Joseph-Rutenfranz-Medaille für Prof. Dr. Benjamin Steinhilber

Tübingen, 2. April 2025. Für seine Verdienste auf dem Gebiet der Arbeitsphysiologie hat die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V. (DGAUM) den Tübinger Professor Benjamin Steinhilber mit der Joseph-Rutenfranz-Medaille ausgezeichnet. Damit würdigt die Fachgesellschaft Steinhilbers besondere Leistungen in diesem zentralen Bereich der Arbeitsmedizin.
Benjamin Steinhilber leitet den Forschungsbereich „Arbeitsbedingte Belastungen – Arbeitsgestaltung“ am Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung (IASV) des Universitätsklinikums Tübingen. Er und sein Team untersuchen, wie Arbeit auf den menschlichen Organismus wirkt. Ziel ist, Belastungen besser zu verstehen, damit Arbeitsplätze gesünder gestaltet werden können. Ein Schwerpunkt Steinhilbers liegt unter anderem auf der Bewertung gesundheitlicher Risiken durch Steharbeit – etwa, wie sich längeres Stehen auf die Muskulatur und auf die Entstehung von Venenerkrankungen auswirkt und was gesundheitlichen Belastungen entgegenwirken könnte. In einem weiteren Projekt analysiert das Team seines Forschungsbereichs, inwieweit Exoskelette körperliche Arbeit unterstützen können und nimmt dabei sowohl die Potentiale als auch die Grenzen dieser neuen Technologie in den Blick.
Steinhilber, der an der Technischen Universität Chemnitz promovierte und sich 2020 im Fach Arbeitsphysiologie und Ergonomie habilitierte, wurde vor wenigen Wochen von der Universität Tübingen zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Der 46-Jährige engagiert sich in der Entwicklung praxisrelevanter Leitlinien und ist Mitglied im Leitungsgremium des „Forum Arbeitsphysiologie“ der DGAUM und der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V. (GfA).
Bei der Verleihung der Medaille am 2. April im Rahmen der DGAUM-Jahrestagung in Wuppertal hob der DGAUM-Vorstand die zahlreichen Publikationen und internationalen Forschungskooperationen Steinhilbers und seiner Mitarbeitenden am IASV hervor sowie sein Engagement für die Förderung junger Forschungstalente. Dieses werde unter anderem durch zahlreiche Preise und Stipendien an von ihm betreute Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler sichtbar. Ein Beleg für seine internationale Vernetzung und Anerkennung sei nicht zuletzt die erfolgreiche Bewerbung um die Ausrichtung der diesjährigen PREMUS-Konferenz. Diese internationale Fachveranstaltung zur Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen in der Arbeitswelt findet – mit Steinhilber als Ko-Tagungspräsident – im September in Tübingen statt.
Mit der diesjährigen Vergabe der Joseph-Rutenfranz-Medaille an Professor Steinhilber und sein Team geht die renommierte Auszeichnung bereits zum zweiten Mal an das Tübinger Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung, das in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen feiert. 2019 wurde die Medaille an Professorin Monika A. Rieger, Ärztliche Direktorin des IASV, verliehen.
Über das Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung (IASV)
Das Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung (IASV) am Universitätsklinikum Tübingen ist das einzige arbeitsmedizinische Institut in Baden-Württemberg. Es vereint Forschung, Lehre und arbeitsmedizinische Versorgung. Das IASV widmet sich der Erforschung arbeitsbedingter Belastungen und der Gesundheitsversorgung von Erwerbstätigen. Durch praxisnahe Projekte und enge Kooperationen mit Unternehmen trägt das IASV maßgeblich zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz bei. Das 1965 gegründete Institut feiert 2025 sein 60-jähriges Bestehen.
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