Mucosale Verteidigung
Die Arbeitsgruppe Wehkamp beschäftigt sich mit der protektiven körpereigenen Immunabwehr an verschiedenen Oberflächen des Intestinaltrakts. Wir – Menschen und sämtliche anderen eukaryontischen Lebewesen – überleben nur gegen Mikroorganismen, weil wir durch ein permanentes und komplexes System verschiedener, körpereigener antimikrobieller Substanzen geschützt sind. Ohne diesen Schutz würden wir innerhalb kürzester Zeit von Mikroorganismen “überrannt” werden, die dann insbesondere über den Darm in die Mukosa und den Körper eindringen könnten. Ein Überleben ohne dieses System ist nicht möglich. Das Prinzip der antimikrobiellen Körperabwehr hat sich über die Evolution kaum verändert und wir Menschen unterscheiden uns hier nicht von Dinosauriern, Äpfeln, Ameisen und Zimmerpflanzen. Beim Menschen stellen die sogenannten Defensine die Hauptgruppe der antimikrobiellen Peptide dar. Darüber hinaus gibt es aber zahlreiche weitere Substanzen, die antibakteriell wirken, die aber bisher unbekannt sind. Teilweise kannte man bisher nicht die antibakterielle Wirkung und man ist erst dabei ihre Funktion bezogen auf ihre protektiven Eigenschaften zu verstehen. Das Zusammenspiel der Defensine reguliert die Zusammensetzung der Mikroflora. Im Dünndarm werden beispielsweise durch Panethsche Körnerzellen sehr hohe Mengen an α-Defensinen gebildet, die eine bestimmte Zusammensetzung der Mikroflora steuern und dafür sorgen, dass die Bakterien nur bedingt in den Darmkrypten kolonisieren können.