Arbeitsgruppe
Psychische Gesundheit& Gehirnfunktion von Frauen Allgemeine Psychiatrie und Psychotherapie mit Poliklinik

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Über uns

Unsere Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit emotional-affektivem Verhalten und Gehirnfunktionen unter besonderer Berücksichtigung von Geschlecht, psychischer Gesundheit und Hormonhaushalt.

Geschlecht und Geschlechtshormone beeinflussen nicht nur unsere Gesundheit und unser Verhalten, sondern auch unser Gehirn. Daher widmet sich unsere Arbeitsgruppe der Untersuchung dieser Effekte auf mehreren Ebenen (Verhalten, Gehirn, Psychophysiologie und Hormonspiegel) und hinsichtlich unterschiedlicher Kompetenzen (von emotionalen Fähigkeiten und Empathie über Stress bis hin zu Motivation). Hierbei ist für uns nicht nur die Gehirnstruktur, sondern auch die Gehirnaktivität und Gehirnkonnektivität von besonderem Interesse.

Viele Patient:innen mit psychischen Erkrankungen zeigen Unterschiede und Beeinträchtigungen in diesen Bereichen und die Interaktion von Geschlecht, Hormonspiegeln und Gehirnfunktion wird von uns im Hinblick auf die Symptomatik untersucht. Darüber hinaus verfolgen wir therapeutische Interventionsansätze sowohl auf Verhaltens- als auch auf neuronaler Ebene.

In unserer interdisziplinären Arbeitsgruppe arbeiten Kolleginnen und Kollegen aus der Psychologie, Neurowissenschaften, Neurobiologie, Psychotherapie, Medizin, Philosophie, Psychosexologie  und anderen wissenschaftlichen Bereichen.

Ein besonderes Interesse gilt der psychischen Gesundheit von Frauen während der Lebensspanne einschließlich der Auswirkungen des Menstruationszyklus, der Empfängnisverhütung, der Schwangerschaft und den Wechseljahren. Dazu konnten wir 2023 – gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Uppsala, Schweden – auch ein DFG-gefördertes Internationales Graduiertenkolleg einwerben (weitere Informationen finden Sie unter International Research Training Group IRTG2804)

Kontakt

frontend.sr-only_#{element.icon}: Arbeitsgruppe
Psychische Gesundheit& Gehirnfunktion von Frauen
Calwerstraße 14,
72076 Tübingen


Sekretariat:

frontend.sr-only_#{element.icon}: Diana Thoma


frontend.sr-only_#{element.icon}: 07071 29-86119


E-Mail-Adresse: Diana.Thoma@med.uni-tuebingen.de


Team der Arbeitsgruppe Psychische Gesundheit& Gehirnfunktion von Frauen

Neuigkeiten

Publikationen

Ausgewählte Publikationen

  • Derntl, B., Eber, C., Rehbein, E., Kogler, L., Sundström Poromaa, I. & Morawetz, C. (2024). Estradiol modulates changes in effective connectivity in emotion regulation networks. Psychoneuroendocrinology, 167, 107103.

  • Wang, R., Kogler, L.* & Derntl, B.* (2024). Sex differences in cortisol levels in depression: A systematic review and meta-analysis. Frontiers in Neuroendocrinology, 72, 101118. (* contributed equally)

  • Kimmig, A.S., Wildgruber, D., Gärtner, A., Drotleff, B., Krylova, M., Lämmerhofer, M., Sundström-Poromaa, I. & Derntl, B. (2023). Lower affective empathy in oral contraceptive users: a cross-sectional fMRI study. Cerebral Cortex, 33(8), 4319-4333.

  • Kogler, L., Regenbogen, C., Müller, V.I., Kohn, N., Schneider, F., Gur, R.C. & Derntl, B. (2023). Cognitive Stress Regulation in Schizophrenia Patients and Healthy Individuals: Brain and Behavior. Journal of Clinical Medicine, 12(7), 2749.

  • Bürger Z., Müller V.I., Hoffstaedter F., Habel U., Gur R.C., Windischberger C., Moser E., Derntl B., Kogler L. (2023). Stressor-specific sex differences in amygdala-frontal cortex networks. Journal of Clinical Medicine, 12(3), 865.

  • Rehbein E., Kogler L., Kotikalapudi R., Sattler A., Krylova M., Kagan K.O., Sundström-Poromaa I., Derntl B. (2022). Pregnancy and brain architecture: Associations with hormones, cognition and affect. Journal of Neuroendocrinology. 34(2), e13066.

  • Ambrase, A., Lewis, C.A., Barth, C. & Derntl, B. (2021). Influence of ovarian hormones on value-based decision-making systems: Contribution to sexual dimorphisms in mental disorders. Frontiers in Neuroendocrinology, 60, 100873.

  • Bürger, Z., Bucher, A.M., Comasco, E., Henes, M., Hübner, S., Kogler, L. & Derntl, B. (2021). Association of levonorgestrel intrauterine devices with stress reactivity, mental health, quality of life and sexual functioning: A systematic review. Frontiers in Neuroendocrinology, 63, 100943.

  • Guethlein, N., Grahlow, M., Lewis, C.A., Bork, S., Habel, U. & Derntl, B. (2021). Healthcare for Trans*gender People in Germany: Gaps, Challenges, and Perspectives. Frontiers in Neuroscience, 15, 718335.

