Molekulare Präzisions-Onkologie zur Bewertung des Therapieansprechens und Outcomes
Die Komplexität der Hybridbildgebung erfordert eine genaue Untersuchung ihres Informationsgehalts unter Berücksichtigung technischer Limitationen und klinisch-prognostischer Aussagekraft. Die wissenschaftlichen Projekte fokussieren sich auf anwendungsbezogene Probleme der Hybridbildgebung in der Routinediagnostik von Tumorpatienten. Obwohl die PET/CT in der Onkologie ein Standardverfahren ist, bestehen relevante Limitationen bei Tumoren mit niedriger Stoffwechselaktivität und der Differenzierung zwischen inflammatorischen Prozessen und therapieassoziierten Gewebsveränderungen.
Die Forschung hat gezeigt, dass die Kinetik des Radiopharmakons [18F]FDG zwischen entzündlichen und malignen Läsionen variiert, was zusätzliche Informationen zur spezifischeren Gewebecharakterisierung durch einen neuartigen Ansatz zur PET/CT-Akquisition ("late PET imaging") ermöglicht. Der neue Biograph Vision Quadra®-PET/CT-Scanner am Universitätsklinikum Tübingen, mit seiner zehnfach höheren Sensitivität, erlaubt späte PET/CT-Bildgebung nach mehreren Halbwertszeiten, was ermöglicht, die Gewebeklassifizierung bei verschiedenen Tumorerkrankungen zu verbessern.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Bildgebung bei individualisierten Therapiekonzepten, die eine exakte Detektion und Quantifizierung des Tumorvolumens und der Tumorvitalität erfordern. Objektivierbare Messverfahren des Radiopharmakon-Uptakes gewinnen an Bedeutung vor dem Hintergrund einer zunehmend geforderten Standardisierung und Reliabilität. In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Personalisierte Medizin (ZPM) und weiteren universitären Partnern, wird die Evaluation prädiktiver bildgebender Marker für die Therapie-Response und Komplikationen untersucht.