STIM
Hintergrund und Zielsetzung
Der Hintergrund der STIM-Studie ist das Phänomen der Insulinresistenz. Sie bedeutet, dass das körpereigene Hormon Insulin nicht ausreichend wirkt. Insulinresistenz wird vor allem bei übergewichtigen Menschen beobachtet und stellt eine der Hauptursachen des Diabetes mellitus Typ 2 dar. Auch das Gehirn ist von der Insulinresistenz betroffen.
Beim Menschen bewirkt Insulin Veränderungen von Hirnaktivität, die darauf hindeuten, dass sich die Gedächtnisleistung steigern und das Hungergefühl beeinflussen lässt. Des Weiteren konnten wir mittels funktioneller Magnet-Resonanz Tomographie (MRT) zeigen, dass für kognitive Kontrollprozesse wichtige Hirnareale von einer Insulinresistenz bei Menschen mit Übergewicht und Prädiabetes betroffen sind. Dabei konnte gezeigt werden, dass Personen mit einer Insulinresistenz im Gehirn weniger abnehmen bei einer Diät, eine ungesündere Fettverteilung im Körper zeigen und ein stärkeres Verlangen nach hochkalorischer Nahrung haben. Allerdings ist aktuell nicht bekannt, ob es möglich ist Insulinresistenz des Gehirns zu behandeln.
Mit einem schon seit vielen Jahren bekannten Verfahren, der transkraniellen Gleichstromstimulation (tDCS), ist es möglich die Aktivität des Gehirns zu beeinflussen. Erste Ergebnisse legen nahe, dass es auch möglich ist das Essverhalten und die kognitive Leistung von übergewichtigen Personen mit tDCS günstig zu beeinflussen.
Das Ziel der Studie ist die Auswirkung einer gezielten Stimulation von Insulinresistenz betroffenen Hirnarealen mittels tDCS auf das Essverhalten und kognitive Leistungen zu untersuchen.