Universitätsklinikum Tübingen PULS
Periorale Dermatitis

Wenn zu viel Pflege der Haut schadet

Periorale Dermatitis ist eine Hauterkrankung, die oft durch zu viel Hautpflege ausgelöst wird. Rund und um den Mund entstehen dann kleine Pusteln. Warum zu viel Pflege auch schaden kann und wie die Haut wieder gesund wird, erklärt Prof. Martin Schaller, Hautexperte an der Universitäts-Hautklinik Tübingen.
20.03.2025
Susan Jörges
3 Minuten
Wenn zu viel Pflege der Haut schadet
© iStock/Mariia Skovpen

Was sind die Symptome von perioraler Dermatitis?

Die Betroffenen haben alle das Gefühl, dass ihre Haut zu trocken ist und spannt. Sie nutzen deshalb konsequent Feuchtigkeitscremes oder Feuchtigkeitsseren. Das Spannen oder Brennen hört dann zwar kurzeitig zwar auf – irgendwann reagiert die Haut allerdings mit einem Ausschlag. Kleine Papeln und Pusteln entstehen um den Mund herum – daher der Name periorale Dermatitis. Bei manchen ist auch der Bereich um die Augen herum betroffen. Der Ausschlag kann sich auch um das ganze Gesicht herum ausbreiten. Wenn der Ausschlag abheilt, schält sich die Haut.

Warum schaden zu viele Kosmetika denn der Haut?

Zu viele Pflegeprodukte sind nicht immer besser – auch wenn in den Sozialen Medien unzählige Kosmetikprodukte und umfassende Pflegeroutinen empfohlen werden, die oftmals gar nicht zum Hauttyp passen. Durch zu viel Pflege verändert sich die Zusammensetzung der Mikroorganismen auf der Haut und das gesunde Mikrobiom wird durcheinandergebracht, was dann diese Entzündungen hervorruft. Manche Patientinnen und Patienten, die periorale Dermatitis entwickeln, haben für eine längere Zeit Kortison-Cremes im Gesicht verwendet. Kortison schwächt allerdings das Immunsystem der Haut, wodurch sich die sogenannten Demodex-Milben auf der Haut vermehren. Diese Milben sind zunächst nicht schlimm, sie befinden sich natürlicherweise in den Haarfollikeln und Talgdrüsen der Haut. Wachsen die Milben allerdings zu stark, reagiert die Haut mit einem Ausschlag, der ähnlich aussieht wie eine periorale Dermatitis. Die Ursache ist dann aber nicht die übermäßige Verwendung von Kosmetika, sondern die Kortison-Creme.

Wie behandelt man Periorale Dermatitis?

Es hilft nur eins: Keine Kosmetika für mehrere Wochen oder Monate verwenden. Und keine heißt wirklich keine, auch kein Make-up. Erst zeigt die Haut heftige Entzugserscheinungen, das Hautbild verschlechtert sich für mehrere Wochen. Der Ausschlag breitet sich aus, die Haut spannt, juckt und brennt. Wenn die Haut sich schält, heilt der Ausschlag langsam ab.

Könne Medikamenten in dieser Zeit unterstützen?

Um den Entzug sanfter zu gestalten und ihn etwas zu beschleunigen, bieten wir Patientinnen und Patienten das Antiobiotikum Doxycyclin an, das antientzündlich wirkt. Und wir verschreiben Cremes, die für die Behandlung der Hautkrankheit Rosazea zugelassen sind. Diese enthalten entweder den Wirkstoff Metronidazol oder Ivermectin. Letzterer wirkt gegen die Demodex-Milben. Auch Umschläge mit schwarzer Tee können ein wenig helfen, denn schwarzer Tee wirkt antientzündlich und kann das Brennen und den Juckreiz ein wenig reduzieren.

Experten

Apl.Prof. Dr. Martin Schaller
Apl.Prof. Dr. Martin Schaller
Stellvertretender Ärztlicher Direktor
Universitäts-Hautklinik
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