  • Rehbein, E., Kogler, L., Hornung, J., Morawetz, C., Bayer, J., Krylova, M., Sundström-Poromaa, I. & Derntl, B. (2021). Estradiol administration modulates neural emotion regulation. Psychoneuroendocrinology, 134, 105425.

  • Rehbein, E., Hornung, J., Sundström-Poromaa, I. & Derntl, B. (2021). Shaping of the Female Human Brain by Sex Hormones: A Review. Neuroendocrinology, 111(3), 183-206.

Forschungsinteresse und methodische Schwerpunkte

Forschungsinteressen

  • Geschlecht und Geschlechtshormone
  • Psychische Gesundheit von Frauen in unterschiedlichen Lebensphasen: reproduktive Phase (bspw. Menstruationszyklus, Einnahme hormoneller Kontrazeption), Schwangerschaft & Postpartum-Phase, (Übergang in die) Wechseljahre
  • Trans*Geschlechtliche Gesundheit 
  • Psychosexuelle Gesundheit
  • Stress und Resilienz
  • Empathie und Einfühlungsvermögen
  • Emotionserkennung und Emotionsregulation
  • Moralische Bewertung & Entscheidungsfindung

Methodische Schwerpunkte

  • Funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT)

    Experimentalpsychologische Paradigmen
    Erhebung der Stressreaktion, Emotionsregulation, Reaktion von sozialer Evaluation, Emotionserkennung, Empathie, sexueller Appetenz/Erregung, Annäherungs-Vermeidungsverhalten, Motivation, Reaktion auf moralische Dilemmata, emotionale Körpergerüche

  • Psychophysiologische Verfahren

  • Neuropsychologie

  • Hormonanalysen

Forschungsprojekte

Aktuelle Forschungsprojekte

Ziel dieser DFG-geförderten Studie ist es, die Verbindung zwischen dem Energiestoffwechsel und Motivation und Verhalten über einen längeren Zeitraum hinweg zu erforschen. Bisher ist unklar, ob Veränderungen im Stoffwechsel auch Störungen in der Verhaltenssteuerung und der Stimmung beeinflussen können. Insbesondere ist die Rolle von Hunger beim menschlichen Belohnungslernen und dessen Zusammenhang mit metabolischen Zuständen noch nicht ausreichend erforscht. Diese Lücke möchten wir - zusammen mit Prof. Nils Krömer und Team (Universitäten Tübingen & Bonn) - durch eine detaillierte Untersuchung des Dopamin-vermittelten Belohnungslernens in verschiedenen metabolischen Zuständen bei Frauen und Männern schließen. Wir verwenden ein neu entwickeltes Online-Spiel, um das Lernen von Essens- und Geldbelohnungen über einen Monat hinweg zu untersuchen, wobei wir natürlich auftretende Schwankungen im weiblichen Menstruationszyklus berücksichtigen. Gleichzeitig messen wir kontinuierlich die Glukosespiegel und führen experimentelle Tests durch, um Veränderungen in belohnungsbezogenen Vorhersagefehlern mittels funktioneller Magnetresonanztomographie zu erfassen. Unser Ziel ist es, neue Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie der Energiestoffwechsel das Lernen und die Motivation beeinflusst, insbesondere durch die Dopaminausschüttung im Gehirn. Diese Erkenntnisse könnten zukünftig helfen, die Therapie von Störungen wie Adipositas zu verbessern, die mit Veränderungen in der Belohnungsverarbeitung verbunden sind. Darüber hinaus möchten wir mögliche Geschlechts- und Zykluseffekte im Rahmen der metabolischen Anpassung von Belohnungssignalen untersuchen, um neue Einsichten in Risikofaktoren von Essstörungen oder affektiven Störungen zu gewinnen. 

Dieses Projekt ist von der DFG gefördert (Laufzeit 2021-2025) und ein Kooperationsprojekt mit Prof. Nils B. Krömer (Universität Tübingen & Universität Bonn).

Kontaktperson

Über die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA) wird eine Reihe von Hormonen zur Stressregulation freigesetzt. Cortisol als sein Endprodukt ist notwendig für eine adaptive Reaktion auf Stresssituationen. Gesunde Frauen und Männern unterscheiden sich in ihrer Cortisolreaktivität. In dem vorliegenden Projekt wird untersucht ob sich Gehirnstruktur, -funktion und -konnektivität zwischen den Geschlechtern in Zusammenhang mit Cortisolspiegeln unterscheiden. Zudem werden Cortisolspiegel im Geschlechtervergleich bei Patient:innen mit diagnostizierter Depression und Schizophrenie analysiert, da die Dysregulation der HPA-Achse ein wichtiger Faktor in der Entstehung, Aufrechterhaltung und Symptomintensität stressbedingter psychischer Erkrankungen ist. In Bezug auf Stress sind der Hippocampus und die Amygdala sind relevante Regionen des Gehirns für die Stressreaktion. Es ist jedoch unklar, ob das Geschlecht den Zusammenhang zwischen Cortisol und den stressrelevanten Hirnregionen beeinflusst. Ziel dieser Studie ist es daher zu untersuchen, wie diese physiologischen und psychologischen Faktoren zusammenwirken, um das Volumen des Hippocampus und der Amygdala zu beeinflussen, und ob es Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt. Diese Studie schließt an ein früheres DFG-Projekt an (DE2319/6-1, Laufzeit 2017-2021) und verwendet die in diesem Rahmen erhobenen Daten.

