Gleichstellungspreis der Medizinischen Fakultät

Seit 2011 schreibt die Medizinische Fakultät alle zwei Jahre den Gleichstellungspreis aus. Ausgezeichnet wird der besondere Einsatz von Vorgesetzten (m/w/d) für Gleichstellung und Familienfreundlichkeit, herausragende quantitative Gleichstellungserfolge und/oder Frauen, die durch ihr akademisches Beispiel eine Inspiration für andere sind.

Preisträgerinnen und Preisträger

Im Rahmen des Faculty Day erhielten Frau Prof. Dr. Dorethea Besch und Prof. Dr. Katrin Giel  die Gleichstellungspreise 2023. 

Frau Prof. Besch ist Fachärztin für Augenheilkunde und Sektionsleiterin in der Universitätsaugenklinik. Besonders hervorzuheben ist die hundertprozentige Frauenquote in ihrer Abteilung und die Möglichkeit der Teilzeitarbeit für Oberärzte bzw. Oberärztinnen. Teilzeitarbeit wird ebenfalls nach der Elternzeit gewährt, ohne den Anspruch auf eine Vollzeitstelle zu verlieren. Darüber hinaus gewährt Frau Prof. Besch ihren Mitarbeitenden ein "Sabbatical" mit einer Wiedereinstiegsgarantie.

Frau Prof. Katrin Giel ist Forschungsleiterin der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Sie ermutigt und unterstützt insbesondere junge Wissenschaftlerinnen in ihrer Abteilung schon frühzeitig in ihrer Karriere Verantwortung zu übernehmen, gerade bei Erstauthorenschaft und hochrangigen Publikationen. Die Schaffung einer familenfreundlichen Arbeitsatmosphäre zählt ebenfalls dazu. So hält sie zu Mitarbeitenden während der Elternzeit ebenfalls Kontakt und bietet einen familienfreundlichen Wiedereinstieg. Darüber hinaus engagiert sie sich in der Gleichstellungskommission.

Die Medizinische Fakultät gratuliert beiden Professorinnen recht herzlich und ist ihnen für ihren unermüdlichen Einsatz um die Gleichstellung sehr dankbar!

In diesem Jahr hat sich die Jury für einen geteilten ersten Platz für Herrn Prof. Dr. Christian Poets, geschäftsführender ärztlicher Direktor der Kinderklinik und ärztlicher Direktor der Abteilung Neonatologie, und Herrn Prof. Dr. Tobias Renner, ärztlicher Direktor der Abteilung für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie ausgesprochen. Beide Preisträger konnten gleichermaßen durch ihren Einsatz für die Gleichstellung von Frauen und Männern sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie überzeugen.

Die Jury würdigt damit die Hauptorganisatorinnen der HER-Gruppe am Hertie Institut, Dr. Julia Fitzgerald, Dr. Friederike Pfeiffer, Dr. Chiara Valori und Dr. Carola Rotermund. Die HER-Organisationsgruppe sorgt für Vernetzung von Wissenschaftlerinnen, organisiert Workshops und regelmäßige Treffen. Die Gruppe wurde von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nominiert, da sie einerseits fortgeschrittenen Wissenschaftlerinnen die Möglichkeit gibt sich zu vernetzen und weiterzubilden sowie andererseits jüngere Wissenschaftlerinnen durch ihre Seminare inspiriert, den wissenschaftlichen Karriereweg weiter zu verfolgen.

Die Jury würdigt mit der Verleihung des Gleichstellungspreises den Einsatz von Herrn Professor Dr. Alexander Weber, Arbeitsgruppenleiter am Interfakultären Institut für Zellbiologie, für Chancengleichheit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Professor Dr. Weber ist von seinen Mitarbeiter/-innen nominiert worden, die nicht nur die flexible Arbeitszeitgestaltung und Verlegung von Dienstbesprechungen auf Kernzeiten, sondern auch die Ermöglichung von Weiterqualifizierung, Kontaktpflege zu Mitarbeiter/-innen in Eltern- und Pflegezeit und eine proaktive Aufklärung und Beratung der weiblichen AG Mitglieder über ihre Rechte z.B. in der Stillzeit hervorhoben. Besonders beeindruckt hat die Nominierenden dabei, mit welcher Selbstverständlichkeit der dreifache Vater dies tut.

Als ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, einer der größten Abteilungen am UKT, hat sich Herr Professor Dr. Rosenberger das Ziel gesetzt, die Arbeitszeiten familienfreundlich zu gestalten sowie eine reibungslose Wiedereingliederung der Mitarbeiter nach Elternzeit zu gewährleisten und Frauen im gleichen Umfang wie männliche Mitarbeiter zu fördern. Alle Mitarbeiter/-innen durchlaufen alle Dienstzeiten und erfüllen alle Arten der klinischen Anforderungen, um einer Mehrbelastung der nicht betroffenen Mitarbeiter/-innen vorzubeugen. In persönlichen Gesprächen werden Elternzeiten vorbereitet, der Wiedereinstieg erleichtert und im Konfliktfall Kompromisse gesucht.

Hiermit würdigt die Jury den Einsatz für Gleichstellung von Frau Professor Dr. Sarah Brucker, geschäftsführende ärztliche Direktorin der Universitäts-Frauenklinik sowie ärztliche Direktorin des Forschungsinstituts für Frauengesundheit. Sie wurde von ihren Mitarbeiter/-innen nominiert, da sie sich zum einen auf ihrem eigenen Weg zur Professur für Gleichstellung und Familienfreundlichkeit an der Universitäts-Frauenklinik eingesetzt hat, und zum anderen in ihrer leitenden Position ein einzigartiges, individuelles Personalmanagement umsetzt. Dieses beinhaltet die Möglichkeit der flexiblen Arbeitszeitgestaltung für Mütter und junge Familien. Weiterhin wird eine flexible Rotation für Schwangere unter der Berücksichtigung der Mutterschutzrichtlinien ermöglicht, sowie die flexible Gestaltung unterschiedlicher Elternzeitmodelle. Nicht zuletzt fördert Frau Professor Brucker aktiv die wissenschaftliche Tätigkeit weiblicher Mitarbeiterinnen

Als ärztliche Direktorin der Abteilung für Neuropädiatrie wurde Frau Professor Dr. Krägeloh-Mann von Mitarbeiter/-innen ihrer Abteilung aus mehreren Gründen nominiert. Zum einen ist sie selbst durch ihre wissenschaftliche sowie klinische Karriere und internationale Anerkennung ein großes Vorbild für Klinikerinnen in der Wissenschaft. Zum anderen ermöglicht sie ihren Mitarbeiter/-innen eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie, z.B. durch eine hohe Anzahl an Teilzeitstellen, flexible Home Office Lösungen, Einsatz moderner Informationstechnologie bei Besprechungen von zu Hause aus, erfolgreiche Wiedereingliederung nach der Elternzeit. Hervorgehoben wurde in der Nominierung ihre Expertise sowie ihr wissenschaftlicher Weitblick, und dass ihre Tür für die Anliegen ihrer Mitarbeiter/-innen jederzeit offen steht.