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Haarausfall bei Frauen

Glänzende volle Haare gelten als Schönheitsideal. Für die meisten Frauen ist es daher umso belastender, wenn sich die Haarpracht ausdünnt. Was kann „frau“ dagegen tun? Prof. Jürgen Bauer geht auf die wichtigsten Fragen rund um Haarausfall ein.

Frau mit Haarbürste
(Bildquelle: fotolia/Adam Gregor)
Der Mensch verliert jeden Tag Haare. Was ist normal und wann spricht man von Haarausfall?

 Unsere Haare unterliegen einem natürlichen Erneuerungszyklus. Bei jungen Menschen wachsen sie über sechs bis acht Jahre, fallen dann aus und werden durch neue Haare mit einer ebenfalls erneuerten Haarwurzel ersetzt. Das Ausfallen von 60 bis 100 Haaren pro Tag ist also ein Zeichen der Regeneration. Sind es allerdings deutlich mehr als 100 Haare am Tag, liegt ein Haarausfall vor.

Welche Ursachen können zu Haarausfall bei Frauen führen?

Die Ursachen können ganz unterschiedlich sein: von aus dem Gleichgewicht geratenen Hormonen über Infektionen, Mangelzustände, Diäten, bis hin zu entzündlichen Erkrankungen. Die meisten kommen in jedem Alter und bei Männern und Frauen vor. Am häufigsten leiden Frauen unter dem „hormonellen“ Haarausfall, dem eine anlagebedingte besondere Empfindlichkeit der Haarwurzeln für männliche Geschlechtshormone zugrunde liegt.


Wohin können sich betroffene Frauen wenden?

Um bei der Vielzahl möglicher Ursachen eine korrekte Diagnose treffen zu können, ist ein erfahrener Hautarzt, eine gründliche Diagnostik und teilweise auch eine Zusammenarbeit mit Ärzten anderer Fachrichtungen erforderlich.


Färben, heißer Lockenstab, häufiges Waschen: Sind das Pflegefehler, die Haarausfall begünstigen?

Solche Faktoren schädigen die äußere Haut der Haare. Die Haare trocknen aus, werden spröde und brechen. Dadurch werden die Haare auch lichter, ein eigentlicher Haarausfall liegt aber nicht vor. Das Ergebnis kann aber das gleiche sein.


Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Können die Haare wieder nachwachsen?

Für alle Formen des Haarausfalles gibt es Behandlungsmöglichkeiten und der Hautarzt ist der Experte für die Auswahl des besten Medikamentes. Ob alle Haare wieder nachwachsen, hängt von der genauen Ursache ab. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen vernarbendem und nicht vernarbendem Haarausfall. Bei der vernarbenden Form kann nur ein Stopp erreicht werden, aber keine Wiederbehaarung kahler Stellen. Ein Beispiel für beste Chancen ist der nicht vernarbende Haarausfall nach schwerer körperlicher Belastung, wie zum Beispiel einem hochfieberhaften Infekt. Wenn sich der Körper erholt, wachsen die Haare mit Kraft wieder nach.

Letzte Änderung: 12.01.2017

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Im Interview

Prof. Jürgen Bauer

Einrichtung: Universitäts-Hautklinik

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