Das frühere DFG-Projekt stellte ein Kooperationsprojekt mit der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, RWTH Aachen (Prof. Dr. Ute Habel) und Prof. Dr. Vanessa Nieratschker (Psychiatrie, Tübingen) dar. Rui Wang wird vom Chinese Scholarship Council gefördert.

Kontaktperson

Nicht immer stimmen das bei Geburt zugeordnete Geschlecht und die Geschlechtsidentität überein, was als transgender bezeichnet wird. Transgender Personen sind oft schweren Diskriminierungen ausgesetzt und haben ein höheres Risiko für eine schlechtere psychische und körperliche Gesundheit. Immer mehr transgender Personen nehmen eine geschlechtsangleichende Hormontherapie (GAHT) in Anspruch, die u. a. die Lebensqualität, die psychische Gesundheit und das Selbstwertgefühl beeinflusst. Hinsichtlich des Einflusses der Hormontherapie auf Gehirnstruktur, -funktion und -konnektivität gibt es bislang nur sehr wenige longitudinale Daten. Hier hatte ein ehemals DFG-gefördertes Projekt gestartet und an zwei Standorten in Deutschlang – RWTH Aachen und Universität Tübingen – Daten vor Start und 6 Monate unter Hormontherapie gesammelt (DE2319/2-4, Laufzeit 2020-2024, TRANSIT). 

Dieses Projekt verfolgte einen longitudinalen Ansatz, um die Effekte der gegengeschlechtlichen Hormontherapie auf Gehirn und Verhalten zu quantifizieren, indem Hirnstruktur und -funktion über einen Zeitraum von sechs Monaten nach Beginn der Therapie erfasst werden. Neben psychopathologischen Ratings und Fragebögen zu Stress, Emotionen und subjektivem Wohlbefinden wie auch Lebensqualität, wurde auch Verhalten und neuronale Korrelate mittels Paradigmen zur Diskrimination von weiblichen und männlichen Stimmen und Gesichtern gemessen. Darüber hinaus werden wir die Hypothese eines neurobiologischen Geschlechterkontinuums im menschlichen Gehirn prüfen, die die Validität einer binären Geschlechterkonzeptualisierung in Frage stellt. Basierend auf funktioneller Konnektivität und Fragebogendaten werden wir datenbasiert Machine Learning Algorithmen verwenden, um die Geschlechtsidentität jeder Person unabhängig von ihrem biologischen Geschlecht zu klassifizieren. Wir hoffen, dass solche bio-behavioralen Marker der Geschlechtsidentität klinisch und gesellschaftlich relevantes Wissen im Bereich der Transgender Forschung befördert. Aktuell werden diese Daten analysiert und für Publikationen vorbereitet.

Darauf aufbauend wollen wir nun mehr über die langfristigen Veränderungen der Gehirnstruktur, -funktion und -konnektivität und dem Zusammenhang mit psychischer Gesundheit erfahren. Daher werden wir in dieser Studie die Teilnehmenden, die an unserer Transit-Studie teilgenommen haben, weiter beobachten. Dazu laden wir die Teilnehmenden erneut ins Labor ein, um eine strukturelle und funktionelle MRT-Messung sowie eine Blutentnahme und Fragebögen zu Stimmung und Wohlbefinden durchzuführen. Auf diese Weise hoffen wir, die Auswirkungen der GAHT auf das körperliche und geistige Wohlbefinden in dieser Kohorte weiter zu erfassen.

Die Studie ist ein Kooperationsprojekt mit der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, RWTH Aachen (Prof. Dr. Ute Habel). Aktuell wird die Studie vom Interdisziplinären Promotionskolleg der Medizinischen Fakultät (IZKF) unterstützt (Förderung der medizinischen Doktorarbeit von David Maier).

Kontaktperson

Wir sind täglich mit zahlreichen Situationen konfrontiert, in denen wir durch andere bewertet werden. Unangemessener Umgang mit Bewertungen durch andere (bspw. mit Sätzen wie „Das hast du schlecht gemacht“) sind ein zentrales Problem vieler Patient:innen mit psychischen Störungen.
 Das Ziel der Studie ist es, individuelle subjektive, peripherphysiologische und neuronale Reaktionen auf soziale Videos zu erfassen, um diese Videos im Weiteren so anzupassen, dass sie im klinischen Kontext eingesetzt werden können. Zusätzlich werden Effekte auf die funktionelle Konnektivität im Hirn mittels funktioneller Kernspintomografie (fMRT) erfasst. Die Daten sollen weiterführend dazu dienen, Interventionen zum Umgang mit sozialer Bewertung für Patient:innen zu verbessern.

Das Projekt wurde durch die Medizinische Fakultät Tübingen (fortüne, an Dr. Lydia Kogler) gefördert. Im Rahmen des Projekts haben wir mit Prof. Jens Blechert (Salzburg, Österreich) und Prof. Carmen Morawetz (Innsbruck, Österreich) kooperiert.

