Universitätsklinikum Tübingen PULS
Legasthenie bei Kindern

Leseschwäche durch schlechte Augen?

Vier bis fünf Prozent der Kinder in Deutschland haben eine sogenannte Lese-Rechtschreib-Störung (LRS oder Legasthenie). Doch nicht immer steckt eine Lernstörung dahinter. Manchmal sind auch die Augen schuld, erklärt Prof. Susanne Trauzettel-Klosinski von der Universitäts-Augenklinik Tübingen.
09.10.2017
Uniklinikum Tübingen
2 Minuten
Leseschwäche durch schlechte Augen?
© Canva

Muss eine Leseschwäche bei Schulkindern zwangsläufig eine Legasthenie sein?

Nein, nicht immer. Manchmal ist bei Schulkindern auch ein Sehfehler die Ursache von Problemen beim Lesen und Rechtschreiben. Bei Verdacht auf eine Lese- und Rechtschreibstörung (LSR) sollte immer ein Augenarzt untersuchen, ob die Augen die Ursache dafür sind. Falls ja, kann eine Brille die Fehlsichtigkeit des Kindes ausgleichen.

Wie kann man das feststellen?

Schon einfache Tests beim Augenarzt zeigen, ob eine Sehschwäche der Grund für die vielen Rechtschreibfehler im Diktat ist. Hinweise sind u.a. verschwommenes Sehen, rasche Ermüdung, Augenbrennen und Kopfschmerzen bei längerem Lesen. Typisch ist eine Zunahme der Beschwerden im Laufe des Schultags. Scharfes Sehen ist eine wichtige Voraussetzung, um Lesen und Schreiben zu lernen. Weitsichtigkeit, schielende Augen oder eine verminderte Naheinstellung der Augenlinse können dazu führen, dass Buchstaben und Wörter nicht scharf auf der Netzhaut abgebildet werden. Oft reicht dann schon eine Brille, um die Lesefähigkeit deutlich zu verbessern. Liegt der Fehler beim Sehen, verbessert sich die Lesefähigkeit mit Hilfe geeigneter Sehhilfen sofort deutlich.

Kann schlechtes Sehen eine bestehende Legasthenie noch verstärken?

Ja, deshalb sollten auch Kinder mit einer bestehenden LRS regelmäßig ihre Augen untersuchen lassen. Denn schlechtes Sehen kann diese verstärken.

Wann soll man das Kind beim Augenarzt untersuchen lassen?

Erste Hinweise gibt es oft schon bei den Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt oder beim Sehtest im Kindergarten. Das Wichtigste ist, die Legasthenie und mögliche Sehstörungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, damit die Betroffenen gezielt gefördert werden können.

Experten

Apl. Prof. Dr. Anke Strölin
Apl. Prof. Dr. Anke Strölin
Stellvertretende ärztliche Direktorin
Gefäßzentrum
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