Die Idee des Längsschnittcurriculums ist, durch sich über das gesamte Studium ziehende, aufeinander aufbauende Module die Vorklinik mit dem klinischen Studienabschnitt zu verknüpfen und dadurch den bisherigen Themenkatalog um neue Felder und andere Schwerpunkte zu erweitern.
In Tübingen gliedert sich das Längsschnittcurriculum in vier Teile:
1. Teil Skills
Hier werden den Studierenden praktische Fertigkeiten entsprechend dem jeweiligen Ausbildungsstand der Studierenden vermittelt. Viele Veranstaltungen finden in unserem interdisziplinären Ausbildungszentrum DocLab statt (siehe unten).
2. Teil Klinischer Alltag
Im Teil Klinischer Alltag erhalten die Studierenden bereits in der Vorklinik Einblicke in die klinische Relevanz des Gelernten. Im klinischen Studienabschnitt geht es vor allem um den Erwerb praktischer Fertigkeiten in den Gebieten Patientenversorgung und Patientensicherheit.
3. Teil Kommunikation „iTüpFerl“
iTüpFerl steht für: in Tübingen psychosoziale Fähigkeiten erlernen und widmet sich der Kommunikation in der Arzt-Patienten-Beziehung und der Teamarbeit. Veranstaltungen wie Anamnesegruppen oder Kommunikationsseminare sollen dazu beitragen, Studierende mit kommunikativer und sozialer Kompetenz auszustatten. Darüber hinaus sollen professionelles Verhalten und die Persönlichkeit gefördert werden, um für den klinischen Alltag gut gerüstet zu sein.
4. Teil Wissenschaftlichkeit „Tü-REX“
Im Rahmen des Teils Wissenschaftlichkeit, auch Tü-REX (Tübinger Research Experience) genannt, sammeln die Studierenden bereits frühzeitig in ihrem Studium Erfahrungen im Bereich Wissenschaftlichkeit und Forschung. Dabei erhalten die Studierenden die Möglichkeit die Forschungsschwerpunkte Tübingens kennenzulernen und bekommen einen Einblick in ein spannendes Arbeitsfeld. Das Längsschnittcurriculum Wissenschaftlichkeit beinhaltet drei Veranstaltungen:
- Ringvorlesung (1. Fachsemester): Hier werden den Studierenden im Rahmen von sechs Vorlesungsterminen wertvolle Einblicke in die Forschungsschwerpunkte des Universitätsklinikums ermöglicht.
- Basispropädeutik (3. Fachsemester): Im Rahmen dieser Veranstaltung werden den Studierenden die Grundlagen des guten wissenschaftlichen Arbeitens sowie statistische und ethische Grundlagen vermittelt.
- Projektarbeit (5. Fachsemester): Nach der Vermittlung spezifischer Grundlagen baut die Projektarbeit wissenschaftliche Basisfertigkeiten aus, liefert einen Einblick in das wissenschaftliche Denken und Arbeiten und erweitert das Methodenspektrum der Studierenden auch im Hinblick auf eine spätere Promotion.
DocLab – Das interdisziplinäre Ausbildungszentrum
Das DocLab unterstützt die praktische Ausbildung der Tübinger Medizinstudierenden. Durch die interdisziplinären Angebote werden unsere Studierenden ab dem ersten Semester gezielt für ihren späteren Berufsalltag vorbereitet. Über 150 ärztliche Fertigkeiten, von der Blutabnahme bis zum schwierigen Patientengespräch, werden im Laufe des sechsjährigen Studiums an Simulatoren, in Rollenspielen oder in komplexen Simulationsszenarien trainiert. Des Weiteren haben die Studierenden während Ihres Studiums die Möglichkeit ihre Fertigkeiten im Rahmen des Angebotes „Freies Üben“ in den dortigen Räumlichkeiten und anhand der Modelle selbständig bzw. unter tutorieller Betreuung zu vertiefen.