Kontaktperson

Wenn es um moralische Dilemmata geht, existiert oft eine moralische Dichotomie zu ihrer Lösung. Die berüchtigten Trolley- und Brückenprobleme veranschaulichen den Konflikt: Wenn eine außer Kontrolle geratene Straßenbahn in Richtung von fünf Gleisarbeitern auf der Strecke fährt, würden sowohl Deontologen (regelgebundene Moral) als auch Utilitaristen (ergebnisbasierte Moral) den Wagen auf ein Gleis mit nur einem Arbeiter umleiten. Aber wenn eine Straßenbahn auf fünf Gleisarbeiter auf der Strecke zufährt, würden es Deontologen verbieten, einen sehr großen Mann auf die Strecke zu schieben, um den Wagen zu stoppen, während Utilitaristen diese Aktion als moralisch zulässig erlauben. Das Verständnis, wie unsere moralische Entscheidungsfindung während der Dilemmata in unserem Gehirn verarbeitet wird, ist sowohl aus gesellschaftlichen als auch aus klinischen Gründen entscheidend.

Neuroimaging-Studien haben festgestellt, dass zwei verschiedene neuronale Aktivierungswege zur moralischen Dichotomie beitragen: stärkere Aktivierungen in emotionsassoziierten Regionen treten häufiger deontologisch als Reaktion auf Dilemmata auf, während stärkere Aktivierungen in kognitionsassoziierten Regionen - utilitaristisch. Persönliche Merkmale (z.B. Empathie, Prosozialität, Risikobereitschaft) und Geschlecht tragen ebenfalls zu Unterschieden in der neurobiologischen Realisierung moralischer Entscheidungsfindung bei. In Verhaltensstudien wurden utilitaristische Antworten negativ mit Trait-Empathie und humanisierten Opfern in Dilemma-Szenarien und positiv mit Psychopathie oder Defiziten in Empathie assoziiert.

Im Rahmen dieses Projekts gehen wir folgenden Fragestellungen nach:

  1. Was sind die neuronalen Grundlagen moralischer Entscheidungen und inwiefern überlappen diese mit den neuronalen Korrelaten von riskanten vs. ambivalenten Entscheiden. Dazu haben wir eine Meta-Analyse durchgeführt.
  2. Lassen sich Geschlechterunterschiede in der moralischen Empfindlichkeit bzw. Entscheidungsfindung nachweisen und wie werden diese durch persönliche Merkmale wie Empathie, Prosozialität und Risikobereitschaft beeinflusst. Diese Frage versuchen wir im Rahmen einer Verhaltensstudie zu klären.
  3. Wie stabil sind moralische Entscheidungen? Hier haben wir mittels online survey mehrfach Daten vor bzw. nach der COVID Pandemie gesammelt, um zu untersuchen, ob sich die Pandemie auf moralisch Empfindlichkeit und Entscheidungen ausgewirkt hat.

In diesem Projekt arbeiten wir mit Prof. Hong Yu Wong (Tübingen) sowie Dr. Veronika Müller (Forschungszentrum Jülich) zusammen.

Kontaktperson

Mit der immer weitreichenderen Verbreitung hormoneller Verhütungsmittel ist es wichtig, deren Auswirkungen auf Körper und Gehirn zu verstehen. Studien zu oralen Kontrazeptiva (OC) konzentrieren sich hauptsächlich auf deren körperliche Auswirkungen. Ein paar Studien zeigen zudem Auswirkungen auf das Gehirn, die Stressreaktivität, oder Emotionsregulation. Zudem wird die Einnahme immer wieder mit psychischen Erkrankungen in Zusammenhang gebracht, wobei die Richtung des Zusammenhangs nicht eindeutig ist. Studien zum Einfluss der Hormonspirale (LNG-IUS) sind noch seltener. In dieser Studie untersuchen wir daher den Zusammenhang der Stressreaktivität mit der Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln (OC und LNG-IUS). Die endokrinen Systeme über die Stresshormone und Geschlechtshormone gesteuert werden - die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA) und die Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse (HPG) – stehen in Interaktion miteinander. Ein besseres Verständnis der zugrundeliegenden Mechanismen der Stressreaktivität ist von größter Wichtigkeit. Im Weiteren sollen die Daten dazu beitragen zu klären, warum stressbedingte psychische Störungen wie Depressionen und Angstzustände bei Frauen häufiger auftreten und wie sie mit hormoneller Verhütung und dem Hormonhaushalt in Zusammenhang stehen. Damit hat dieses Projekt eine enorme gesellschaftliche Relevanz, da Frauen weltweit auch darüber informiert werden sollen, welchen Einfluss hormonelle Verhütungsmethoden auf die Stressreaktivität haben können. 

Gefördert vom Luxemburgischen National Research Fund (FNR, Laufzeit 2020-2024).

Kontaktperson

Die Schwangerschaft gehört zu einer der großen hormonellen Umbruchphasen im Leben einer Frau und stellt ein sensibles Zeitfenster für die psychische Gesundheit dar. Erste Studien zeigen, dass die Hirnaktivität und Hirnstruktur sowie affektive Prozesse während der Schwangerschaft durch verschiedene Faktoren wie dem starken Anstieg von Hormonen sich verändern. Das Hormon Östradiol steht mit Emotionsregulation, Hirnaktivität, Hirnkonnektivität und Hirnstruktur in Zusammenhang. Aufgrund der Bedeutung der Emotionsregulation für die psychische Gesundheit, untersuchen wir in diesem Projekt, wie sich die Emotionsregulation während der Schwangerschaft verändert, und wie dies mit dem Gehirn in Zusammenhang steht.

