Logopädie bei Störungen im Bereich der Gesichts-, Mund- und Zungenmuskulatur und ihrer Funktion (Orofaziale Dysfunktionen)

Die Zunge ist ein wahres Muskelwunder. Sie kann sich frei in allen drei Raumachsen bewegen und vollführt täglich komplexe Kunststücke: zum Beispiel Sprechen und Schlucken. Sie lebt mit den Lippen, den Wangen und den Zähnen in einem friedlichen und sich gegenseitig stützenden Gleichgewicht – solange alles rund läuft. 

Kommt dieses Gleichgewicht allerdings durcheinander, hängt auch der Hausfrieden schief. Vielleicht drückt die Zunge gegen die Zähne und schiebt sie aus ihrer ursprünglichen Position oder sie findet beim Sprechen mancher Laute nicht ihr ideales Plätzchen, vielleicht haben die Lippen und die Wangen nicht mehr genug Kraft, das Kauen wird schwierig, der Mund bleibt offen stehen, der Speichel fließt nicht dahin, wo er soll… Kurz: Das harmonische Zusammenspiel aller beteiligter Muskeln und Abläufe kommt aus dem Takt und kann ganz schön holprige und langwierige Folgen haben.

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Was sind orofaziale Dysfunktionen?

Bei orofazialen Dysfunktionen (auch bekannt als myofunktionelle Störung […]) handelt es sich um Einschränkungen des Muskeltonus, der Muskelfunktion und/oder der Bewegungsabläufe im orofazialen Komplex, die auf motorische, sensorische und/oder skelettale Abweichungen zurückzuführen sind. Es können dabei die unterschiedlichsten Bereiche betroffen sein, wie beispielsweise die Atmung, das Schlucken, das Kauen, die Artikulation oder die Stimmgebung.

  • Mundatmung
  • interdentales oder addentales Schluckmuster
  • unphysiologische Muskelanspannung im Gesicht (und beim Schlucken)
  • eingeschränkte Kaufunktion
  • Schmerzen im Kiefergelenk
  • und andere      

Ursachen können angeboren, vererbt oder erworben sein und können mitunter nicht immer gefunden und/oder benannt werden. Wie so häufig, vermutet man auch bei den orofazialen Dysfunktionen einen multifaktoriellen Ursachenkomplex. Einzelne Faktoren sind also oft nicht als Primärursache, Begleiterscheinung oder gar Folge zu unterscheiden. Viel wichtiger erscheint die ganzheitliche Betrachtung des orofazialen Bereichs und darüber hinaus.

Anzeichen für eine orofaziale Dysfunktion

Pathologischer Schluck:

Mund
Drückt die Zunge z.B. während des Schluckens gegen die Zähne oder dazwischen hindurch, können Zahn- oder Kieferfehlstellungen die Folge sein. (zur besseren Einsicht wird hier mit offenen Lippen geschluckt)

Physiologischer Schluck:

Mund
Im Vergleich: So könnte z.B. ein gesundes Schlucken aussehen, bei dem die Kraft der Zunge nicht gegen die Zähne wirkt. (zur besseren Einsicht wird hier mit offenen Lippen geschluckt)

Therapie bei Orofazialen Dysfunktionen

Eine Therapie orofazialer Dysfunktionen läuft in der Regel in Zusammenarbeit mit der Kieferorthopädie und/oder der Kinderärztin bzw. dem Kinderarzt ab. Sie zielt darauf ab, ein aus dem Takt geratenes Gleichgewicht wiederherzustellen, geschwächte Muskeln zu stärken und ungünstige Gewohnheiten abzubauen und dafür angepasste Bewegungsmuster zu erlernen.

Junge zeigt seine Zunge

FAQ zur Therapie

Hier bekommen Sie Antworten auf eventuell auftretende Fragen zu Myofunktionellen Störungen und Orofazialen Dysfunktionen und den Therapiemöglichkeiten in unserer Ambulanz.

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