Schilddrüsenknoten
Eine knotige Umwandlung des Schilddrüsengewebes lässt sich sonographisch bei bis zu 25% unserer Bevölkerung nachweisen. Vielfach handelt es sich um Zufallsbefunde, die keinen Krankheitswert besitzen. Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass Knoten grundsätzlich die Tendenz zur Größenzunahme besitzen und gelegentlich Ursache einer Schilddrüsen-Überfunktion (sog. Hyperthyreose) oder auch bösartig sein können (Schilddrüsenkarzinom). Der Nachweis eines Schilddrüsenknotens erfordert daher grundsätzlich eine weitere Abklärung, die zumindest die Bestimmung der Schilddrüsenfunktion und eine sonographische Kontrolle zur Beurteilung des Wachstumsverhaltens des Knotens beinhalten sollte. Bei Knoten einer Größe über 1 cm ist zusätzlich eine Szintigraphie der Schilddrüse anzuraten, im Falle eines inaktiven ("kalten") Knoten ggf. eine Feinnadelpunktion. Ergibt sich hierbei ein konkreter Tumorverdacht oder bestehen Lokalbeschwerden, ist eine operative Therapie erforderlich. Im Falle eines überaktiven ("warmen") Knotens und gleichzeitiger Überfunktion der Schilddrüse kommen alternativ Operation oder eine Radioiod-Behandlung in Betracht. Besteht weder Tumorverdacht noch eine Lokalsymptomatik und eine normale Stoffwechselsituation, kann auf eine Behandlung zunächst verzichtet werden. Bei großen Knoten mit nachgewiesener Wachsumstendenz ist jedoch eine Medikation mit Iodid, Schilddrüsenhormon oder einer Kombination von beiden anzuraten.
Vergrößerung der Schilddrüse
Zur Beurteilung des Schilddrüsengröße liegen Normalwerte der Weltgesundheitsbehörde (WHO) vor (Männer: bis 25 ml; Frauen: bis 18 ml).
Liegt das gemessene Volumen oberhalb dieser Normbereiche, besteht eine Vergrößerung der Schilddrüse, die jedoch nicht notwendigerweise als Krankheit aufzufassen ist. Dies ist erst dann der Fall, wenn die Vergrößerung zu lokalen Beschwerden (z.B. durch Druck auf Luftröhre oder Speiseröhre) führt. Da die Vergrößerung jedoch einer Dynamik unterliegt (d.h. im Laufe der Zeit zunimmt), kann es sinnvoll sein, zur Vorbeugung eines weiteren Wachstums Iodid, ggf. auch Schilddrüsenhormon oder eine Kombination von beiden einzunehmen.
Eine gleichzeitige Funktionsstörung der Schilddrüse sollte zuvor jedoch ausgeschlossen werden. Bei erheblicher Vergrößerung des Organs und Lokalbeschwerden kann eine operative Behandlung erforderlich sein, in Ausnahmefällen (z.B. bei erhöhtem Operationsrisiko) auch eine Radioiod-Behandlung.