Die Studie wurde im Rahmen des MINI-Graduiertenkollegs „Pregnancy & the Brain“ gefördert vom Center für Integrative Neurowissenschaften (CIN, EXC 307) durchgeführt. Dieses Projekt ist ein Kooperationsprojekt mit Prof. Carmen Morawetz, Universität Innsbruck, Österreich und Kolleg:innen der Uppsala Universität, Schweden.

Kontaktperson

Unsere Forschung basiert auf Daten aus zwei umfangreichen Kohortenstudien, die in Schweden durchgeführt wurden: den BASIC- und U-Birth-Studien. In diesem Projekt untersuchen wir den Einfluss von pränatalem Stress auf die Entwicklung des Säuglings während der postpartalen Phase. Unser Fokus liegt dabei auf pränataler Depression und Angststörungen, die häufige psychische Erkrankungen während der perinatalen Phase darstellen. Wir interessieren uns insbesondere für das Temperament des Säuglings und Verhaltensprobleme, da diese Faktoren frühzeitig auf spätere Verhaltens- und neuropsychiatrische Probleme hinweisen können.

Die Studie stell ein Kooperationsprojekt mit der Neuropädiatrie Universität Tübingen (Prof. Dr. Ingeborg Krägeloh-Mann) und Kolleg:innen der Uppsala Universität, Schweden dar.

Kontaktperson

Die Schwangerschaft und das Wochenbett, fachlich als peripartale Phase bezeichnet, sind Zeiten tiefgreifender und schneller Veränderungen. Während dieser Zeit durchläuft der Körper der Frau nicht nur zahlreiche Veränderungen, sondern auch der Hormonspiegel unterliegt großen Schwankungen. Gewohnte Routinen und das tägliche Leben ändern sich und eine neue Rolle entsteht, die mit großer Verantwortung verbunden ist und Wachsamkeit erfordert. Es sind vor allem diese Faktoren, die die Schwangerschaft und die Zeit nach der Geburt zu einer turbulenten Erfahrung machen, oft begleitet von erheblichen Stimmungsschwankungen und psychischen Herausforderungen. Zu den wichtigsten dieser Herausforderungen gehören erhöhte Raten von Depressionen und Angstzuständen, die die häufigsten klinischen Erkrankungen während der peripartalen Phase sind. In dieser Studie sind wir an dem Verlauf möglicher Veränderungen in der Stimmung, im Verhalten sowie des Schlaf-Rhythmus in den ersten Wochen nach der Geburt interessiert. Darüber hinaus möchten wir den Effekt einer neuen potenziellen therapeutischen Behandlungsmethode, der transkutanen Vagusnervstimulation (tVNS), untersuchen. Dazu vergleichen wir Ergebnisse von psychologischen Fragebögen, körperlichen Signalen, die wir mittels einer Smartwatch erfassen, Haarproben sowie kurzen täglichen Abfragen Ihrer Stimmung und ähnlicher Parameter mittels einer App auf Ihrem Handy sowie neuropsychologischer Tests. Das Ziel ist es, die Untersuchung von Stimmungsschwankungen und Stimmungsstörungen nach der Geburt zu vertiefen. Wir wollen hier den zeitlichen Ablauf besser erforschen und den Einfluss neuer Behandlungsmethoden ermitteln. Schwangerschaft und Geburt bringen bedeutende Veränderungen mit sich, und trotz großer Verbesserung in den letzten Jahren besteht weiterhin ein Mangel an ausreichenden Unterstützungsmethoden für die psychische Gesundheit von Frauen in dieser Phase.

Diese Studie stellt ein Kooperationsprojekt mit Prof. Nils B. Krömer (Universitäten Tübingen & Bonn), Prof. Alireza Gharabaghi (Tübingen) und Prof. Claudia Plappert (Tübingen) dar und wird vom Deutschen Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) gefördert.

Kontaktperson

Studienteilnahme: 

postpartum@med.uni-tuebingen.de

Frauen sind über ihre Lebensspanne mit unterschiedlichen hormonellen Schwankungen konfrontiert, z.B. über den Menstruationszyklus oder während der Wechseljahre (menopausale Transition). Diese hormonellen Schwankungen wirken sich unter anderem auf die Emotionsregulation, Stressreaktivität und kognitive Leistungsfähigkeit aus. Beeinträchtigungen in Emotionsregulation und Stressreaktivität stellen einen Risikofaktor für psychische Erkrankungen wie z.B. Depression oder Angststörungen dar. Das weibliche Geschlechtshormon Östradiol nimmt Einfluss auf unterschiedliche kognitive Funktionen und die zu Grunde liegende Gehirnaktivität, -konnektivität und -struktur. Dieses Projekt hat zwei Ziele: Untersuchung des Einflusses von Östradiol auf 1) die Emotionsregulation vor der Menopause und 2) die kognitive Leistungsfähigkeit und damit verbundene Veränderungen im Gehirn von Frauen vor und nach der Menopause. Für das erste Ziel werden Daten einer bereits abgeschlossenen Studie analysiert (Rehbein et al., 2021), für das zweite Ziel werden aktuell Daten erhoben. 

