Universitätsklinikum Tübingen PULS
Warnzeichen ernst nehmen

Blut im Urin ‒ was man tun sollte

Blut im Urin sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn hinter dem Symptom können ernsthafte Erkrankungen stecken. Eine frühzeitige Abklärung beim Urologen ist entscheidend. Dr. Peter Sparwasser, Urologe am Uniklinikum Tübingen, erklärt, was man tun sollte.
30.05.2025
Unsere Redaktion
3 Minuten
Blut im Urin ‒ was man tun sollte
© Canva

Muss man bei einmaligem Blut im Urin zum Arzt?

"Ja, definitiv. Auch ein einmaliges Auftreten von Blut im Urin muss urologisch abgeklärt werden", betont der Urologe Dr. Peter Sparwasser. Blut im Urin kann zwar harmlos sein, es kann aber auch auf ernsthafte Erkrankungen wie Harnwegsinfekte, Nierensteine oder insbesondere Tumoren hinweisen. Deshalb ist eine fachärztliche Untersuchung wichtig.

Wie wird Blut im Urin abgeklärt? Was sind die Ursachen?

Zu Beginn der Abklärung findet ein ausführliches Gespräch über die Vorgeschichte und die Beschwerden des Patienten oder der Patientin statt. In der Regel folgen dann eine Blut- und Urinuntersuchung sowie ein Ultraschall. Bleibt die Ursache weiterhin unklar, muss zwingend eine Blasenspiegelung erfolgen. Möglich sind Infektionen, Nieren- oder Blasensteine, Verletzungen der Schleimhaut sowie gut- oder bösartige Veränderungen der Harnwege. Auch Medikamente oder körperliche Belastung können vorübergehend Blut im Urin verursachen.

Wie läuft eine Blasenspiegelung ab?

Bei einer Blasenspiegelung (Fachbegriff: Zystoskopie) wird die Harnblase mit einem Endoskop untersucht, das über die Harnröhre eingeführt wird. Die Untersuchung erfolgt ambulant und meist unter lokaler Betäubung. Dabei werden Blase und Harnröhre auf Veränderungen wie Tumore, Entzündungen oder Steine untersucht. Es gibt starre und flexible Zystoskope, wobei letztere für Patientinnen und Patienten angenehmer sind. Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten.

Was sind die Ursachen für einen Blasentumor?

"Die Hauptursache für Blasentumore ist in der Regel das Rauchen, da dabei krebserregende Stoffe über den Urin ausgeschieden werden, welche die Schleimhaut der Blase schädigen", weiß Sparwasser. Zu den weiteren Risikofaktoren zählen beruflicher Kontakt mit chemischen Stoffen, (beispielsweise Farbstoffe oder Lösungsmittel), chronische Harnwegsinfektionen, die Einnahme bestimmter Medikamente sowie Strahlenexposition. Häufiger betroffen sind männliche Personen.

Wie läuft eine Blasentumorentfernung ab? Was folgt danach?

Ein Blasentumor wird über die Harnröhre mithilfe einer Elektroschlinge entfernt. Dieser Eingriff gehört zum Standardrepertoire einer urologischen Klinik und erfolgt unter Narkose. Im Anschluss wird eine feingewebliche Untersuchung durchgeführt. Je nach Befund können Nachbehandlungen wie regelmäßige Blasenspiegelungen oder lokale Chemotherapie-Instillationen in die Blase notwendig sein. Dabei wird das Medikament über einen Katheter durch die Harnröhre in die Blase eingefüllt. Bei fortgeschrittenen Tumoren kann leider auch eine größere Operation mit Entfernung der Harnblase erforderlich sein.

Experten

Dr. med. Peter Sparwasser
Dr. med. Peter Sparwasser
Oberarzt
Universitätsklinik für Urologie
Mehr zu Person
Cookie Einstellungen
Bitte treffen Sie eine Auswahl um fortzufahren.
Weitere Informationen zu den Auswirkungen Ihrer Auswahl finden Sie unter Hilfe.
 
Um fortfahren zu können, müssen Sie eine Cookie-Auswahl treffen.

Cookies zulassen:
Wir setzen das Analysetool Google Analytics ein, um Besucher-Informationen wie z.B. Browser, Land, oder die Dauer, wie lange ein Benutzer auf unserer Seite verweilt, zu messen. Ihre IP-Adresse wird anonymisiert übertragen, die Verbindung zu Google ist verschlüsselt.

Nur notwendige Cookies zulassen:
Wir verzichten auf den Einsatz von Analysetools. Es werden jedoch technisch notwendige Cookies, die eine reibungslose Navigation und Nutzung der Webseite ermöglichen, gesetzt (beispielsweise den Zugang zum zugangsbeschränkten Bereich erlauben).

Sie können Ihre Cookie-Einstellung jederzeit auf der Seite Datenschutzerklärung ändern. Zum Impressum.

Zurück