Für ein neues Medikament muss man nachweisen, dass es im Tierversuch verträglich und wirksam war und man eine Dosis findet, die für Menschen geeignet ist. Damit überhaupt die erste Anwendung am Menschen erlaubt wird, müssen zahlreiche Unterlagen vorgelegt und genehmigt werden.
Es ist genau vorgeschrieben, welche Patienten teilnehmen können und welche nicht und welche Untersuchungen bei den Kontrollterminen durchgeführt werden müssen. Auch die Zahl der Patienten, die in Deutschland oder international in die Studie aufgenommen werden, ist von vorneherein festgelegt.
Es gibt in Arzneimittelstudien mehrere Stufen (sog. Phasen) klinischer Studien. Dazu gehören umfangreiche Daten der Ethik-Kommission und der zuständigen Bundesoberbehörde (Paul-Ehrlich-Institut oder Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte). Erst wenn die Studien am Menschen alle erfolgreich waren, kann ein Medikament mit einer bestimmten Dosierung und Anwendungsweise zugelassen werden.
Dabei wird zuerst in einer kleinen Gruppe die Sicherheit (Phase I) des Medikaments und der vorgesehenen Anwendungsform (zum Beispiel in die Vene oder in den Glaskörper) untersucht. Es folgen Studien zur Erforschung der besten Dosis und schließlich mindestens eine Studie mit einigen Hundert Patienten oder mehr (Phase III). So prüft man nochmals, ob die Behandlung wirklich die erhoffte Wirkung hat. Dann können Ärzte in Deutschland es ihren Patienten verschreiben.
Das heißt: ohne Klinische Studien ist eine Zulassung neuer Medikamente nicht möglich. Bei Medizinprodukten ist die CE-Kennzeichnung erforderlich, damit das Produkt im europäischen Binnenmarkt in den Verkehr gebracht werden darf.