Prostatakrebs ist der zweithäufigste Krebs bei Männern weltweit, mit geschätzten 1.100.000 Fälle und 307.000 Todesfälle pro Jahr. Wenn der Tumor metastasiert, ist das Prostatakarzinom bisher nicht heilbar. Die Hormonentzugs-Therapie ist nach wie vor die Erstlinientherapie für Männer mit metastasiertem Prostatakrebs. In vielen Fällen spricht die Erkrankung jedoch nach einer gewissen Zeit nicht mehr auf die Hormonentzugstherapie an (kastrationsresistentes Prostatakarzinom). In dieser Situation stehen Chemotherapien und neuere Hormontherapien zur Verfügung, jedoch zeigen diese jeweils nur einen begrenzten Therapieerfolg.
In der KKE Translationale Immunologie in Tübingen ist nun im Rahmen des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) eine klinische Phase I Studie angelaufen, die einen in Tübingen entwickelten bispezifischen Antikörper testet, mit dem Ziel, das Immunsystem gezielt gegen die Tumorzellen zu aktivieren, dadurch das kastrationsresistente Prostatakarzinom effektiv zu behandeln und langfristig eine deutliche Verbesserung für die Patienten zu erreichen.