Department für Innere Medizin
Universitätsklinik für Neurologie

Internistische-neurologische Intensivstation
Station 93

502

Adresse: Medizinische Klinik
Otfried-Müller-Str. 10
72076 Tübingen


Telefonnummer: 07071 29-82761


Telefonnummer: 07071 29-82762


Faxnummer: 07071 29-53 39


Patienten und Patientinnen auf der Intensivstation

In der Regel ist es schwerkranken Patienten nicht immer möglich, selbständig zu trinken, zu essen, Körperpflege durchzuführen und die Ausscheidungen zu kontrollieren. Alle Patienten bekommen daher rund um die Uhr eine besondere Intensivpflege.

Die Behandlung und Pflege der Patientinnen und Patienten steht für uns im Mittelpunkt. Alle Betroffenen benötigen eine umfangreiche Überwachung und eine unterschiedlich aufwendige Intensivtherapie, solange die Funktion wichtiger Organe gestört ist.

Die  Schwerkranken auf der Intensivstation sind daher an einer zentrale Monitorüberwachung (z.B. EKG, Atmung, Temperatur, Sauerstoffüberwachung usw.) angeschlossen. Dadurch kann bei etwaiger Verschlechterung oder Änderung sofort reagiert werden.

  • Über einen dünnen Schlauch der in einer Vene liegt (Venenkatheter) können Medikamente, Nährlösungen oder Blut verabreicht werden.
  • Über eine dünne Kanüle die in einer Arterie liegt (arterielle Kanüle), meist an einem Handgelenk, wird ständig der Blutdruck gemessen, ausserdem kann darüber ohne Schmerzen Blut für das Labor abgenommen werden.
  • Durch die Nase führt ebenfalls ein dünner Schlauch direkt in den Magen oder Dünndarm (Magen- oder Duodenalsonde). Darüber können ebenfalls die Ernährung und/oder die Medikation erfolgen oder in einigen Fällen auch Mageninhalt abgesaugt werden.

Einige Patienten oder Patientinnen müssen auf Grund ihrer Erkrankung künstlich beatmet werden. Dies erfolgt über einen Beatmungsschlauch (Tubus) der in der Luftröhre liegt. Die künstliche Beatmung ist eine aufwendige, aber häufig lebensrettende Behandlungsform bei Atemstörungen und Lungenversagen. Die Betroffenen werden dazu mit Medikamenten gezielt in einen künstlichen Schlafzustand gebracht.
Bei Personen, bei denen die Niere nicht mehr richtig oder gar nicht mehr arbeitet, kann es sein, dass sie an eine künstliche Niere angeschlossen werden müssen.

Auch andere Körperfunktionen wie: 

  • der Kreislauf
  • die Herztätigkeit 
  • der Stoffwechsel 
  • die Ausscheidungen 
  • die Körpertemperatur und 
  • die Funktion der übrigen Organe werden fortlaufend überwacht.

Wir sprechen mit den Betroffenen und erklären ihnen was wir tun. Wenn ein Patient oder eine Patientin wach ist, aber noch nicht selber sprechen kann, helfen wir ihm, uns seine Wünsche mitzuteilen (Buchstabiertafel, Schreibmaterial).

Das pflegerische und ärztliche Personal auf unserer Intensivstation arbeitet im Schichtbetrieb. Als Besuchende werden Sie deshalb mehrere zuständige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennenlernen.

Die Schwestern und Pfleger sind speziell ausgebildet und haben in der Regel eine zweijährige Zusatzausbildung in Intensivpflege abgeschlossen oder sind gerade in der Weiterbildung.

Auf der Intensivstation sind rund um die Uhr mehrere Ärztinnen und Ärzte unter Leitung eines Leitenden Oberarztes tätig. Ihnen stehen erfahrene Oberärztinnen und Oberärzte der einzelnen Fachabteilungen der Medizinischen Klinik und auch aus anderen Kliniken zur Seite.

  • Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten (Krankengymnasten), die sich mit Bewegungsübungen (passiv oder aktiv) um die Mobilisation der Patienten kümmern
  • Mitarbeitende der Röntgendiagnostik, die Röntgenuntersuchungen durchführen
  • Raumpflegende
  • Versorgungsassistentinnen und -assistenten, die für das Auffüllen von Material auf der Station zuständig sind
  • Klinikseelsorgende
  • Wir tragen Namensschilder, damit Sie wissen mit wem es Sie zu tun haben.
  • Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf unserer Station (egal aus welchem Bereich) unterliegen der Schweigepflicht und gehen sorgsam mit allen Informationen um.
  • Wir möchten, dass Sie das wissen und sich darauf auch verlassen können.

Die Betroffenen erleben den Aufenthalt auf unserer Station sehr unterschiedlich. Für die einen bewirkt die häufige Anwesenheit von qualifiziertem Personal und der Einsatz moderner Technik ein Gefühl von Vertrauen und Sicherheit, für die anderen ist die ungewohnte und technisierte Umgebung beängstigend.

Manche reagieren mit Unruhe, Verwirrtheit oder Aggressionen. Wir verstehen dies und versuchen auf die Gefühle einzugehen. Einige Patienten oder Patientinnen befinden sich für einige Zeit (Tage oder Wochen) z.B. bei einer künstlichen Beatmung in einem durch Medikamente erzeugten narkoseähnlichen Zustand (künstlicher Schlaf).

Sie können mithelfen, dass Ihr Angehöriger oder Ihre Angehörige die Umgebung auf der Intensivstation weniger fremd und ungewohnt erlebt. 

  • Sie können trösten, beruhigen und ermutigen. Sprechen Sie normal und positiv, auch wenn Sie meinen Ihr Angehöriger oder Ihre Angehörige versteht Sie nicht.
  • Erzählen Sie Neuigkeiten von zu Hause und dem gewohnten Umfeld. 
  • Scheuen Sie sich auch nicht, Ihrer Angehörigen oder Ihrem Angehörigen die Hand zu halten, die Wange zu streicheln, ihn ganz einfach zu berühren. Auch wenn es Ihnen nicht so erscheint, wird es vielleicht empfunden oder Sie sogar verstanden. 

Sie können mit Ihrer Zuwendung dazu beitragen, den Betroffenen über eine schwierige Zeit  hinwegzuhelfen.
Braucht Ihr Angehöriger oder Ihre Angehörige etwas, sprechen Sie mit uns, wir werden bemüht sein dies zu ermöglichen.

Durch die Fortschritte in der Intensivbehandlung ist bei der Mehrzahl der Patientinnen und Patienten die Heilung oder eine wesentliche Besserung der Erkrankung zu erreichen. Dennoch sind die Möglichkeiten der Intensivbehandlung begrenzt.
Wenn eine Fortsetzung der Therapie nur noch die Verlängerung des Sterbens bedeutet, hat sie ihren Sinn verloren. Sterbende Personen werden von uns aber nicht einfach aufgegeben. Wir sind für sie und ihre Angehörigen weiterhin da, und wir möchten dafür sorgen, dass ein Abschied vom Leben in Ruhe und Würde möglich ist. Es ist auch jederzeit Beistand durch die Klinikseelsorge möglich.

Selbstverständlich sind die Klinikseelsorgenden für alle Betroffenen und Angehörigen da, unabhängig davon welcher Konfession sie angehören oder ob sie keiner Kirche angehören.

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