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Adresse: Hoppe-Seyler-Str. 1
72076 Tübingen


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Weichteilsarkome

Hierunter wird eine große und sehr heterogene Gruppe von über 30 verschiedenen Tumoren zusammengefasst, welche an unterschiedlichen Orten und aus verschiedenen Gewebearten entstehen können. Hierbei unterscheidet man die Rhabdomyosarkome von den Non-Rhabdomyosarkomen. Das Rhabdomyosarkom ist der häufigste bösartige Weichteiltumor im Kindesalter und kann an allen Körperregionen auftreten. Häufig findet sich der Tumor im Bereich des Kopfes und des Halses, der Extremitäten und des Urogenitaltraktes, z.B. Harnblase.

Prognose und Therapieformen

Prognose und Therapieformen

Neben Chemotherapie und Strahlentherapie ist die komplette chirurgische Entfernung ein entscheidender prognostischer Faktor. Die Chirurgie hat somit einen erheblichen Einfluss auf das Überleben der Kinder. Im Vordergrund steht dabei immer die organerhaltende Chirurgie. Dies kann gelegentlich herausfordernd sein, da die Tumoren oft in umliegende Organsysteme infiltrieren. 

So sind z.B. im Bereich des Urogenitaltraktes ggf. komplexe Eingriffe zur Rekonstruktion der Harnblase und des harnableitenden Systems erforderlich, um diese in ihrer Struktur und Funktion weitgehend zu erhalten. Das Ziel ist es hierbei, neben der totalen Tumorentfernung die Speicherfunktion der Harnblase und die damit verbundenen Kontinenzmechanismen wie auch die Sexualfunktionen weitgehend zu erhalten und die Nierenfunktion zu schützen. Neuerdings sind wir als eines von sehr wenigen Zentren in Europa in der Lage, die Harnblase und ihre Funktion durch eine Kombination von blasenerhaltender Operation und einer besonderen Bestrahlungstechnik (Brachytherapie) in den meisten Fällen zu erhalten. 

Tumoren im Bereich des Brustraumes, des Bauchraumes, der Leber und Gallenwege sowie der Extremitäten oder bei Gefäßbeteiligung erfordern eine komplette Tumorentfernung und nicht selten garantiert eine interdisziplinäre chirurgische Kooperation eine Vermeidung von so genannten verstümmelnden Operationen. Diese Zusammenarbeit ist durch eine Bündelung von drei Referenzchirurgen am Tübinger Universitätsklinikum gegeben.

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Klinik ist die Behandlung von metastasierenden intra- abdominellen Weichteilsarkomen. Diese Tumoren neigen leider sehr häufig zu einem Rückfall und sind somit mit einer schlechten Prognose behaftet. Durch den Einsatz der cytoreduktiven Chirurgie in Kombination mit hyperthermer, intraperitonealer Chemotherapie (HIPEC) kann das Überleben der Patienten wahrscheinlich verbessert werden.

Wir sind chirurgisches Referenzzentrum der Cooperativen Weichteilsarkomstudie der GPOH (CWS)

Wir sind chirurgisches Referenzzentrum der Cooperativen Weichteilsarkomstudie der GPOH (CWS)

Die Planung der Therapie erfolgt in enger Abstimmung mit der Studienleitung der CWS.   

Eine besondere Expertise am Tübinger Universitätsklinikum besteht im Bereich der Rhabdomyosarkome des Urogenitaltraktes, der Perianalregion, der Leber und Gallenwege, Sarkomen der Thoraxwand und bei den paratestikulären Rhabdomyosarkomen ( Prof. Dr. J. Fuchs, Ärztlicher Direktor der Kinderchirurgie- Referenzchirurg der Cooperativen Weichteilsarkomstudie). 

Weitere Referenzchirurgen der CWS sind Prof. Dr. A. Daigeler (Klinik für Plastische und Wiederherstellende Chirurgie- BG- Klinik des Universitätsklinikums Tübingen) und Prof. Dr. M. Schuhmann (Klinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Tübingen).

Zertifikate und Verbände