs in entzündliches Gewebe gehört dabei zu den kritischsten Ereignissen bei beiden Erkrankungsbildern.

Durch einen Anstieg der Chemokine, der sog. „Botenstoffe“ (in der Abbildung grün dargestellt) werden die PMNs zur Migration in den Alveolarraum gelockt. Auf ihrem Weg der Migration zerstören sie funktionelles Lungengewebe.

Der Pathomechanismus des ARDS


Modelle

  • verschiedene Modelle der akuten pulmonalen Inflammation
  • mehrere Modelle der Peritonitis-induzierten Sepsis

Die Migration der PMNs in die verschiedenen Kompartimente der Organe ist dabei ein wesentlicher Bestandteil unserer Untersuchungen.

Kooperationen

  • Fraunhofer-Institut "Tissue-Engineering" Würzburg
  • NMI (Naturwissenschaftlices und medizinisches Institut) Reutlingen
  • Kormann Labor, Klinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Tübingen

Methoden

  • FACS-Analyse (Durchflusszytometrie) zur Evaluation der PMN Migration in die einzelnen Kompartimente
  • Gen-Analysen mittels RT-PCR
  • Protein-Analysen mittels FACS, Westernblot und ELISA
  • Immumhistochemische Aufarbeitung der Gewebeschnitte
  • Immunfluoreszenz-Färbungen und Aufnahmen am konfokalen Lasermikroskop
  • Zahlreiche in vitro-Methoden inklusive der Überexpression und Deletion von Molekülen in den Zellen
  • Bestimmung der endothelialen und epithelialen Barrierefunktion in vivo und in vitro
  • Messung des oxidative Burst und damit der Freisetzung der Sauerstoffradikalen der PMNs

Förderung

  • Deutsche Forschungsgemeinschaft
  • Else Kröner-Fresenius-Stiftung
  • Interne Forschungsgelder des Universitätsklinikums Tübingen

Zertifikate und Verbände