Diese Studie wird im Rahmen des IRTG 2804 (Projekt 02) durchgeführt und ist ein gemeinsames Projekt mit Kolleg:innen der Uppsala Universität, Schweden. Die Daten zu Östradiol und Emotionsregulation wurden im Rahmen einer Studie im MINI-Graduiertenkolleg „Pregnancy & the Brain“ gefördert vom Center für Integrative Neurowissenschaften (CIN, EXC 307) erhoben.

Kontaktperson

Unser Ziel ist es, Belohnungsverhalten und sexuelle Erregung bei Frauen zu untersuchen und zu ermitteln, ob und wie diese in verschiedenen Phasen der weiblichen Lebensspanne beeinflusst werden. Belohnungsverhalten und sexuelle Erregung spielen eine zentrale Rolle für die (psychische) Gesundheit sowie generelles Wohlbefinden von Frauen. Es mehren sich Hinweise, dass Hormone, vor allem in sogenannten Übergangsphasen wie den Wechseljahren (Menopause) einen Einfluss zeigen. Jedoch liegen bislang zu wenig Daten vor, um hier klare Schlüsse zu ziehen. In dieser Studie interessieren uns Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Hormonspiegeln, Verhalten und Gehirnfunktionen zwischen Frauen vor den Wechseljahren (VOR), Frauen in den Wechseljahren (WÄHREND), sowie Frauen nach den Wechseljahren (NACH). Außerdem möchten wir die Auswirkung von Hormontherapie in der Menopause untersuchen. Dafür werden Ergebnisse von Fragebögen, Blutproben, Verhaltenstest und Gehirnfunktionen zwischen diesen Gruppen miteinander verglichen. 

Diese Studie wird im Rahmen des IRTG 2804 (Projekt 07) durchgeführt und ist ein gemeinsames Projekt mit Kolleg:innen der Uppsala Universität, Schweden.

Kontaktperson

Brustkrebs ist weltweit die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Für die Frau stellt die Erkrankung eine lebensverändernde Situation dar, da die weiblichen Brüste mehrere Funktionen erfüllen. So kann die Diagnose von Brustkrebs folgenschwere Auswirkungen auf das Leben einer Frau haben. Die Behandlung kann Nebenwirkungen auf die psychische Stabilität, die geistige Gesundheit, die Gehirnstruktur und -funktion sowie auf das soziale und Beziehungsleben der Frau haben. So kann die antiöstrogene Therapie als Brustkrebsbehandlung bei den betroffenen Frauen erhebliche Folgen und Belastungen verursachen. Über Ähnlichkeiten und Unterschiede in Bezug auf die Gehirnfunktion und -struktur, die psychosexuelle Gesundheit und die psychosozialen Erfahrungen zwischen Frauen, bei denen in der reproduktiven Phase Brustkrebs diagnostiziert wurde (und die eine antiöstrogene Behandlung erhalten), und Frauen in den Wechseljahren, wird in der Literatur bisher nur wenig berichtet. Zudem wurden bisher nur wenige fMRT-Studien durchgeführt, mit dem Ziel die Auswirkungen einer Hormontherapie auf Frauen mit Brustkrebs zu untersuchen. Das Hauptziel dieser Studie besteht darin, systematisch zu untersuchen, wie sich eine antiöstrogene Therapie bei Frauen mit Brustkrebs in der reproduktiven Phase im Vergleich zu Frauen in den Wechseljahren auf die Gehirnarchitektur, die psychosexuelle Gesundheit und auf die Lebensqualität auswirkt. Untersucht werden drei Gruppen: (1) prämenopausale Frauen mit der Diagnose Brustkrebs, die eine antiöstrogene Therapie erhalten, (2) postmenopausale Frauen mit der Diagnose Brustkrebs mit und ohne vorherige Hormonersatztherapie, die eine antiöstrogene Therapie erhalten, und (3) gesunde Frauen vor und nach den Wechseljahren. Während des fMRTs werden alle Frauen eine Geld- und Nahrungsmittelbelohnungsaufgabe lösen. Zusätzlich werden wir das Hirnvolumen und die funktionelle Konnektivität im Ruhezustand messen, eine Diffusions-Tensor-Bildgebung (DTI) durchführen sowie verschiedene hormonelle und psychometrische Variablen untersuchen. Das vorliegende Forschungsprojekt zielt darauf ab, die Auswirkungen der Brustkrebsbehandlung auf die Gehirnarchitektur, die weibliche Belohnungsverarbeitung, die psychosexuelle Gesundheit und die Lebensqualität während der gesamten reproduktiven Lebensspanne zu erfassen. 

Diese Studie wird im Rahmen des IRTG 2804 durchgeführt und ist ein gemeinsames Projekt mit der Universitäts Frauenklinik Tübingen (Prof. Sara Brucker, Prof. Markus Hahn) und Kolleg:innen der Uppsala Universität, Schweden.

