Bei der Kernspintomographie (= Magnetresonanztomographie oder MRT) der Brust werden mit Hilfe eines starken Magnetfeldes Schnittbilder beider Brüste erstellt. Die Untersuchung erfolgt ohne Röntgenstrahlen. Eine Kontrastmittelgabe ist in der Regel erforderlich. Die Kernspintomographie ist eine ergänzende Untersuchung, die bei speziellen Fragestellungen zusätzlich zu Sonographie und Mammographie durchgeführt wird. Bei Patientinnen mit Brustkrebs liefert sie oftmals wertvolle Zusatzinformationen zur Operationsplanung. Weiterhin findet sie bei speziellen Risikogruppen Anwendung, wie zum Beispiel bei Frauen, die bereits einmal wegen Brustkrebs operiert wurden oder Frauen mit nachgewiesen erhöhtem Brustkrebsrisiko, z.B. durch eine bekannte vorliegende Genmutation.
Die Kernspinuntersuchung der Brust ist nicht generell für die alleinige Brustkrebsfrüherkennung geeignet und kann auch nicht die Mammographie oder die Sonographie ersetzen.
Die Patientin befindet sich für die Untersuchung der Brust etwa 20 Minuten im MRT Gerät. Sie liegt hierfür auf dem Bauch, die Brüste sind in einer speziellen Spule gelagert. Etwa nach der Hälfte der Untersuchungszeit wird das Kontrastmittel über eine Armvene injiziert. Zum Schutz vor dem während der Untersuchung entstehenden Lärm werden Kopfhörer getragen, über die auch die Kommunikation mit dem ärztlichen und MTRA-Personal möglich ist.
Bei Frauen mit regelmäßiger Zyklusblutung sollte die Kernspintomographie zwischen dem 7. und dem 14. Zyklustag, gerechnet vom 1. Tag der letzten Periodenblutung, erfolgen, um hormonelle Einflüsse auf das Drüsengewebe zu reduzieren. Diese könnten sonst zu falschen Befunden führen. Frauen, die nach den Wechseljahren Geschlechtshormone einnehmen, sollten diese mindestens 4 Wochen vor der Untersuchung absetzen. Zur Kontrolle der Nierenfunktion sollte ein aktueller Kreatinin-Wert (nicht älter als 3 Monate) vorliegen. Diesen können Sie bei Ihrem Haus- oder Frauenarzt bestimmen lassen.
Die Kernspintomographie der Brust ist eine schonende Untersuchungsmethode, da sie ohne Röntgenstrahlung auskommt. Bei bekannten Allergien gegen das verwendete Kontrastmittel, welches nicht jodhaltig ist, sollte allerdings die Notwendigkeit der Untersuchung überprüft werden. Ebenso sollte vor einer Kontrastmittelgabe die Nierenfunktion überprüft werden, da das Kontrastmittel bei unzureichender Nierenfunktion länger als üblich im Körper verbleibt und sich in Geweben und Organen einlagern kann. Bei nierengesunden Personen ist eine Kontrastmittelgabe diesbezüglich unbedenklich. Patientinnen mit eisenhaltigen Implantaten, insbesondere Herzschrittmachern oder Metall-Clips im Gehirn, können aufgrund des Risikos nicht oder nur eingeschränkt, unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen, im Magnetfeld untersucht werden. Bei manchen Patientinnen, die unter Angst in engen Räumen leiden (Klaustrophobie) kann die MRT ggfs. nicht bzw. nur unter Gabe eines Beruhigungsmittels durchgeführt werden. Das weitere Procedere wird dann im Einzelfall mit der Patientin besprochen.