Nicht alle mRNA-Impfstoffe sind gleich: Unterschiede bei den Antikörperklassen nach COVID-19-Booster

Seit Beginn der COVID-19-Pandemie haben mRNA-Impfstoffe Millionen Menschen vor schweren Krankheitsverläufen geschützt. Doch obwohl die Impfstoffe von BioNTech/Pfizer (BNT162b2) und Moderna (mRNA-1273) ähnliche Schutzwirkungen entfalten, unterscheiden sie sich im Detail – zum Beispiel in der Art der gebildeten Antikörper.
In einer gemeinsamen Studie mit dem Institut für Tropenmedizin (Dr. Meral Esen, Alex S. Siebner) und dem NMI (Dr. Alex Dulovic) haben wir untersucht, wie sich die IgG-Unterklassen nach einer Booster-Impfung mit BNT162b2 oder mRNA-1273 unterscheiden. IgG-Antikörper gibt es in vier Varianten (IgG1–IgG4), die sich in ihrer Fähigkeit unterscheiden, Immunreaktionen auszulösen.
Das Ergebnis: Beide Impfstoffe steigerten die IgG-Antikörperspiegel, doch BNT162b2 führte zu einer deutlich stärkeren Verschiebung hin zu IgG2- und IgG4-Antikörpern. Solche Unterschiede zwischen Impfstoffen könnten Einfluss darauf haben, wie langlebig und funktional die Immunantwort tatsächlich ist. Unsere Studie trägt dazu bei, diese feinen, aber wichtigen Unterschiede besser zu verstehen – und damit langfristig auch Impfstrategien gezielter zu gestalten.
Die Publikation ist hier zu finden.
Abbildung: Struktur eines IgG-Antikörpers (Quelle: Laboratoires Servier; Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0).