Oxidise-Studie
Hintergrund und Zielsetzung
Das Schlüsselprinzip der medikamentösen Behandlung von Diabetes Typ 2 ist die Senkung des Blutzuckerspiegels im Blut. Dabei wird Glukose (‚Zucker‘) aus dem Blut in verschiedene Gewebe eingeschleust (z.B. Skelettmuskel, Herz oder Fettgewebe) und der Blutzuckerspiegel sinkt. Dies wird durch verschiedene Medikamente erreicht. Während diese medikamentösen Therapien einerseits die Aufnahme von Zucker in bestimmte Zellen vermindert und damit erreicht, dass die Leber weniger Zucker produziert und ins Blut abgibt, wird andererseits Glukose in anderen Geweben angereichert. Dort kann sie möglicherweise zu einer gesteigerten Bildung von sogenannten „reaktiven Sauerstoffspezies“ führen und damit ursächlich für Fehlfunktionen der Skelettmuskulatur und des Herzens sein. Reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) oder auch kurz Sauerstoffradikale sind Sauerstoff-enthaltende Moleküle mit großer chemischer Reaktionsbereitschaft. Sie spielen beim sog. „oxidativen Stress“ eine wichtige Rolle, eine Stoffwechsellage die zur Schädigung verschiedener Zellstrukturen führt.
ROS können Zellmembranen, Proteinen, und Enzymen schädigen und sind z.B. auch am Alterungsprozess beteiligt. In Studien konnte gezeigt werden, dass bei Patienten mit hohem Blutzucker und Diabetes Typ 2 eine 2-monatige Behandlung mit Insulin zwar den Blutzucker und HbA1c (Langzeitblutzuckerwert) weitgehend senken, dies aber nicht die Funktion der Muskelzellen verbessern konnte. Gleichzeitig führen hohe Konzentrationen an Insulin und Glukose in der Leber zu oxidativem Stress.
Empagliflozin dagegen ist ein zugelassenes Medikament zur Behandlung von Typ-2-Diabets mit einem anderen Wirkmechanismus. Die Verringerung der Blutzuckerkonzentration wird bei Empagliflozin durch vermehrte Ausscheidung von Zucker im Urin erreicht. Dadurch kann eine Anreicherung von Zucker in Geweben vermieden werden.
Ziel dieser Studie ist es, zu untersuchen, ob eine Behandlung von Diabetes Typ 2 mit Empagliflozin im Vergleich zu Insulin glargin die Glukosetoxizität in Geweben wie dem Muskel oder dem Fettgewebe reduziert.