Ist das ubiquitinyliert? Kann das weg?

Viren wie HIV haben zahlreiche ausgeklügelte Methoden entwickelt um dem Immunsystem zu entgehen. Viele Viren besitzen beispielsweise die Fähigkeit Proteine durch Ubiquitinylierung als Abfall zu markieren. Diese Abfallproteine werden anschließend zerkleinert und verlieren so ihre Funktion. So können Viren auch Proteine unschädlich machen, die Teil der Immunabwehr sind. Anstatt die Zelle vor Infektionen und der Ausbreitung von HIV zu schützen, werden diese Proteine nun abgebaut. Ihre Schutzfunktion geht verloren. Mit Hilfe eines innovativen methodischen Ansatzes konnte unsere Kollegin Frau Hopfensperger Proteine identifizieren, die in HIV-infizierten Zellen vermehrt ubiquitinyliert werden. Die Tatsache, dass HIV diese Proteine loswerden möchte, könnte darauf hindeuten, dass sie eine zentrale Rolle in der Immunantwort gegen Viren spielen. Zur weiteren Untersuchung dieser Proteine wird Frau Dr. Hopfensperger durch das fortüne-Programm der Medizinischen Fakultät unterstützt. Das geplante Forschungsvorhaben wird nicht nur wichtige Einblicke in die Wechselwirkungen zwischen HIV und dem Immunsystem liefern, sondern unterstützt Frau Hopfensperger auch bei der Etablierung ihrer eigenen Arbeitsgruppe. Wir wünschen ihr viel Erfolg bei der Umsetzung des Projektes!
Abbildung: Methodischer Ansatz zur Untersuchung der Ubiquitinylierung in HIV-infizierten Zellen. Zunächst werden Proteine aus HIV-infizierte Zellen und nicht infizierte Kontrollzellen isoliert. Anschließend werden ubiquitinylierte Proteine mit Hilfe von Antikörpern angereichert und massenspektrometrisch untersucht. So können mögliche neue Zielproteine identifiziert werden, die von HIV zum Abbau markiert werden.
Bildquelle: Dr. Kristina Hopfensperger