Nicht der Preis oder die schöne Verpackung sind entscheidend. Wichtig ist, dass hinter Produkten auch wissenschaftliche Daten stehen, die die Wirksamkeit belegen. Das ist häufig bei größeren Firmen der Fall oder bei Dermokosmetika, die Dermatologen vornehmlich empfehlen. Diese Produkte sind vielleicht teurer, sie wirken aber auch. Auf zu viele verschiedene Inhaltsstoffe gleichzeitig in der Pflegeroutine sollte man nicht setzen, das kann zu viel werden.
Gut erforscht ist zum Beispiel Vitamin C, das den Kollagenaufbau in der Haut unterstützt. Allerdings zerfällt Vitamin C schnell und muss insofern immer optimal licht- und luftgeschützt verpackt sein. Retinol, also Vitamin-A-Säure, kann Falten mindern und auch Akne sowie fettige Haut verbessern. Fruchtsäuren wie Glykolsäure und Salicylsäure helfen gegen Akne, gegen fettige und grobporige Haut und verbessern leichte Fältchen. Aber nicht jeder verträgt jeden Wirkstoff. Besonders bei Menschen mit feiner und empfindlicher Haut kann es zum Beispiel nach der Anwendung von Retinol zu einem Schälen der Haut oder sogar zu Ekzemen kommen. Deshalb ist es sinnvoll, sich vorab von einem Dermatologen oder einer Dermatologin beraten zu lassen.
Auf jeden Fall einen UV-Lichtschutz, also eine Sonnencreme oder ein Gel. Denn Lichtschutz ist erwiesenermaßen eine exzellente Prävention gegen Hautalterung und Falten. Sonnenschutz sollte man täglich in ausreichender Menge auf Gesicht, Hals und Dekolleté und Hände auftragen, und zwar in jedem Alter, außer bei Babys und Kleinkindern.
Auch im Winter. Leider wird üblicherweise zu wenig Sonnenschutz benutzt. Eine 100-Milliliter-Tube mit Lichtschutzfaktor 50 sollte innerhalb von zwei Wochen aufgebraucht sein. Ich empfehle, den UV-Schutz dem Hauttyp anzupassen. Sehr wichtig ist aber auch, die Haut zwei Mal täglich mit einem leicht sauren Waschgel zu reinigen. Studien haben gezeigt, dass Feinstaub- und Dieselpartikel, die auf der Haut bleiben, zu Hautalterung, Falten und braunen Altersflecken führen.
Bei Akne produziert die Haut zu viel Talg, die Haut entzündet sich und bildet Hornmaterial, wodurch Poren verstopfen. Auch der pH-Wert der Haut ist erhöht. Ich empfehle eine Reinigung, etwa mit einer leicht austrocknenden Benzoylperoxid-Waschemulsion. Zusätzlich beginnt man bei leichter Akne mit einer äußerlichen Therapie, etwa mit Retinol-Derivaten (VitaminA-Säure). Bei starker Akne wird Vitamin-A-Säure als Tablette verschrieben. Antibiotika werden aufgrund der Entwicklung von Resistenzen nicht mehr eingesetzt. Wenn Personen im Alter von 20 oder 30 Jahren Akne entwickeln, sieht die Therapie grundsätzlich ähnlich aus. Allerdings sollte man der Ursache für den späten Beginn der Akne auf den Grund gehen. Neben hormonellen Problemen sind manchmal fetthaltige oder ölhaltige Hautpflegeprodukte ein Auslöser. Öle werden teilweise in den sozialen Medien sehr gehypt, sind aber nicht für jeden Hauttyp geeignet.
Ich rate zu einer ausgewogenen, mediterranen Ernährung, die Entzündungswerte im Blut nachweislich senken kann. Das bedeutet: viel Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte, Getreideprodukte, ab und an Fisch, wenig Fleisch und wenn überhaupt Alkohol, dann in Maßen. Studien deuten darauf hin, dass Milchprodukte und kohlenhydratreiche Ernährung Akne verschlimmern können. Abstruse Diäten sind nicht nötig.
