Zentrum für Schielbehandlung

Die Schielbehandlung richtet sich an Kinder wie Erwachsene, die unter einem Schielen leiden. Wir sind ein spezialisiertes und erfahrenes Team, in dem Orthoptistinnen und Fachärzte Bewegungsstörungen der Augen (Schielen, Augenzittern, Kopfzwangshaltung), Sehstörungen (Doppelbilder) und Sehschwächen (Amblyopie) einschließlich der zugrunde liegenden Krankheitsbilder behandeln. Unser Behandlungsspektrum umfasst u.a. das Anpassen einer Brille (bei Kindern) oder von Prismen sowie das Abkleben der Augen (Okklusion).

Der besondere Schwerpunkt und die große Erfahrung der Sektion liegen hierbei in der Augenmuskeloperation, um die Fehlstellung der Augen zu begradigen und funktionelle Beschwerden zu beheben.

Terminvergabe

Die Terminvergabe erfolgt über die Sektion für Motilitätsstörungen, periokuläre Chirurgie und Kinderophthalmologie

Kontakt

Beim Schielen (Strabismus) kommt es zu ständigen oder immer wiederkehrenden Fehlstellungen eines oder beider Augen. Damit blicken die Augen nicht in dieselbe Richtung, was oft ästhetisch stört und auch zu Sehstörungen (Doppelbilder, Kopfschmerzen, anstrengendes Sehen, Zukneifen eines Auges) führen kann. Schielen kann sich als Innenschielen (Esotropie), Außenschielen (Exotropie) und/oder Höhenschielen (Hyper-, Hypotropie) zeigen.

Wird Schielen nicht frühzeitig erkannt und behandelt, kann dies zu einer irreversiblen Sehbehinderung für das ganze Leben führen.

Ärztin und Patient bei Untersuchung Messung Augen

Es gibt viele verschiedene Formen des Schielens, die unterschiedliche Ursachen haben und entsprechend zu behandeln sind. Unser spezialisiertes Ärzteteam hat alle diagnostischen Möglichkeiten, um die Form des Schielens zu bestimmen und eine individuelle Therapie mit den Patienten zu besprechen.

Augenmuskeloperation

Eine Augenmuskeloperation wird zur Verbesserung der Augenstellung oder funktioneller Beschwerden (Doppelbilder, Kopfschmerzen, anstrengendes Sehen, Zukneifen eines Auges) durchgeführt. Eine Brille wird dadurch nicht überflüssig.

Der häufigste Grund für eine Augenmuskeloperation ist das frühkindliche Innenschielen, aber auch andere Formen wie ein zeitweise auftretendes (latentes) Innen- oder Außenschielen können durch eine Operation verbessert werden, wenn das Zusammenhalten beider Augen zunehmend anstrengend wird und zu Kopfschmerzen oder Zukneifen eines Auges führt.

Ein Schielen bei Abweichen der Augen im Seitblick (Verrollungsschielen, Strabismus sursoadductorius) kann ebenfalls operativ behandelt werden. Hier ist vor allem eine Verbesserung der Kopfzwangshaltung und möglicher Doppelbilder das Ziel der Operation. Die Kopfzwangshaltung wird dabei unbewusst eingenommen, um ein normales beidäugiges Sehen erreichen zu können. Im weiteren Verlauf des Lebens kommt es dann häufig zu Schmerzen in der Halswirbelsäule oder eine Kompensation ist nicht mehr möglich und es werden zeitweise Doppelbilder wahrgenommen.

Auch andere Ursachen, wie Lähmungen oder Entzündungen eines oder mehrerer Muskeln, können nach Abklärung und Behandlung der Ursache eine operative Korrektur der Augenstellung sinnvoll erscheinen lassen.

Wenn eine Operation zur Korrektur eines Schielens in Erwägung gezogen wird, sind verschiedene Untersuchungen zur Festlegung der zu operierenden Muskeln und der Größe des zu operierenden Winkels erforderlich. Jedes Auge besitzt sechs Muskeln an den Seiten des Augapfels, um es in die verschiedenen Richtungen zu lenken.

Wichtig ist für den Operationserfolg vor allem, dass eine Winkelstabilität bei den Untersuchungen nachgewiesen wird. Vorrausetzung hierfür ist u.a. ein optimaler Brillenausgleich. Mit Hilfe eines Prismenausgleichs kann die postoperative Situation simuliert und festgestellt werden, ob der gesamte gemessene Winkel ausgeglichen werden kann, oder ob nur ein Teil des Winkels für ein angenehmes Sehen nach einer Operation ausgeglichen werden kann.

Schematische Abbildung des Auges Querschnitt

In der Regel erfolgen Schieloperationen am Auge in Narkose und werden innerhalb eines kurzen stationären Aufenthalts durchgeführt. Des Weiteren sollte der Patient am Tag der Schieloperation nicht mehr rauchen (und wenn möglich) auf Medikamente verzichten. In jedem Fall sollte eine Medikamenteneinnahme am Tag der Schieloperation mit dem Anästhesisten rechtzeitig abgesprochen werden.

Bei der Operation selbst wird das Auge weder herausgenommen, noch aufgeschnitten. Nach Eröffnen der leicht heilenden Bindehaut, die die Augenmuskeln schützt, werden durch Versetzen oder Verkürzen bestimmter Muskeln die Augen wieder parallel gestellt. Allerdings ist es nicht möglich, die Muskeln unbegrenzt zu versetzen. Deswegen ist es manchmal nötig, eine zweite Schieloperation durchzuführen. Das bedeutet unter Umständen auch manchmal, dass eine Schieloperation am nichtschielenden Auge notwendig ist.

Meist können wir unsere Patienten bereits am ersten Tag nach der Operation wieder entlassen. Vom Autofahren am Tag nach der Schieloperation ist generell abzuraten. Wir empfehlen unseren Patienten, sich abholen zu lassen oder die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen.

Nach der Schieloperation ist das Auge gerötet und kann etwas kratzen, was oft von den Bindehaut-Fäden kommt, die sich nach einigen Wochen von selbst auflösen. Der Patient ist meist ein bis zwei Wochen nach der Schieloperation krankgeschrieben. Die ersten drei Wochen nach der Operation ist von einem Besuch im Schwimmbad oder in der Sauna abzuraten. Die postoperative Therapie mit Augentropfen und Salbe wird über ca. vier Wochen empfohlen. Eine postoperative Kontrolle nach Abheilen wird bei uns ca. 3 Monate nach der Operation geplant, um den abschließenden Befund zu dokumentieren und ggfs. bei späteren Besuchen vergleichen zu können.

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