Wie läuft die Szintigraphie genau ab?
Nachdem der Patient das schwach radioaktive Medikament bekommen hat, muss man eine gewisse Zeit warten: so lange, bis der Wirkstoff über den Blutkreislauf dorthin gelangt ist, wo man ihn für die Untersuchung braucht. Wie lange diese Wartezeit dauert, ist ganz verschieden: Das kann weniger als eine Minute sein, beispielsweise bei einer Nierenuntersuchung, aber es kann auch mehrere Tage dauern bei speziellen Tumoruntersuchungen.
Die eigentliche Szintigraphie findet mit einer sogenannten Gamma-Kamera statt. Das ist eine große Anlage, die Patienten werden meist auf einer Liege gelagert und in der Anlage optimal platziert. Die Gamma-Kamera liefert ein Bild von der Verteilung des Medikamentes im Körper: Sie verarbeitet dafür die Gamma-Strahlen, die das radioaktive Medikament permanent aussendet.
Wie aussagekräftig die Szintigraphie ist, hängt davon ab, welche Qualität das Szintigramm hat. Je mehr Strahlung die Kamera einfangen kann, desto besser wird das Bild. Um möglichst gute Bilder zu erzeugen, gibt es zwei Wege: Theoretisch könnte man dem Patienten größere Mengen des radioaktiven Medikaments geben, dann wäre die Strahlenmenge hoch und das Bild gut. Doch das ist in der Praxis keine Lösung, weil die Strahlendosis für Patienten stets so gering wie möglich sein sollte. Der zweite, in der Praxis übliche Weg ist es, die Belichtungszeit zu erhöhen, ähnlich wie mit einer normalen Fotokamera bei einer Nachtaufnahme. Das bedeutet in der Praxis, dass Patienten bis zu 20 Minuten ruhig im Bereich der Kamera liegen müssen, bis das Gerät ausreichend Strahlung messen konnte.