Ein gutes Beispiel sind Hyaluronsäuren. Eine Hyaluronsäure-Creme durchfeuchtet die oberste Hautschicht und verbessert das Hautgefühl. Mimikfalten und Strukturänderungen verschwinden lassen kann sie aber nicht. In der ästhetischen Dermatologie wird Hyaluronsäure direkt in die richtige Hautschicht injiziert, um die Gesichtszüge zu verjüngen und einen Kollagenaufbau zu erzielen..
Mit dem Alter verändert sich die Gesichtsform von herzförmig zu viereckig und die Gesichtszüge sacken herab. Häufig kommen Frauen in die Sprechstunde, die erste Mimikfalten und Hautstrukturänderungen haben. Bei der Beratung sprechen wir auch über einen gesunden Lebensstil. Denn nicht zu rauchen, Sonne zu meiden, UV-Schutz zu nutzen und sich gesund zu ernähren, ist die beste Prävention gegen Falten. Zum Teil helfen zunächst Dermokosmetika, regelmäßige Fruchtsäure-Peelings oder Microneedling-Behandlungen, die deutlich intensiver sind als solche in Kosmetikstudios. Als Basisbehandlung gegen Falten zwischen den Augenbrauen, an der Stirn oder oberhalb der Oberlippe arbeiten wir mit Botulinum. Und um Volumen wiederaufzubauen, nutzen wir Hyaluronsäure-Injektionen. Das Ziel ist immer ein natürliches Aussehen und eine Hautverjüngung, auf keinen Fall eine Veränderung der Gesichtszüge.
Das Angebot im Drogeriemarkt ist riesig. Frau Prof. Borelli, wie erkennt man, welche Produkte effektiv sind?
Nicht der Preis oder die schöne Verpackung sind entscheidend. Wichtig ist, dass hinter Produkten auch wissenschaftliche Daten stehen, die die Wirksamkeit belegen. Das ist häufig bei größeren Firmen der Fall oder bei Dermokosmetika, die Dermatologen vornehmlich empfehlen. Diese Produkte sind vielleicht teurer, sie wirken aber auch. Auf zu viele verschiedene Inhaltsstoffe gleichzeitig in der Pflegeroutine sollte man nicht setzen, das kann zu viel werden.
Zu welchen Inhaltsstoffen von Kosmetika gibt es wissenschaftliche Daten?
Gut erforscht ist zum Beispiel Vitamin C, das den Kollagenaufbau in der Haut unterstützt. Allerdings zerfällt Vitamin C schnell und muss insofern immer optimal licht- und luftgeschützt verpackt sein. Retinol, also Vitamin-A-Säure, kann Falten mindern und auch Akne sowie fettige Haut verbessern. Fruchtsäuren wie Glykolsäure und Salicylsäure helfen gegen Akne, gegen fettige und grobporige Haut und verbessern leichte Fältchen. Aber nicht jeder verträgt jeden Wirkstoff. Besonders bei Menschen mit feiner und empfindlicher Haut kann es zum Beispiel nach der Anwendung von Retinol zu einem Schälen der Haut oder sogar zu Ekzemen kommen. Deshalb ist es sinnvoll, sich vorab von einem Dermatologen oder einer Dermatologin beraten zu lassen.
Wenn man nur ein Pflegeprodukt verwenden möchte, welches wäre das?
Auf jeden Fall einen UV-Lichtschutz, also eine Sonnencreme oder ein Gel. Denn Lichtschutz ist erwiesenermaßen eine exzellente Prävention gegen Hautalterung und Falten. Sonnenschutz sollte man täglich in ausreichender Menge auf Gesicht, Hals und Dekolleté und Hände auftragen, und zwar in jedem Alter, außer bei Babys und Kleinkindern.
Auch im Winter. Leider wird üblicherweise zu wenig Sonnenschutz benutzt. Eine 100-Milliliter-Tube mit Lichtschutzfaktor 50 sollte innerhalb von zwei Wochen aufgebraucht sein. Ich empfehle, den UV-Schutz dem Hauttyp anzupassen. Sehr wichtig ist aber auch, die Haut zwei Mal täglich mit einem leicht sauren Waschgel zu reinigen. Studien haben gezeigt, dass Feinstaub- und Dieselpartikel, die auf der Haut bleiben, zu Hautalterung, Falten und braunen Altersflecken führen.
