Universitätsklinikum Tübingen PULS
Flimmern, Lichtblitze, schwarze Pünktchen

Wann Augenflimmern harmlos ist – und wann es ein Notfall sein kann

Augenflimmern kommt aus dem Nichts und verschwindet meist wieder von selbst. Für Betroffene ist es allerdings lästig und beunruhigend. Dr. Michael Partsch von der Netzhautsprechstunde der Tübinger Augenklinik kennt die Ursache und weiß, was zu tun ist.
13.05.2024
Brigitte Gisel
3 Minuten
Wann Augenflimmern harmlos ist – und wann es ein Notfall sein kann
© iStock/Jacob Wackerhausen
Die Punkte im Auge werden auch als fliegende Mücken bezeichnet. Woher kommen sie?

Die Trübungen bestehen aus Kollagenfasern, die sich mit den Jahren verdichten und dann als Fusseln oder „Fliegen“ wahrgenommen werden. Es handelt sich dabei um eine normale, altersbedingte Schrumpfung des Glaskörpers. Die kleinen Fusseln stören bisweilen, sind jedoch meist harmlos.

Ganz anders sieht es aus, wenn ein sogenannter „Rußregen“ auftritt, also viele kleine, dunkle Punkte schlagartig auftreten. Worum handelt es sich hier?

Wer so etwas plötzlich wahrnimmt, sollte einen Augenarzt aufsuchen und sich umgehend untersuchen lassen. Wenn Fasern des Glaskörpers fest mit der Netzhautoberfläche verklebt sind und mit der Zeit schrumpfen, können sie ein Loch in die Netzhaut reißen. Wenn das in der Nähe eines Blutgefäßes passiert, kann es zu einer Blutung im Glaskörper kommen, die der Patient als „Rußregen“ wahrnimmt.

Ebenfalls nicht harmlos ist ein wandartiger Schatten, der sich von unten oder von der Seite in das Sichtfeld schiebt. Was ist dann zu tun?

Ein Riss oder ein Loch in der Netzhaut kann zu ihrer Ablösung führen. Diese wiederum macht sich als Schatten bemerkbar. Eine abgehobene Netzhaut kann keinen Seheindruck mehr vermitteln und führt unbehandelt zur Erblindung.

Manche Patienten berichten auch von Lichtblitzen, wenn sie vom Hellen ins Dunkle kommen.

Das kann beispielsweise durch Augenbewegungen geschehen, wenn der Glaskörper an einer Stelle der Netzhaut zieht, wo noch Verbindungen bestehen. Das Ziehen erregt die Sinneszellen auf der Netzhaut und Lichtphänomene sind die Folge. Das kann harmlos sein, wenn es sich um eine altersbedingte Glaskörperschrumpfung handelt. Es kann sich aber auch um erste Warnsignale handeln, die auf einen Riss in der Netzhaut hindeuten. Wird ein Riss an der Netzhaut festgestellt, behandelt der Augenarzt mit einem Laser. Hat sich in seltenen Fällen die Netzhaut bereits abgelöst, muss operiert werden.

Wann soll man zum Arzt gehen?

Sieht man erstmals Trübungen, ein Flimmern oder Zacken, sollten Betroffene zeitnah die Augen untersuchen lassen. Bei Blitzen, Rußregen oder Schatten ist es wichtig, sofort einen Augenarzt aufzusuchen – auch am Sonn- oder Feiertag. Das gilt ebenso, wenn sich die Erscheinungen verändern oder verstärken.

Die Neuro-Ophthalmologische Ambulanz

Die Neuro-Ophthalmologischen Ambulanz richtet sich an Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen im Bereich des Sehnervs, der Sehbahn und Sehrinde des Gehirns sowie mit Störungen der Pupille. Auch Sehstörungen, für die andere Ärztinnen und Ärzte keine Ursache gefunden haben, können hier abgeklärt werden. 

Zu den Schwerpunkten zählen:

  • Entzündungen und Durchblutungsstörungen der Sehnerven
  • Tumorerkrankungen im Bereich der Sehnerven und Sehbahn
  • Pupillenstörungen
  • Störungen des Gesichtsfeldes und der visuellen Wahrnehmung
  • Diagnostik und Therapie bisher ungeklärter Sehstörungen
  • Erbliche Erkrankungen der Sehnerven 
  • Umfassende Funktionsdiagnostik inkl. Perimetrie, Dämmerungssehen, Farbsinn und Elektrophysiologie

Zur Sprechstunde und Terminvergabe

Experten

Dr. Michael Partsch
Dr. Michael Partsch
Oberarzt
Universitäts-Augenklinik
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