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Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

Eierstockkrebs stellt die sechsthäufigste Tumorerkrankung von Frauen sowie ¼ aller Genitaltumoren bei der Frau dar.

Der Eierstockkrebs zeigt meist einen sehr ungünstigen Verlauf beginnend mit eher unspezifischen Beschwerden. Erst bei entsprechender Größe verursacht der Tumor durch Druck auf die Nachbarorgane Beschwerden, wie z.B. Schmerzen im Unterbauch oder Verdauungsprobleme. Auch kann er durch Produktion von Bauchwasser (Aszites), d.h. Zunahme des Bauchumfangs, oder zunehmende körperliche Schwäche und Gewichtsverlust auffallen. Deshalb ist eine rechtzeitige Diagnose notwenig, um eine realistische Prognose treffen zu können. 

Erst bei entsprechender Größe des Tumors kann dieser getastet und mit den unterschiedlichen diagnostischen Verfahren, wie z.B. Ultraschall oder Computertomographie dargestellt werden. Das vereinfacht die Diagnose und ermöglicht eine bessere Prognose. 

Für die Beurteilung krankhafter Veränderungen im kleinen Becken wird die Ultraschalluntersuchung durch die Scheide (Vaginalsonographie) verwendet.

Für die Beurteilung des Oberbauches werden am ZGynO Tübingen die Ultraschalluntersuchung, die Computertomographie und die Magnetresonanztomographie angewendet. Auch kann eine Punktion des Bauchwassers zur Abklärung des Malignitätsverdachtes erfolgen.

Vor der Operation werden Blutbestimmungen (Blutbild, Elektrolyte, Gerinnung und Tumormarker CA- 125), ein EKG sowie eine Röntgenuntersuchung der Lunge durchgeführt.

Die Planung der Operation des Ovarialkarzinoms erfolgt an der Frauenklinik Tübingen stets interdisziplinär, d.h. von Gynäkologen und Chirurgen.

Die Operation gilt als die erste und wichtigste Säule in der Behandlung des Eierstockkrebses. Denn durch die Operation wird zum einen die Diagnose gesichert und die Tumorausdehnung durch Untersuchung von entfernten Lymphknoten festgelegt. Zum anderen dient die Operation der maximalen Tumorreduktion bzw. -Entfernung. Denn umso kleiner der verbleibende Tumorrest ist, umso besser ist die Prognose.

Die Operation beinhaltet:

  • einen längsgerichteten Bauchschnitt (Längslaparatomie) vom Schambein bis zum unteren Rand des Brustbeins
  • komplette Austastung des Bauchraumes mit ggf. Entfernung von Teilen des Bauchfelles Entfernung
    der Gebärmutter (Hysterektomie), der Eileiter und Eierstöcke (Adnektomie)
  • Entfernung des großen Netzes (Omentektomie) und der Lymphknoten (Lymphonodektomie)
    im kleinen Becken und entlang der großen Gefäße
  • ggf. Darmteilentfernung bzw. Blinddarmentfernung (Appendektomie)
  • in spezialisierten Zentren zusätzlich eine Knochenmarkspunktion

Auch wenn der Tumor operiert ist, verbleiben bei Eierstockkrebs oftmals bösartige Zellen, die zwar nicht sichtbar sind, aber Ausgangspunkt
für einen Rückfall (Rezidiv) sein können.

Der Therapiestandard an der ZGynO Tübingen sieht daher im Anschluss an die Operation eine Therapie mit zellwachstumshemmenden Medikamenten, sogenannten Zytostatika vor.

Zytostatika besitzen das Potential, Zellen in ihrem Wachstum zu hemmen und insbesondere schnellwachsende Zellen abzutöten.

Da der Eierstockkrebs sehr chemosensibel ist, d.h. sehr gut auf eine Chemotherapie anspricht, verringert eine Chemotherapie das Rückfallrisiko und steigert die Heilungschancen erheblich.

Einige Patientinnen erleiden trotz initialem zeitweiligen Verschwindens aller Tumoranzeichen einen Rückfall (Rezidiv). Bei erneutem Auftreten der Erkrankung kann eine erneute Operation sinnvoll sein. Allerdings hat die Patientin nur dann einen Vorteil durch diese Operation, wenn es gelingt, den Tumor komplett zu entfernen.

Die Überprüfung, ob eine Operation sinnvoll ist, kann nur in sehr erfahrenen Zentren erfolgen. Am ZGynO Tübingen wird die Indikation zu einer Operation in einem erfahrenen, interdisziplinären Ärzteteam gemeinsam mit der Patientin abgeklärt.

Für die Rezidivbehandlung gibt es keine Standardchemotherapie. Wichtig ist allerdings die Unterscheidung ob es sich um einen Tumor handelt, der primär auf eine platinhaltige Chemotherapie angesprochen hat oder nicht. Neben der Wirksamkeit der Therapie muss die Lebensqualität besonders berücksichtigt werden. Sinnvoll ist hierbei eine Behandlung der Patientinnen in klinischen Studien, um die Datenlage für die Patientinnen zu verbessern und bereits erreichte Fortschritte weiter zu optimieren.

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