Universitätskooperation Tübingen - Malawi Medical College

Zwischen der Universitäts-Augenklinik Tübingen und der Augenklinik des College of Medicine (COM) der Universität Malawi besteht seit 2005 eine Kooperation. Eines unserer Hauptziele ist es, zur fachärztlichen Aus- und Fortbildung in Malawi beizutragen. Die malawischen ärztlichen Behandelnden sollen ihre augenärztliche Ausbildung in Malawi selbst durch einheimische Lehrende erlangen können.

Im November 2006 konnte in Blantyre das erste malawische Programm zur augenärztlichen Ausbildung gestartet werden. Hierbei wird ein Teil der Ausbildung durch Gastdozierende aus Tübingen übernommen. Nach vier Jahren Ausbildung konnten im Herbst 2010 die ersten beiden Absolvierenden des Programms erfolgreich ihre fachärztliche Prüfung vor einer internationalen Prüfungskommission ablegen. Seitdem gab es sechs weitere fachärztliche Absolvierende. Zuvor mussten sich die wenigen augenärztlichen Fachkräfte in anderen afrikanischen Ländern ausbilden lassen. 

Kontakt

Dr. med. Constanze Kortüm

E-Mail-Adresse: constanze.kortuem@med.uni-tuebingen.de


PD Dr. med. Bogomil Voykov

E-Mail-Adresse: bogomil.voykov@med.uni-tuebingen.de


Prof. Dr. med. Faik Gelisken

E-Mail-Adresse: faik.gelisken@med.uni-tuebingen.de


Im Rahmen dieses Projektes findet ein regelmäßiger Austausch zwischen den Dozierenden aus Tübingen und den malawischen Partnern statt. Unser Projekt wurde von zahlreichen deutschen Organisationen, wie „Deutscher Akademischer Austauschdienst“ (DAAD), Christoffel Blinden-Mission (CBM), Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), Else-Kröner-Fresenius-Stiftung und Deutsches Komitee zur Verhütung von Blindheit (DKVB), Bundesverband Deutscher Ophthalmo-Chirurgen (BDOC), medizinischen Firmen, gemeinnützige Hilfsorganisationen, augenoptischen Fachpersonal, fachärztlichen Personal sowie Patienten begleitet und unterstützt.
Wichtige Unterstützung erfuhr die Augenklinik in Blantyre auch durch andere internationale Organisationen und Personen. Nicht selten haben ausländische augenärztliche oder augenoptische Fachkräfte in Malawi während ihres Jahresurlaubs freiwillig einen improvisierten „ad hoc Kurs“ anboten. Alle diese Bemühungen sind wertvoll und tragen zur Verbesserung der Ausbildung bei. Dennoch sind die Kontinuität und die Zukunfts-Strategie wichtige Voraussetzungen für einen nachhaltigen Erfolg. Wir sind mit unserem malawischen Partner in dauerhaftem Kontakt, und die Strategie wird gemeinsam geplant.

Nachdem am Anfang der Kooperation neben der allgemeinen Aus- und Fortbildungsprogramm in der Augenheilkunde die Bekämpfung des Glaukoms und der Katarakt im Vordergrund stand, haben wir seit 2017 den Schwerpunkt auf „Einführung der Netzhaut- und Glasköperchirurgie“ gelegt. Durch ein intensives Austauschprogramm ist es möglich geworden, in Malawi die minimal invasive Buckel-Chirurgie zur Behandlung der Netzhautablösung zu etablieren. Dieses Verfahren kann jetzt ohne externe Unterstützung durch die malawischen augenärztlichen Behandelnden durchgeführt werden. Jedoch hat unsere Erfahrung in Malawi, wie in allen Ländern in Afrika gezeigt, dass die meisten Netzhautablösungen und diverse Erkrankungen des hinteren Augenabschnitts einen komplexeren, intraokularen Eingriff erfordern. Deshalb arbeiten wir aktuell über die „Einführung der invasiven Glasköper- und Netzhaut-Chirurgie“ in Malawi. Bei Verwirklichung unseres Ziels werden weniger Patienten mit schweren Formen der Netzhautablösung erblinden, denn bisher steht eine solche Behandlung nur für wenige Menschen im Ausland zur Verfügung.
Unser Projekt soll also einen Beitrag für die Augenheilkunde in Malawi insofern leisten, als die malawischen augenärztlichen Behandelnden ihre eigene Bevölkerung vor Ort effektiv werden versorgen können.

Team Foto

Augenheilkunde in Malawi

Augenheilkunde in Malawi

Malawi - ein kleines, dicht besiedeltes, rohstoffarmes Binnenland in Südostafrika - gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Eine der dort häufigsten Behinderungsursachen ist die vermeidbare Blindheit. Die Mehrheit der Betroffenen kann mangels Ressourcen und Personal nicht behandelt werden. Die augenmedizinische Versorgung in Malawi ist absolut unzureichend.

In Malawi gibt es nur 10 augenärztliche Praktizierende bei 19 Millionen Einwohnenden!

Dies ist insofern auch tragisch, da zum Beispiel bereits für wenige Dollar eine Operation des grauen Stars möglich wäre. Damit könnte bei sehr vielen Patienten das Sehen wieder hergestellt werden. Vielen Betroffenen ist der Zugang zu einer solchen kostengünstigen Behandlung aber mangels Personal, Infrastruktur und Material unmöglich.

Spenden

Mit Ihrer Spende unterstützen Sie das Programm zur augenärztlichen Ausbildung der malawischen Fachkräfte und die gerätetechnische Infrastruktur in der Augenklinik in Blantyre.

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