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Adresse: Hoppe-Seyler-Str. 1
72076 Tübingen


Personenprofil: 07071 29-83781


AG Rhabdomyosarkom (Weichteilsarkome)

Das Rhabdomyosarkom (RMS) ist das häufigste Weichteilsarkom im Kindesalter. Sieben bis acht Prozent aller malignen Tumoren im Kindesalter sind Weichteilsarkome, wovon 2/3 Rhabdomyosarkome sind. Die gegenwärtige Therapie erfolgt im Rahmen der Therapieoptimierungsstudie CWS der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH). Sie besteht aus einer multimodalen Therapie, welche die chirurgische Resektion, die Strahlentherapie und die Chemotherapie einschließt. Die Prognose des Tumors hängt von mehreren Faktoren wie seiner Lokalisation, seinem Ansprechen auf die Therapie, der Effektivität der Lokaltherapie und dem histologischen Subtyp ab. Haupttherapieprobleme sind die Fernmetastasierung, lokale Tumorrezidive sowie die Chemotherapieresistenz. Da die bisherigen Therapien weitestgehend ausgeschöpft sind, ist die Suche nach neuen Therapieformen erforderlich. Ziel unserer Forschung ist neue spezifische, effektive und weniger toxische Therapieformen zu etablieren. Bei fortgeschrittenem RMS ist die Prognose weiterhin schlecht.

Leitung

frontend.sr-only_#{element.contextual_1.children.icon}: Dr. rer. nat. Evi Schmid


frontend.sr-only_#{element.contextual_1.children.icon}: 07071 29-81408


E-Mail-Adresse: evi.schmid@med.uni-tuebingen.de


Forschungsschwerpunkte

Forschungsschwerpunkte

Eine dieser Therapieformen ist die Immuntherapie. Hierzu werden Tumorzellen mit spezifischen monoklonalen Antikörpern markiert und dadurch zytotoxische T-Zellen des Immunsystems aktiviert, um diese dann abzutöten. Um diese neuen Therapieansätze hinreichend untersuchen zu können, ist es nun erforderlich ein valides, reproduzierbares Metastasierungsmodell zu entwickeln.

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeitsgruppe ist die Untersuchung von Metastasierungsmechanismen. Hierbei soll grundlegend der genaue Ablauf der Metastasierung verstanden und gleichzeitig neue Therapieoptionen gefunden werden.

Ein weiterer Therapieansatz ist es die molekularen Grundlagen und Mechanismen der Chemoresistenz zu untersuchen und zu inhibieren. Die Chemoresistenz ist ein relevantes Problem in der Therapie von soliden Tumoren. Sie schwächt die Wirkung der Chemotherapie ab und erschwert dadurch die Behandlung. Hierfür setzen wir technischen Methoden wie Genchipanalysen, quantitative RT-PCR, Immunhistochemie und Sphäroid-Kulturen ein.

Beim kindlichen Rhabdomyosarkom ist die Diskrimination zwischen Tumor und Normalgewebe bzw. Narbengewebe schwierig. Eine wertvolle und hoch effektive diagnostische Maßnahme stellt das PET/MRT dar, welches die Strahlenbelastung für Kinder deutlich reduziert. In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Präklinische Bildgebung und Radiopharmazie Tübingen wird dieses Diagnoseverfahren weiter evaluiert. Des Weiteren wird der Einsatz beim Kind in einer klinischen Studie von der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie evaluiert.

Beim kindlichen Rhabdomyosarkom gibt es derzeit noch keine ausreichende Diskrimination zwischen Tumor und Normalgewebe bzw. Narbengewebe. Eine wertvolle und noch relativ junge innovative diagnostische Methode zur Diskrimination zwischen Tumor- und Normalgewebe stellt die Fluoreszenzlaparoskopie dar. Hierbei wird der Tumor durch bestimmte Farbstoffe markiert und anschließend mittels spezieller optischer Verfahren detektiert. Zusätzlich kann dieses Verfahren für die photodynamische Therapie verwendet werden, da in den Tumorzellen durch die Aktivierung mit einer photodynamisch aktiven Substanz ein vermehrter Zelltod aktiviert wird.

Molekularbiologische Untersuchungen der miRNA’s sind ein sehr aktuelles Thema. Sie gehören zu der Klasse der nichtcodierenden RNA’s und weisen eine Größe von 19-24 Nukleotiden auf. miRNA’s spielen eine wichtige Rolle in der Genregulation, sowie im silencing von Genen. Neueste Erkenntnisse weisen auf eine Funktion als Onkogene oder Tumorsupressoren auf. Die Genexpression von miRNA’s ist meist gewebespezifisch. In metastasierenden Tumoren werden häufig abweichende/ unterschiedliche Expressionsmuster von miRNA’s gefunden und weisen auf eine äußerst wichtige Rolle in der Entwicklung von Krebs und Metastasierung auf. Ziel der Studie war es spezifische miRNA Expressionsmuster in Rhabdomyosarkomen zu identifizieren und als Ansatzpunkt für neue Therapieformen zu evaluieren.

Publikationen

Zertifikate und Verbände