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01.04.2022

Prof. Dr. Juliane Walz tritt W3-Professur für Peptid-basierte Immuntherapie an

Wir gratulieren rechtherzlich unserem iFIT Mitglied Juliane Walz zur Berufung als W3-Professorin für Peptid-basierte Immuntherapie an der Medizinischen Fakultät und zu ihrer neuen Position als Medizinische Direktorin der Klinischen Kooperationseinheit Translationale Immunologie am Universitätsklinikum, die sie heute offiziell angetreten hat. 

Walz (geb. 1985) studierte von 2004 – 2010 Humanmedizin an der Universität Tübingen und promovierte am Department für Immunologie im Jahr 2011. Bereits im Folgejahr begann sie ihre Forschungsgruppen für „Peptide-based immunotherapy“ in der Abteilung für Immunologie aufzubauen. Parallel erfolgte ihre Facharztausbildung für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie von 2011 – 2017 am Universitätsklinikum Tübingen. Nach einem Research Fellowship am National Cancer Institute (NIH), in Bethesda USA im Jahr 2019, leitet sie seit 2020 die Sektion Immuntherapie am Robert Bosch Centrum für Tumorerkrankungen (RBCT) in Stuttgart und übernahm die Leitung des Wirkstoffpeptidlabors, zur Produktion personalisierter Impfstoffe an der Universität Tübingen.

Mit der W3-Professur für Peptid-basierte Immuntherapie und der Position als medizinische Direktorin in der KKE Translationale Immunologie wurde für Walz die einmalige Möglichkeit geschaffen neue, innovative Immuntherapiekonzepte im Labor zu entwickeln, die dann in der eigenen GMP-Einheit produziert und direkt in klinischen Studien erprobt werden können. Dies soll eine Brücke zwischen Labor und Klinik schlagen mit dem Ziel neue Therapien schneller für Patientinnen und Patienten verfügbar zu machen.

Das übergeordnete Ziel der Forschungstätigkeit von Frau Walz im Gebiet der Immunologie ist die Entwicklung neuer peptidbasierter Immuntherapiekonzepte für Tumor- und Infektionserkrankungen. Als Peptide werden kurze Proteinfragmente bezeichnet, die über HLA-Moleküle auf der Zelloberfläche dem Immunsystem, insbesondere den T-Zellen präsentiert werden und so ermöglichen Tumorzellen oder virusinfizierte Zellen als fremd zu erkennen. Die Identifizierung, Charakterisierung und Modifizierung solcher Tumor- oder Infektions-assoziierten Peptiden mittels massenspektrometrischer Immunopeptidomanalyse stellt einen Schwerpunkt der Arbeiten von Frau Walz dar. Basierend auf zahlreichen hochrangig publizierten präklinischen Arbeiten werden aktuell bereits zwei eigenentwickelte personalisierte Peptidvakzinierungskonzepte für Patientinnen und Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie sowie ein T-Zellaktivator zur Bekämpfung von COVID-19 insbesondere für Tumorpatientinnen und Patienten und andere immunsupprimierte Patientinnen und Patienten in klinischen Studien evaluiert.

Die Arbeiten von Frau Walz wurden mit zahlreichen Preisen u.a. dem Württembergischen Krebspreis der Dres. Bayer-Stiftung ausgezeichnet. Sie hat mehr als 50 Originalarbeiten veröffentlicht mit einem kumulativen Gesamtimpaktfaktor von über 500.

Darüber hinaus ist sie als Beauftragte für Nachwuchs- und Gleichstellung Mitglied des Executive Boards unseres Exzellenzclusters iFIT und gestaltet hier aktiv neue Lehrkonzepte mit dem Ziel jungen Kolleginnen und Kollegen aus Medizin und Biowissenschaften für die translationale Forschung zu gewinnen.

Abseits des Forschungs- und Klinikalltages verbringt sie am liebsten Zeit mit ihrer Familie. Sportliche Aktivitäten wie Radfahren oder Schwimmen stehen ebenso auf dem Plan wie als Weltentdeckerin mit ihrem Sohn ferne Länder zu erkunden.