Beitrag

29.11.2024

DRUS 2024-Tübingen mit dabei!

Die Abteilung der Urologie der Universitätsklinik Tübingen hat auf dem DRUS (Symposium der Deutschen Gesellschaft für Roboter-assistierte Urologie e.V.) 2024 erstmalig im Rahmen einer Live Operation einen neuartigen roboter-assistierter Ansatz (minimalinvasiv) mit eigenem Zugang für einen Harnleiter-Darm-Ersatz vor mehr als 400 urologischen Spezialisten demonstriert. Neben Tübingen nahmen unter anderem die Universitätskliniken aus Dresden, Mainz, Regensburg, Leipzig, Hamburg und auch aus dem belgischen Gent teil. Durch diese Teilnahmen unterstreicht die Universitätsklinik Tübingen ihre zunehmend wachsende roboter-assistierte Expertise und gewinnt über die Grenzen von Baden-Württemberg hinaus erheblich an Sichtbarkeit. Überregional fand dabei diese Operation erstmalig in der Klinik für Urologie des Universitätsklinikum Tübingen statt. Ein Harnleiter-Darm-Ersatz ist dabei eine komplexe urologische Rekonstruktion, die in bestimmten Fällen notwendig wird, wenn der Harnleiter schwer geschädigt oder entfernt werden muss und konventionelle Rekonstruktionsmethoden nicht ausreichen. Meist wird dies notwendig, wenn der Harnleiter turmorbedingt entfernt werden muss, der Harnleiter auf Grund von entzündlichen Prozessen verengt ist oder gar auf Grund von angeborenen Fehlbildungen fehlerhaft angelegt ist. Der wesentliche Vorteil dieser Operation ist dabei, dass die Niere erhalten werden kann. Beim Harnleiter-Darm-Ersatz wird der Harnleiter (Verbindung zwischen Niere und Harnblase) komplett entfernt und durch ein Darmsegment ersetzt. Der Einsatz des Da Vinci Roboter-Systems bietet in solchen Situationen präzise und minimalinvasive Möglichkeiten. Durch die erhöhte Präzision und optimierte Visualisierung mit dreidimensionaler Sicht, lassen sich empfindliche Strukturen (z.B. Blutgefäße, Nerven etc.) erleichtert präparieren und somit schonen. Das minimalinvasive Vorgehen führt zu weniger Gewebetrauma und damit zu reduzierten Schmerzen nach der Operation. Die Genesung der Patienten erfolgt schneller, was mit einer frühzeitigen Entlassung, oftmals innerhalb weniger Tage einhergeht. Zudem sind aus kosmetischen Gesichtspunkten nur kleine Hautschnitte mit entsprechend reduzierter Narbenbildung notwendig. Neben den verbesserten onkologischen Ergebnissen profitieren gerade älteren und multimorbide Patienten von der schonenden Operationsmethode. Die Abteilung der Urologie der Universitätsklinik Tübingen freut sich über das große Interesse an neuen roboter-assistierten Ansätzen und ist bestrebt dies auch weiterhin zum Wohle der Patienten auszubauen.

 





zurück zur Übersicht