Kontaktperson


Abgeschlossene Forschungsprojekte

Historisch hatte „die Pille“ einen bedeutenden Einfluss auf die gesellschaftlichen Strukturen und die Emanzipation der Frau und wird tagtäglich von mehr als 150 Millionen Frauen weltweit eingenommen. Trotz wachsender Sorge bezüglich psychischer Nebenwirkungen, wurden mögliche psychologische und neurobiologische Auswirkungen der Pille bisher erstaunlich wenig untersucht. Erste Studien deuten Veränderungen im Wohlbefinden und sozialen Verhalten von Frauen mit möglichen individuellen und gesellschaftlichen Folgen an. Ein wichtiger Aspekt in Hinblick auf Sozialverhalten und mögliche Auswirkungen oraler Kontrazeptiva (OK) ist das weibliche Sexualverhalten. Tatsächlich weisen erste Studien auf Veränderungen in Partnerpräferenz, sexuelle Lust und Belohnungsverarbeitung unter OK-Einnahme hin. Inwieweit die OK-Einnahme auch sexuelle Appetenz und damit einhergehendes Annäherungs- und Vermeidungsverhalten beeinflusst war bis dato jedoch unbekannt. Ziel dieses Projektes war es daher mittels eines multimodalen Ansatzes (durch die Integration von Verhaltensdaten, subjektiven Angaben sowie hormonelle und neuronale Parameter) mögliche Auswirkungen der OK-Einnahme auf generelle Aspekte von psychischen Wohlbefinden und sozio-emotionale Fähigkeiten wie Stimmung, Emotionserkennung, sowie Empathievermögen und insbesondere auf sexuelle Appetenz zu untersuchen. Um die Funktionsweise des Gehirns im Zusammenhang mit sozio-emotionalem Verhalten besser zu verstehen, ist es unerlässlich, die Wirkung künstlicher Geschlechtshormone, wie sie in der Pille enthalten sind, zu berücksichtigen. Hierfür haben wir den Grundstein gelegt und erstmals quer- und längsschnittliche Zusammenhänge zwischen künstlichen Geschlechtshormonspiegeln und der sozio-affektiver Hirnfunktion untersucht und aufgezeigt. Status von OK-Einnahme sowie künstliche Geschlechtshormonspiegel waren mit (1) Veränderungen im expliziten sexuellen Annäherungsverhalten und der Verarbeitung von positiven (sexuellen) Reizen, (2) Veränderungen von Stimmung sowie der neuronalen Vernetzung von stimmungsbezogenen Hirnregionen, und (3) niedrigerem Empathie-Verhalten sowie Gehirnaktivität assoziiert. Emotionserkennung dagegen scheint relativ robust gegen mögliche Auswirkungen der in der Pille enthaltenen künstlichen Geschlechtshormone zu sein. Letztlich können die Ergebnisse dazu beitragen, Frauen bei der Entscheidungsfindung hinsichtlich Verhütungsmethoden zu unterstützen und die Entwicklung von verbesserten Präparaten sowie die personalisierte Medizin im Bereich der Verhütung voranzutreiben.

Diese Studie wurde von der DFG gefördert (DE2319/9-1, Laufzeit 2017-2022) und Ann-Christin Kimmig wurde auch von der Studienstiftung des Deutschen Volkes gefördert. Sie ist aktuell Postdoktorandin im Internationalen Graduiertenkolleg 2804.

Kontaktperson

DFG-Projekt DE2319/2-4, Laufzeit 2020-2023. 

Informationen siehe unter aktuelle Projekte.

Dieses Projekt ist folge einer laufenden Kooperation mit Prof. Dr. Ute Habel (Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, RWTH Aachen).

Stress ist sowohl in unserem Alltag als auch in der klinischen Forschung allgegenwärtig und spielt in der Entstehung und Aufrechterhaltung einer Vielzahl von psychischen Erkrankungen eine Rolle. Dennoch ist unser Verständnis der zugrundeliegenden Mechanismen und interindividuellen Unterschiede in der Reaktion auf akuten Stress immer noch unzureichend. Vor allem die neuronale Verarbeitung von akutem psychosozialem Stress wurde bisher nicht hinreichend erforscht und es liegen nur wenig Daten von großen Stichproben vor. Ziel dieses Projektes war es, zwei Quellen interindividueller Unterschiede in den Vordergrund zu rücken: das Geschlecht und genetische Einflüsse durch das sogenannte Serotonin-Transporter-Gen. Dabei definierten wir Stress als multidimensionales Konstrukt, das innerhalb des Individuums unterschiedliche Systeme mit unterschiedlichen zeitlichen Verläufen beinhaltet. In zwei experimentellen Studien zeigten wir, dass diese verschiedenen Dimensionen in unterschiedlichem Maße sowohl durch die Art des Stressors als auch die genetische Ausstattung und das Geschlecht des Individuums beeinflusst werden. Unsere Ergebnisse betonen die Wichtigkeit des subjektiven Stressempfindens und tragen zu der wissenschaftlichen Basis personalisierter Therapie-Möglichkeiten bei. 

Dieses Projekt wurde von der DFG gefördert (DE 2319/6-1) und stellte ein Kooperationsprojekt mit Prof. Dr. Vanessa Nieratschker (AG Molekulare Psychiatrie, Tübingen) und Prof. Dr. Ute Habel (Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, RWTH Aachen,) dar. Darüber hinaus haben wir mit Prof. Michael Lämmerhofer (Pharmazie, Tübingen) kooperiert.

