Das Immunsystem nimmt eine wichtige Stellung in der Onkologie ein. Die Bedeutung der Immunologie für die Onkologie hat in den letzten Jahren noch einmal deutlich zugenommen. Dies zeigt sich unter anderem an den zahlreichen bereits zugelassenen Immuntherapien und denen, die sich noch in diversen Forschungspipelines befinden. In Tübingen nimmt die Forschung an Onko-Immunologie einen großen Raum ein, sowohl in der Grundlagenforschung als auch der klinisch-translationalen Forschung.
So arbeitet die Medizinische Fakultät im Bereich Checkpoint-Blockade-Inhibitoren und T-Zell-basierten Therapien derzeit an mehreren Projekten. Für die Entwicklung rekombinanter Antikörper der dritten Generation gibt es in Tübingen jahrelange Erfahrung, einschließlich ihrer translationalen Umsetzung vom Labor in die Klinik. Dabei wird gemeinsam mit dem Deutschen Kosnsortium für Krebsforschung geforscht, das am Universitätsklinikum einen Standort hat.
Eine weitere zentrale Forschungsfrage unserer Onko-Immunologie sind die Wechselwirkungen zwischen Mikrobiom und dem Immunsystem – und wie dies wiederum Auswirkungen auf Krebsrisiko, Krebsentstehung und Krebsentwicklung hat. Anhand der gewonnenen Erkenntnisse suchen wir nach onkologischen Therapiemöglichkeiten, die eine Interaktion zwischen Mikrobiom und Immunsystem ins Zentrum stellen. Unser Ziel ist es, maßgeschneiderter Ansätze der Präzisionsmedizin zu entwickeln und klinisch nutzbar zu machen. Dabei geht es unter anderem um eine individuelle Veränderung und Beeinflussung der Zusammensetzung des Mikrobioms bei onkologischen Patientinnen und Patienten mit therapeutischer Wirkung.