Damit Arzneistoffe im Körper an ihren Wirkort gelangen können, müssen diese in die richtige Form gebracht werden. Die entsprechende pharmazeutische Technologie nennt sich Galenik, die aus dem Wirkstoff zusammen mit geeigneten Hilfsstoffen das wirkungsvolle Medikament hervorbringt.
Ob ein Arzneimittel als Kapsel eingenommen oder als Infusion verabreicht wird, hängt dabei von verschiedenen Kriterien ab: Art und Ort der Beschwerden, Wirkstoffeigenschaften und Wirkungsdauer. Ebenso spielen etwaige körperliche Einschränkungen wie Schluckbeschwerden oder Begleiterkrankungen eine große Rolle bei der Wahl der geeigneten Darreichungsform.
Soll ein Medikament beispielsweise über einen längeren Zeitraum wirken, gibt es verschiedene Möglichkeiten und Darreichungsformen, wie man den Arzneistoff in eine entsprechende Form einbettet, um eine verzögerte Freisetzung des Wirkstoffs über einen bestimmten Zeitraum zu gewährleisten.
Damit das Arzneimittel optimal wirken kann, ist es wichtig die jeweiligen Anwendungshinweise in der Gebrauchsinformation genau zu befolgen.
Bekannte Darreichungsformen sind z.B.
- Perorale (durch den Mund aufgenommene) Darreichungsformen, wie Tabletten, Kapseln, Dragees, Tropfen, Säfte. Auch hier gibt es Besonderheiten wie Sublingualtabletten, die unter die Zunge gelegt werden, oder Bukkaltabletten, die sich in der Backentasche auflösen
- Lokal angewendete Darreichungsformen, wie Salben und Cremes, wirkstoffhaltige "Pflaster" (TTS) oder Dosieraerosole
- Intravenöse (direkt in eine Vene) Injektion oder Infusion und intramuskuläre (in den Muskel) oder subkutane (unter die Haut) Injektion – zusammengefasst: eine parenterale Medikamentengabe unter Umgehung des Magen-Darm-Trakts
Seltenere Verabreichungsarten sind z.B.
- Intrathekale Gabe (Injektion direkt in den Liquorraum)
- Intraarteriell (Injektion in eine Arterie)
- Intravitreale Gabe (Injektion in den Glaskörper des Auges)