Visuelle Aufmerksamkeitsprozesse sind für die zwischenmenschliche Interaktion wesentlich. Diesbezüglich sind Geschlecht und der weibliche Menstruationszyklus Einflussfaktoren. Androstadienon, ein sozial-relevanter, menschlicher Duftstoff, beeinflusst Aufmerksamkeitsprozesse, indem es sie auf emotionale Reize lenkt. Die genaue Rolle sozial-relevanter Duftstoffe in der menschlichen Interaktion ist allerdings wenig untersucht und die neurobiologischen Grundlagen der Aufmerksamkeitsmodulation bei Frauen und Männern unbekannt. Daher soll im vorliegenden Projekt der Effekt von Androstadienon auf selektive Aufmerksamkeit und Aufmerksamkeitsverzerrungen und deren neuronale Grundlagen in Zusammenhang mit Geschlecht und Zyklusphase analysiert werden. Alle Teilnehmer durchlaufen zwei fMRT-Untersuchungen (Androstadienon vs. Placebo). Es wird eine signifikante Modulation beider Aufmerksamkeitsprozesse durch Androstadienon erwartet, wobei Geschlecht und Zyklusphase eine entscheidende Rolle spielen. Die Modulation emotional-kognitiver Prozesse durch Geschlecht, Zyklusphase oder sozial-relevante Duftstoffe wie Androstadienon wurde bislang zu wenig untersucht. Um in weiterer Folge Ableitungen für geschlechterspezifisches Verhalten und Prävalenzraten (z.B. Depression bei Frauen) sowie Ansatzpunkte für spezifische therapeutische Interventionen herausarbeiten zu können, besteht großer Bedarf an der Untersuchung dieser Effekte.

Das Projekt wurde durch die Medizinische Fakultät Tübingen (fortüne DE2319) gefördert. Im Rahmen des Projekts haben wir mit Prof. Jessica Freiherr (Erlangen) und Prof. Sandra Soares (Aveiro, Portugal) kooperiert.

Nationale und Internationale Kooperationspartner

Lokale Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner

  • Ann-Christin Ehlis, Andreas Fallgatter, Tobias Kaufmann, Christian Plewnia, Tobias Renner, Vanessa Nieratschker, Dirk Wildgruber – Psychiatrie & Psychotherapie, Med Fakultät
  • Sara Y. Brucker, Markus Hahn, Melanie Henes – Frauenklinik, Med Fakultät
  • Katrin Giel – Psychosomatik & Psychotherapie, Med Fakultät
  • Steffen Hage, HNO-Klinik, Med Fakultät
  • Manfred Hallschmid – Medizinische Psychologie & Verhaltensneurobiologie, Med Fakultät
  • Claudia Plappert, Harald Abele, Hebammenwissenschaften, Med Fakultät
  • Sven Nahnsen, Quantitative Center for Biology (QBiC)
  • Michael Lämmerhofer, Pharmazeutische Chemie, Math-Nat Fakultät
  • Hubert Preissl, fMEG Zentrum
  • Pia Schober, Soziologie, WiSo Fakultät
  • Jennifer Svaldi, Klinische Psychologie & Psychotherapie, Fachbereich Psychologie, Math-Nat Fakultät
  • Hong Yu Wong, Philosophisches Seminar, Phil Fakultät
  • Peter Dayan, Max Planck Institut für Biologische Kybernetik

Nationale Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner

  • Simon Eickhoff, Patrick Friedrich, Veronika Müller & Susanne Weis, Forschungszentrum Jülich & Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • Jessica Freiherr, Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen
  • Ute Habel & Natalya Chechko, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, RWTH Aachen
  • Nils B. Kroemer, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
  • Julia Sacher, Max Planck Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften & Universität Leipzig
  • Martin Walter, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Friedrich-Schiller-Universität Jena 

Internationale Kooperationspartner und Kooperationspartnerinnen

  • Adriene Beltz, Department of Psychology, University of Michigan, USA
  • Ellen de Bruijn, Institute for Psychology, Leiden University, Niederlande
  • Liisa Galea, Center for Addiction and Mental Health, University of Toronto, Canada
  • Ramune Griksiene, Institute of Biosciences, Vilnus University, Litauen
  • Ruben & Raquel Gur, Department of Psychiatry, University of Pennsylvania, Philadelphia, USA
  • Alex Hofer & Beatrice Frajo-Apor, Department für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Medizinische Universität Innsbruck, Österreich
  • Soomaayeh Heysieattalab & Saeedeh Khosravi, Tabriz University, Iran
  • Zora Kikinis, Brigham and Women’s Hospital, Harvard Medical School, Boston, USA
  • Carmen Morawetz, Institut für Psychologie, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Österreich
  • Urs Nater & Nadine Skoluda, Fakultät für Psychologie, Universität Wien
  • Belinda Pletzer, Centre for Cognitive Neuroscience, Paris Lodron Universität Salzburg, Österreich
  • Inger Sundström Poromaa, Erika Comasco, Janet Cunningham, Andreas Frick, Alkistis Skalkidou, Anna Wikman, Department of Women’s and Children’s Health, Uppsala University, Schweden