GRK 2816
Non-canonical G protein signaling pathways Mechanisms, Functions, Consequences

Unsere Mission

Das Graduiertenkolleg 2816 (GRK 2816) ist ein interdisziplinäres Forschungskonsortium mit dem wissenschaftlichen Ziel, nicht-kanonische, durch G-Proteine regulierte Signalwege zu identifizieren, die sowohl für eine Reihe häufiger Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Krebs und Schlaganfall als auch für seltene Krankheiten von klinischer und sozioökonomischer Bedeutung sind. Parallel dazu wird eine internationale Gruppe ambitionierter naturwissenschaftlicher und medizinischer Doktorand/-innen durch ein umfassendes pharmakologisches und biomedizinisches Qualifikationscurriculum, eingebettet in ein thematisch fokussiertes aktuelles Forschungsprogramm, zu Promotionsabschlüssen geführt.

Jenseits der kanonischen GPCR-Signalwege

Das paradigmatische Zusammenspiel von G-Proteinen und ihren regulatorischen Rezeptoren (GPCRs) sowie deren nachgeschalteten Signalkaskaden bildet die Grundlage gegenwärtiger pharmakotherapeutischer Konzepte. Mehr als ein Drittel der heute eingesetzten Arzneimittel wirkt auf diesen Signalweg – sei es als Agonisten, inverse Agonisten oder Antagonisten –, obwohl die GPCR-Superfamilie nur 12 % der Arzneimittelziele ausmacht. Es gibt mehr Wirkstoffe, die auf GPCRs einwirken, als auf andere Proteine oder Zellstrukturen, einschließlich Proteinkinasen oder Ionenkanäle. Daher dienen GPCRs derzeit als herausragende Rezeptoren in der Arzneimitteltherapie. Dies bedeutet jedoch nicht, dass ihr therapeutisches Potenzial ausgeschöpft ist. Vielmehr haben neue Erkenntnisse über bislang weitgehend unbekannte nicht-kanonische Regulationsmechanismen vielversprechende neue Ansatzpunkte für pharmakotherapeutische Interventionen im G-Protein-Signalweg eröffnet. Die Identifizierung nicht-kanonischer, durch G-Proteine regulierter Signalwege hat das Spektrum G-Protein-abhängiger Signalübertragung erheblich erweitert. Ihre zugrunde liegenden Mechanismen, Funktionen und ihre biologische Bedeutung sind jedoch noch weitgehend unerforscht.

Nicht-kanonische Signalwege bei Krankheiten

Der zentrale Fokus unseres Graduiertenprogramms liegt darin, bestehende Wissenslücken zum Verständnis ausgewählter nicht-kanonischer Signalwege zu schließen. Im Mittelpunkt stehen dabei Ziliopathien, kardiovaskuläre, metabolische, onkologische und autophagische Erkrankungen. In jedem Projekt richten wir unsere Aufmerksamkeit auf Prozesse der funktionellen Kommunikation zwischen G-Proteinen und i) Arrestin-GPCR-Adaptern, ii) Aktivatoren der G-Protein-Signalübertragung (AGS), iii) Nukleosid-Diphosphat-Kinasen (NDPK, NME) sowie iv) Regulatoren der G-Protein-Signalübertragung (RGS). Diese Interaktionen sind für die genannten Erkrankungen von großer Bedeutung. Daher soll diese interdisziplinäre Forschung Nachwuchswissenschaftler/-innen die Möglichkeit bieten, vielversprechende neue therapeutische Strategien zu entwickeln.


Sprecher/-in

Prof. Dr. Dr. Bernd Nürnberg

Prof. Dr. Dr. Bernd Nürnberg

Ärztlicher Direktor der Abteilung

Telefonnummer: 07071 29-74590

Faxnummer: 07071 29-4942

E-Mail-Adresse: bernd.nuernberg@uni-tuebingen.de

Publikationen: Publikationen

Personenprofil: Mehr zur Person

Prof. Dr. rer. nat. Ellen Reisinger

Prof. Dr. rer. nat. Ellen Reisinger

Universitätsprofessorin

Telefonnummer: 07071 29-88184

E-Mail-Adresse: ellen.reisinger@uni-tuebingen.de

Publikationen: Publikationen

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