Wie wird Akne heutzutage am effektivsten behandelt?
Bei Akne produziert die Haut zu viel Talg, die Haut entzündet sich und bildet Hornmaterial, wodurch Poren verstopfen. Auch der pH-Wert der Haut ist erhöht. Ich empfehle eine Reinigung, etwa mit einer leicht austrocknenden Benzoylperoxid-Waschemulsion. Zusätzlich beginnt man bei leichter Akne mit einer äußerlichen Therapie, etwa mit Retinol-Derivaten (VitaminA-Säure). Bei starker Akne wird Vitamin-A-Säure als Tablette verschrieben. Antibiotika werden aufgrund der Entwicklung von Resistenzen nicht mehr eingesetzt. Wenn Personen im Alter von 20 oder 30 Jahren Akne entwickeln, sieht die Therapie grundsätzlich ähnlich aus. Allerdings sollte man der Ursache für den späten Beginn der Akne auf den Grund gehen. Neben hormonellen Problemen sind manchmal fetthaltige oder ölhaltige Hautpflegeprodukte ein Auslöser. Öle werden teilweise in den sozialen Medien sehr gehypt, sind aber nicht für jeden Hauttyp geeignet.
Welche Ernährung tut der Haut gut?
Ich rate zu einer ausgewogenen, mediterranen Ernährung, die Entzündungswerte im Blut nachweislich senken kann. Das bedeutet: viel Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte, Getreideprodukte, ab und an Fisch, wenig Fleisch und wenn überhaupt Alkohol, dann in Maßen. Studien deuten darauf hin, dass Milchprodukte und kohlenhydratreiche Ernährung Akne verschlimmern können. Abstruse Diäten sind nicht nötig.
Cremes und Seren haben ihre Grenzen. Wie kann die die ästhetische Dermatologie helfen?
Ein gutes Beispiel sind Hyaluronsäuren. Eine Hyaluronsäure-Creme durchfeuchtet die oberste Hautschicht und verbessert das Hautgefühl. Mimikfalten und Strukturänderungen verschwinden lassen kann sie aber nicht. In der ästhetischen Dermatologie wird Hyaluronsäure direkt in die richtige Hautschicht injiziert, um die Gesichtszüge zu verjüngen und einen Kollagenaufbau zu erzielen..
Mit dem Alter verändert sich die Gesichtsform von herzförmig zu viereckig und die Gesichtszüge sacken herab. Häufig kommen Frauen in die Sprechstunde, die erste Mimikfalten und Hautstrukturänderungen haben. Bei der Beratung sprechen wir auch über einen gesunden Lebensstil. Denn nicht zu rauchen, Sonne zu meiden, UV-Schutz zu nutzen und sich gesund zu ernähren, ist die beste Prävention gegen Falten. Zum Teil helfen zunächst Dermokosmetika, regelmäßige Fruchtsäure-Peelings oder Microneedling-Behandlungen, die deutlich intensiver sind als solche in Kosmetikstudios. Als Basisbehandlung gegen Falten zwischen den Augenbrauen, an der Stirn oder oberhalb der Oberlippe arbeiten wir mit Botulinum. Und um Volumen wiederaufzubauen, nutzen wir Hyaluronsäure-Injektionen. Das Ziel ist immer ein natürliches Aussehen und eine Hautverjüngung, auf keinen Fall eine Veränderung der Gesichtszüge.
Der Zustand unserer Haut hat Einfluss darauf, wie wir uns in der Umwelt fühlen und wie wir wahrgenommen werden. In der Sprechstunde der Ästethischen Dermatologie erhalten Patientinnen und Patienten eine professionelle Hautanalyse sowie eine Beratung zur Pflege der Haut (Selbstzahlerleistung). Zudem werden Behandlungen wie Lasern oder Fruchtsäurebehandlungen angeboten (ebenfalls Selbstzahlerleitungen). Auch entzündliche Hauterkrankungen wie Rosazea oder Akne können professionell abgeklärt werden.
Termine können über aesthetische.dermatologie@med.uni-tuebingen.de oder unter 07071-2984518 vereinbart werden.