Mit der sakralen Neurostimulation, der Blasenschrittmacher-Implantation, kann nicht nur Frauen mit überaktiver Blase geholfen werden, sondern auch denen die an einer nichtobstruktiven Basenentleerungsstörungen bzw. Harnverhalt leiden.
Über den genauen Wirkungsmechanismus besteht Unklarheit. Es ist davon auszugehen, dass die sakrale Neurostimulation die nervale Versorgung der Blase verändert.
Die sakrale Neurostimulation ist ein zweistufiges Verfahren. In der Testphase werden die Sakralnerven die die Blase versorgen temporär über Tage bis Wochen stimuliert, um die Patientinnen, die für eine permanente Neurostimulation in Frage kommen, zu selektieren. Dazu werden in einer Kurznarkose oder auch örtlichen Betäubung Teststimulationselektroden oder bereits die definitiven Elektroden implantiert und an einen externen Stimulator (Impulsgeber) angeschlossen. Die Patientin führt während der Testphase ein Miktionsprotokoll.
Patientinnen, bei denen sich die Symptomatik nach einer Testphase um mindestens 50% bessert, kommen für die Implantation eines permanenten Schrittmachers in Frage. Hierfür wird in einer zweiten Sitzung der Neurostimulator (permanente Schrittmacher) ins Fettgewebe unterhalb der Haut in der Glutealregion implantiert.