Da sich die Wirkung von Schilddrüsenhormonen auf zahlreiche Organe erstreckt, können Funktionsstörungen der Schilddrüse (Über- oder Unterfunktion) zu einer Vielzahl typischer Beschwerden führen. Es ist jedoch zu beachten, dass ähnliche oder gleichartige Beschwerden auch unabhängig von einer Schilddrüsenerkrankung auftreten können, so dass ein ursächlicher Zusammenhang erst bei Nachweis einer entsprechenden Hormonlage angenommen werden kann. Nur dann ist eine spezifische Behandlung der Schilddrüse gerechtfertigt.
Schilddrüsen-Überfunktion
Die Funktion der Schilddrüse wird durch die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) und das von ihr produzierte Hormon TSH kontrolliert und konstant gehalten. Eine Überfunktion kommt dann zustande, wenn Schilddrüsengewebe dieser Kontrolle nicht mehr unterliegt.
Die beiden wichtigsten Erkrankungen, für die dies zutrifft, sind die sog. funktionelle Autonomie, die sowohl die gesamte Schilddrüse (diffuse oder disseminierte Autonomie) oder einzelne Knoten betreffen kann (uni- oder multifokale Autonomie), und die sog. immunogene Überfunktion (Basedow Erkrankung), bei der die gesamte Schilddrüse durch einen vom Immunsystem produzierten Eiweißstoff zu einer vermehrten Aktivität stimuliert wird.
Eine Behandlung kann durch Medikamente (sog. Thyreostatika) erfolgen, die zwar die Überfunktion bremsen, aber keine Heilung der Erkrankung herbeiführen können. Diese ist nur durch Beseitigung des überaktiven Gewebes möglich, die durch Operation oder Radioiod-Behandlung erreicht werden kann. Weitere seltene Ursachen eine Überfunktion können in der krankhaft gesteigerten TSH-Produktion der Hirnanhangsdrüse, einer floriden Schilddrüsenentzündung oder der überhöhten Einnahme von Schilddrüsenhormon bestehen.
Schilddrüsen-Unterfunktion
Ein Mangel an Schilddrüsenhormon kann angeboren oder durch eine Operation bzw. vorausgegangene Bestrahlung der Schilddrüse bedingt sein. Neben diesen "erworbenen Formen" stellt die Schilddrüsenentzündung (insbes. Hashimoto-Erkrankung) die wichtigste und häufigste Ursache einer Unterfunktion dar.
Diese kann vorübergehend oder dauerhaft sein, zu einer leichten Funktionseinschränkung oder aber zu einem kompletten Funktionsverlust des Organs führen. Die Behandlung besteht in jedem Fall in der bedarfsgerechten Einnahme von Schilddrüsenhormon, bei der eine Dosierung gewählt wird, die zu einer normalen Stoffwechsellage führt. Gelegentlich kann in der Frühphase der Entzündung eine vorübergehende Überfunktion auftreten, die jedoch innerhalb weniger Tage oder Wochen in eine Unterfunktion umschlägt.
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