Universitätsklinikum Tübingen PULS
Hautkrebs verhindern

Sechs wichtige Fakten über UV-Strahlung

UV-Strahlung ist krebserregend – das ist wissenschaftlich bewiesen. Warum Sonnenschutz im Alltag so wichtig ist und wie man Hautkrebs erkennt, erklärt eine Expertin der Universitäts-Hautklinik Tübingen – mit sechs klaren Tipps für wirksame Prävention.
16.06.2025
Susan Jörges
5 Minuten
Sechs wichtige Fakten über UV-Strahlung
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1. UV-Strahlung ist so gefährlich wie Tabak und Asbest

UV-Strahlung wird von der Weltgesundheitsorganisation wegen ihres Potenzials, Hautkrebs zu verursachen, der höchste Risikostufe zugeordnet. Nämlich der Gruppe eins „Karzinogen für den Menschen“. Das bedeutet: Es gibt wissenschaftlich gesicherte Beweise, dass UV-Strahlung beim Menschen Krebs auslösen kann – insbesondere Hautkrebs. „UV-Strahlung ist damit in der gleichen Risikogruppe wie Tabak und Asbest“, erklärt Prof. Andrea Forschner, Leiterin der Melanomambulanz der Universitäts-Hautklinik Tübingen.

2. UV-Strahlen schädigen die Haut – auch bei Wolken

„Viele Menschen unterschätzen die UV-Belastung an bewölkten Tagen“, erklärt Forschner. Auch bei bewölktem Himmel können bis zu 90 Prozent der UV-Strahlen die Haut erreichen. Helle Oberflächen wie Wasser, Sand oder Schnee reflektieren die UV-Strahlung und können sie dadurch sogar verstärken. Eine leichte Wolkendecke in der Höhe reduziert die UV-Strahlung auf der Erde nur um fünf bis zehn Prozent. Mit zunehmender Höhe über dem Meer, etwa in den Bergen, wird außerdem die Atmosphäre dünner und die UV-Strahlen werden weniger gut gefiltert. Die Folge: Die Strahlungsintensität und damit auch die Sonnenbrandgefahr nimmt zu. Als Faustregel gilt: Der UV-Index steigt pro 1000 Höhenmeter um etwa zehn Prozent.

3. Zwischen 12 und 15 Uhr ist die Strahlung am intensivsten 

Etwa die Hälfte der gesamten UV-Tagesdosis entfällt auf ein Zeitfenster von je 2 Stunden vor und nach dem Sonnenhöchststand.  „Mittags sollte man deshalb die pralle Sonne meiden“, empfiehlt die Dermatologin. Wenn das nicht geht, schützt man sich am besten mit langärmeligen T-Shirts und lange Hosen aus dichtem, dunklem Stoff und einer Kopfbedeckung. Auch eine wissenschaftlich fundierte Leitlinie zur Prävention von Hautkrebs gibt es, erwähnt Forschner.  „Die Anwendung von Sonnenschutzmitteln steht in dieser erst an dritter Stelle. Sie ist also nur für Situationen gedacht, in denen man sich nicht anders vor UV-Strahlung schützen kann. Sonnenschutzmittel sollen keinesfalls dazu führen, dass die Expositionszeit in der Sonne verlängert wird.“

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Sonnencreme muss für den vollen Schutz großzügig aufgetragen werden.

4. Drei bis vier Esslöffel Sonnencreme für den vollen Schutz

Bei der Anwendung von Sonnenschutzmitteln sollte jeder und jede sehr großzügig sein, betont Forschner. 30 bis 40 Milliliter müssen auf dem ganzen Körper verteilt werden, wenn man den angegebenen Lichtschutzfaktor erreichen will. Das entspricht in etwa der Menge von drei bis vier Esslöffeln Sonnencreme. Auch die Lippen brauchen Sonnenschutz, dafür gibt es spezielle Lippenstifte mit LSF. Wichtig sei, dass die Sonnencreme als angenehm empfunden wird und gut einzieht. „Lieber eine Creme oder ein Fluid mit Lichtschutzfaktor 30 wählen, die ich als angenehm empfinde und regelmäßig verwende, als eine Creme mit Faktor 50, die klebt oder schlecht einzieht und daher nicht konsequent genutzt wird“, betont Forschner. Doch auch mit gutem Sonnenschutz rät die Expertin vor Sonnenbaden ab: „Jeder Sonnenbrand ist einer zu viel.“

5. Wasserfester Sonnenschutz heißt nicht „rubbelfest“

Viele Sonnencremes werben mit der Bezeichnung „wasserfest“. „Davon sollte man sich nicht blenden lassen“, betont Forschner. Wer schwimmen geht und sich anschließend mit dem Handtuch trocken rubbelt, sollte nicht davon ausgehen, noch gut eingecremt zu sein. Die Sonnencreme hängt dann nämlich im Handtuch. Forschners Rat: Nach dem Abtrocknen neu eincremen oder aber allenfalls mit dem Handtuch vorsichtig trocken tupfen.

6. Hautkrebs entsteht oft auf exponierten Stellen

Weißer Hautkrebs entsteht am häufigsten an Körperstellen, die besonders intensiv der Sonne ausgesetzt sind: an den Handrücken, auf der Glatze, der Unterlippe, dem Nasenrücken oder der Ohrmuschel. Flächige, rötliche Stellen, die sich wie Sandpapier anfühlen, können ein Hinweis auf Hautkrebsvorstufen sein. Werden solche Läsionen knotig und erhaben, kann dies bereits auf weißen Hautkrebs hinweisen. Leberflecken, die sich in Form und Farbe verändern, können hingegen ein Hinweis auf schwarzen Hautkrebs sein. Das Hautkrebs-Screening in einer Hautarztpraxis wahrzunehmen, ist wichtig, betont Forschner. Die Vorsorgeuntersuchung wird in Deutschland alle zwei Jahre von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt, in der Regel ab dem 35. Lebensjahr. Einige Krankenkassen übernehmen die Kosten für das Hautkrebs-Screening auch schon ab dem Alter von 20 Jahren.

Melanomsprechstunde

Die Melanomsprechstunde der Unversitäts-Hautklinik Tübingen bietet das gesamte Spektrum der Hautkrebs-Behandlung und Hautkrebs-Nachsorge an. In einem Survivorship Programm werden Patientinnen und Patienten versorgt, die ihre Erkrankung überstanden haben.

Zur Terminvereinbarung in der Sprechstunde.

Experten

Prof. Dr. med. Andrea Forschner
Prof. Dr. med. Andrea Forschner
Leitung der Melanomambulanz / Ärztliche Koordinatorin des ZDO am CCC
Universitäts-Hautklinik
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