Universitätsklinikum Tübingen PULS
Aggressive Pollen

Wie erkennt man eine Ambrosia-Allergie?

Ab Juli blüht die Ambrosia-Pflanze auf Äckern oder an Straßenrändern. Schon in kleinen Mengen können ihre Pollen bei Allergikerinnen und Allergikern heftige Beschwerden auslösen. Zwei Experten des Universitätsklinikums Tübingen erklären, welche Behandlungen Linderung verschaffen können.
10.06.2025
PULS Redaktion
3 Minuten
Wie erkennt man eine Ambrosia-Allergie?
© Canva

Was sind die Symptome einer Ambrosia-Allergie?

Die Pflanze blüht von Juli bis Oktober. Betroffene klagen über eine laufende Nase mit Nies- und Juckreiz oder gerötete, juckende Augen mit starkem Tränenfluss. „Ein saisonales allergisches Asthma kann entwickeln, das sich zur Blütezeit der Ambrosia durch einen trockenen Husten, Atemnot und eine verringerte Belastungsfähigkeit zeigt“, berichtet Dr. Sven Becker von der Tübinger Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde.

Gibt es einen Test für die Ambrosia-Allergie? 

„Asthma durch Ambrosia ist bei uns im Gegensatz zu den USA derzeit noch selten, aber Experten gehen davon aus, dass die Häufigkeit auch in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten stetig zunehmen wird“, erklärt Dr. Jörg Fischer aus der Universitäts-Hautklinik.

Entsprechende Diagnosen werden von Allergologen und Hautärzten, HNO-Ärzten oder Pneumologen (Lungenfachärzten) gestellt. Ganz wichtig dabei ist die sorgfältige Beschreibung der Beschwerden durch Patientinnen und Patienten. Bei entsprechendem Verdacht kann ein Allergietest auf der Haut (Prick-Test) und ein Bluttest (RAST) zum Nachweis der Antikörper durchgeführt werden.

Ambrosia Pflanze mit Pollen© Stock/Olha_stock
Ambrosia ist ein hochallergenes Unkraut, die Pollen können starke Heuschnupfen- und Asthma-Symptome auslösen.

Was hilft gegen die Ambrosia-Allergie?

Für die Behandlung der allergischen Entzündung der Nasenschleimhaut und der allergischen Entzündung der Bindehaut gibt es zwei Therapieoptionen.

Klassisch ist eine symptomatische Therapie mit Antihistaminika in Tablettenform und gegebenenfalls zusätzlich mit einem kortisonhaltigen Nasenspray. Inzwischen steht auch ein Kombinationspräparat aus beiden Wirkstoffgruppen in Form eines Nasensprays zur Verfügung. Bei Beschwerden hauptsächliche im Bereich der Augen können antihistaminikahaltige Augentropfen verwendet werden.

Zum anderen gibt es eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) mit Ambrosia. Diese ist bei ausgeprägten Beschwerden oder bei Anhaltspunkten für ein beginnendes Asthma möglich. Dabei wird das Immunsystem des Patienten durch wiederholte Gaben von Ambrosia langsam an das Allergen gewöhnt, so dass die allergische Reaktion deutlich gemildert wird. Die spezifische Immuntherapie ist die einzige Möglichkeit, einer längerfristigen Entwicklung eines allergischen Asthmas vorzubeugen und sollte daher vor allem bei mittelgradig bis schwer betroffenen Personen eingesetzt werden.

Was kann man selbst gegen die Allergie tun?

„Es ist möglich, Ambrosia-Pflanzen im eigenen Garten oder in der Nähe haben, da die Samen als Verunreinigung im Vogelfutter vorkommen können. Wer ein Futterhäuschen im Garten hat, kann die Stellen rund um die Futterstelle beobachten und schauen, ob sich entsprechende Pflanzen dort angesiedelt haben“, empfiehlt der HNO-Arzt Becker. Hilfe und Tipps zur Beseitigung gibt es bei den örtlichen Grünflächen- oder Pflanzenschutzämtern und beim Bundesforschungsamt für Kulturpflanzen.

Experten

Priv.-Doz. Dr. med. Sven Becker
Priv.-Doz. Dr. med. Sven Becker
Leitender Oberarzt / Stellvertretender Ärztlicher Direktor
Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
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