Palliative Care bezeichnet die ganzheitliche und interdisziplinäre Betreuung terminal erkrankter Patientinnen und Patienten und ihrer Angehörigen. Seit 2008 leisten wir an der Klinik für Radioonkologie eine strukturierte palliativmedizinische Patientenversorgung.
Palliativstation
Aufnahmekriterien
- Erwachsene Menschen mit fortgeschrittener, progredienter und in absehbarer Zeit zum Tode führender Erkrankung (i. d. R. Malignome, jedoch keine Bedingung).
- Notwendigkeit palliativer Symptomkontrolle, psychosozialer und seelsorgerischer Intervention sowie qualifizierter Palliativpflege i. R. eines interdisziplinären Ansatzes. Dies kann auch die Begleitung in der Terminalphase beinhalten.
- Einverständnis der Patientin oder des Patienten und Kenntnis der Krankheitssituation.
- Einverständnis zur Organisation der weiteren pflegerischen oder hospizlichen Versorgung nach Erreichen adäquater Symptomkontrolle (Prinzip der Aufenthaltsdauer-Begrenzung)
- Bereits im Sterbeprozess befindliche Patienten verbleiben auf ihren bisher betreuenden Stationen. Ausgenommen sind Patienten der Intensiv- und Überwachungsstationen, wenn aus Kapazitätsgründen dort eine Triage erfolgen muss.
Auf unserer Palliativstation auf Station 41 stehen 9 Betten in 5 Einzel- und 2 Doppelzimmern zur Verfügung. Es besteht die Möglichkeit der Übernachtung Angehöriger. Ein Aufenthaltsraum mit Fernseher und kleiner Bibliothek sowie ein Garten im Innenhof können genutzt werden.
Die Behandlungsschwerpunkte sind Schmerztherapie und Kontrolle von Symptomen wie Übelkeit, Luftnot, Angst und Lähmungen, sowie eine multiprofessionelle Sterbebegleitung unter Einbeziehung psychologischer, sozialer und spiritueller Aspekte.
Ärztliche und pflegerische Betreuung
Unser multiprofessionelles Team aus Ärztinnen und Ärzten, Pflege, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Ernährungstherapie, Musiktherapie, Psychoonkologie, Seelsorge und Sozialdienst versucht für jede Patientin und jeden Patienten die individuell angepasste bestmögliche Therapie und Versorgung zu finden.
Die Palliativstation wird von einem Palliativmediziner geleitet, palliativmedizinisch erfahrene Oberärztinnen und Oberärzte stehen auch im Rufdienst zur Verfügung. Ein großer Teil der Pflegekräfte verfügt über eine Fachweiterbildung in Onkologie und Palliative Care.
Im Team besteht bereits viel Erfahrung in der Betreuung onkologischer Palliativpatienten und -patientinnen.
Kontakt
frontend.sr-only_#{element.contextual_1.children.icon}: +49 7071 29-86151
frontend.sr-only_#{element.contextual_1.children.icon}: 07071 29-4387
E-mail address: palliativstation@med.uni-tuebingen.de
Musiktherapie
Manchen Patientinnen und Patienten fällt es schwer, ihre Gefühle von Angst, Hilflosigkeit und Trauer im Gespräch auszudrücken, sie finden aber einen Weg dazu in der Musik. Sehr schwachen und unruhigen Patientinnen und Patienten hilft das Hören entspannender Musik um zur Ruhe zu kommen.
Kunsttherapie
Hier kommt es nicht auf den künstlerischen Wert oder die naturgetreue Wiedergabe an, sondern auf den Ausdruck von Erlebtem mit Stift, Kreiden, Farbe und Knete. Auch Collagen oder die Arbeit mit Stoffen sind möglich.
Ergotherapie
Bei Einschränkungen der Kraft und Geschicklichkeit sowie Sensibilitätsstörungen kann außer Physiotherapie auch Ergotherapie sinnvoll sein. Hilfsmittel wie Griffverstärkungen erleichtern das tägliche Leben. Beim Korbflechten oder Stoffe bedrucken kann die Fingerfertigkeit geübt und ein greifbares Zeichen für den Erfolg mit nach Hause genommen werden.
Psychoonkologische Begleitung
Manchmal wirkt eine Diagnose wie ein Schock. Ängste kommen auf. Unsere Psychologinnen und Psychologen haben ein offenes Ohr für die Sorgen unserer Patientinnen und Patienten und begleiten sie und ihre Angehörigen im Krankheitsprozess, auch über den Aufenthalt auf der Palliativstation hinaus.
Seelsorge
Gerade in schwerer Krankheit und im Angesicht des Todes werden existenzielle Fragen wichtig: Warum bin gerade ich erkrankt? Warum hilft Gott nicht? Was kommt nach dem Tod? Unsere Seelsorge versucht mit den Patientinnen und Patienten, Antworten zu finden und begleitet sie, unabhängig von der Konfession.
Ernährungstherapie
Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust sind häufige Tumorsymptome. Unsere Ernährungsspezialisten besprechen Möglichkeiten der Ernährungsumstellung und der Zusatzernährung. Das Mitbringen von Lieblingsessen ist dank Patientenkühlschrank und Mikrowelle kein Problem.
Physiotherapie/Lymphdrainage
Durch Schmerzen oder Schwäche sind viele Patientinnen und Patienten in ihrer Mobilität eingeschränkt. Durch die Physiotherapie wird versucht, verlorene Kraft und Mobilität wiederherzustellen und ein Stück mehr Selbständigkeit im Alltag zu ermöglichen. Wenn sinnvoll kann eine Rehabilitationsmaßnahme angeschlossen werden.
Logopädie
Durch neurologische Erkrankungen oder Tumoren im Halsbereich können Sprache und Schlucken beeinträchtigt sein. Unsere Team der Logopädie leitet an, z.B. auch im Umgang mit Trachealkanülen.
Pflegeüberleitung
Die meisten Patientinnen und Patienten wünschen sich, solange es geht zu Hause zu sein. Die Pflegeüberleitung unterstützt in der Beschaffung von Hilfsmitteln und der Organisation ambulanter Dienste, bei Bedarf auch zusätzlicher ambulanter Palliativversorgung (SAPV).
Sozialdienst
Wenn eine Entlassung nach Hause nicht möglich ist, kann eine Verlegung in eine Rehabilitationsmaßnahme, Kurzzeitpflege oder ein Hospiz organisiert werden. Der Sozialdienst berät auch zu Fragen wie Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, Einstufung in die Pflegeversicherung, Beantragung eines Schwerbehindertenausweises.
Fallmanagement
Im Fallmanagement laufen alle Fäden zusammen. Die Aufgaben umfassen die Koordination der verschiedenen Berufsgruppen, der Entlassplanung sowie die Dokumentation der Palliativkomplexbehandlung.
Spenden
In Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen des Universitätsklinikums bieten wir eine Vielzahl symptomlindernder Verfahren an, insbesondere eine palliative Bestrahlung. Nur ein Teil unserer Angebote ist über die Krankenkassen gegenfinanziert. Daher bitten wir um Ihre Spenden zum Erhalt und weiteren Aufbau der Palliativstation, u. a. für Kunst- und Musiktherapie, Pflege des Gartens, Anschaffung von Hilfsmitteln.
Certificates and Associations
Focus: Top National Hospital 2025
Stern: Germany's Outstanding Employers in Nursing 24/25
Quality partnership with the PKV
Family as a success factor
Pension provision for the public sector