Prothesen

Eine prothetische Versorgung kann verschiedene Ursachen haben – z.B. Augapfelentfernung (Enukleation) nach Trauma oder Tumor oder bei angeborenen Fehlbildungen vom Augapfel oder von der Augenhöhle (Orbita).

Abbildung zweier Augenprothesen

Das am häufigsten verwendete Material für die Herstellung von Augenprothesen ist Glas. Es ist an sich sehr gut verträglich, auch von Kindern. Es ist aber auch zerbrechlich und außerdem ist die Rückseite der Prothese hohl und nicht an der Oberfläche, auf der sie aufliegt angepasst. Seit ca. 20 Jahren gibt es auch die Kunststoffprothese aus Polymethylmetacrylat  (PMMA), welche nach einem Abdruck der Augenhöhle hergestellt wird, und deshalb besser die Augenhöhle ausfüllt.

Bei unseren kleinen Patienten mit angeborenem Fehlen des Augapfels oder zu kleinem Augapfel kann eine Versorgung mit so genannten „Conformern“ erfolgen, um das Wachstum der Augenhöhle anzuregen. Diese Conformer werden in regelmäßigen Abständen an dem Orbitawachstum angepasst.

Alle diese Prothesen nähern sich an die normalen anatomischen und physiologischen Eigenschaften von Augapfel und Augenhöhle an, haben aber dennoch ihre Limitationen.

Terminvergabe

Die Terminvergabe erfolgt über die Sektion für Motilitätsstörungen, periokuläre Chirurgie und Kinderophthalmologie

Kontakt

Probleme

Je nachdem welche Ursache zugrunde liegt kann es zu verschiedenen Problemen kommen, wie z.B.:
  • Volumenverlust der Augenhöhle durch Vernarbung oder Gewebeschwung (Atrophie)
  • eingefallener Oberlid
  • Lidfehlstellung wie Verkürzung der Bindehaut, Auswärtskippen (Ektropium) oder Einwärtsdrehen (Entropium) vom Unter- und/oder Oberlid
  • Fehlstellung der Wimpern (Trichiasis)
  • Ein hängendes Oberlid (Ptosis)
  • Unvollständiges Schließen der Augenlider (Lidschlußdefizit)
  • mangelhaft benetzte Oberfläche, die zu Verkleben der Lider über Nacht zusammen oder an die Prothesenoberfläche und zu zu starker Sekretbildung führen kann

Zusätzliche Möglichkeiten

Wenn ein Besuch beim Augenarzt oder beim Okularisten alleine nicht ausreicht, dann gibt es die Möglichkeit die Betroffenen in einer gemeinsamen Sprechstunde zu beraten, um ein besseres Ergebnis, in Rahmend der anatomischen Möglichkeiten, zu erarbeiten. 

Hierfür stehen verschieden Materialen und Prothesen zur Verfügung:
  • Glas vs. Kunststoff
  • Prothese mit Ptosisbügel
Auch eine operative Versorgung kann in Frage kommen:
  • Ausfüllen der Augenhöhle mit einem Implantat oder mit eigenem Fett (Deris-Fett-Implantation)
  • Ektropim-/ Entropium – Operation (Lidstraffung)
  • Operation der Ptosis
  • Operation des Schlupflides (Oberlidblepharoplastik) der anderen Seite
  • Entfernung der fehlstehenden Wimpern mittels Strom (elektroepilation) oder Kälte (Kryoepilation)
  • Verlängerung der Bindehaut mithilfe Mundschleim

Bei komplexeren Fragestellungen besteht die Möglichkeit der Kooperation mit Kollegen von „benachbarten„ Fachrichtungen wie z.B. Mund-Kiefer-Gesichtschirugie oder HNO.

 

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